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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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mit fünf Kameras – etwas völlig Neues zur damaligen Zeit.
    Chris Gilbey von Albert’s hatte Larstead ausgesucht, weil er zuvor einige nette Coca-Cola-Werbeclips gedreht hatte. Nachdem er die Band live gefilmt hatte, wurden noch einige Nahaufnahmen von Bon gemacht. Larstead sprühte ihn mit einem Zerstäuber ständig Wasser ins Gesicht, damit es aussah, als ob ihm der Schweiß das Gesicht runterlief. Gleichzeitig sollte Bon möglichst laut singen – gar nicht unbedingt, wie sonst gefordert, lippensynchron: Es kam darauf an, die angespannten Halsmuskeln zu zeigen. »Er wollte einfangen, wie Bon sich auf der Bühne gab«, sagte Gilbey, »und das Video war so echt wie nur möglich.«
    Mitte des Jahres zog die Band aus dem Haus in der Lansdowne Road aus. Nur ein Modellflugzeug von Phil Rudd blieb als kurioses Souvenir ihrer Zeit dort zurück. Nun residierten sie im Freeway Gardens Motel, wo alle Bands unterkamen, die sich in der Stadt aufhielten. Es war die ideale Unterkunft, um so hemmungslos weiterzufeiern wie zuvor.
    Dort erschien der Band auch bald die gewaltige, rothaarige Tasmanierin namens Rosie – sie und ihre Freundin wurden die Jumbo Twins genannt -, die später als eine von Bons horizontalen Eroberungen in Form eines AC/DC-Songs zur Legende wurde. Sie hatte ihn, den werdenden Rockstar, natürlich sofort erkannt. Bon gefiel, dass Rosie ungefähr 1,80 Meter groß war und damals knapp 130 Kilo wog.
    »Sie war einfach ein Viel-zu-viel, als dass ich hätte Nein sagen können«, sagte er Bill Scott von WABX im Juli 1979, »oh Gott, ich wünschte, ich hätte es nicht getan … Sie war wie ein Berg. Du kannst dir nicht vorstellen, was ich für Probleme mit ihr hatte.«
    Typisch Bon. Für ihn war das Leben wie ein Rummelplatz. Jedes Fahrgeschäft musste getestet werden, bevor die Schausteller in die nächste Stadt weiterzogen. Der Legende nach will Bon am nächsten Morgen, als er sich schlafend stellte, gehört haben, wie Rosie mit ihrer Freundin ihre Statistik überschlug: »Der Typ war der 28. in dieser Woche!«
    Die Band sah Rosie im Februar des nächsten Jahres wieder, als sie in Georgetown in Tasmanien spielte. Zu Bons großer Enttäuschung war sie aber wesentlich schmaler geworden.
    Am 23. Juni erschien die Single »High Voltage« mit der B-Seite »Soul Stripper« in Australien, während das gleichnamige Album bereits Goldstatus erreichte. Die neue Single schlug mächtig ein.
    Chris Gilbey: »Sie schaffte es sofort in die Playlists aller wichtigen Radiosender. Die Leute liebten den Song. High Voltage verkaufte sich 125 000 Mal. Die letzten 50 000 Exemplare gingen garantiert nur wegen der Single über den Tresen. Und das Beste daran: Der Song war auf dem Album überhaupt nicht enthalten.«
    Mit »High Voltage«, samt seinem kraftstrotzenden Video, gelang AC/DC endlich der große Sprung, ohne jedoch gegenüber Pop-Phänomenen wie den Skyhooks oder Sherbet ihren Underdog-Status einzubüßen.
    Sherbet, die später mit »Howzat« einen internationalen Hit landeten, waren mit ihrem harmlosen, melodischen Pop im ganzen Land sehr beliebt, verkauften sehr hohe Stückzahlen und gingen auf groß angelegte, landesweite Tourneen. Mit ihrem guten Aussehen und ihrem Sound hoben sie sich grundlegend vom Arbeiterimage ab, für das AC/DC mit ihren blauen Unterhemden und den Tätowierungen standen.
    Die Skyhooks waren das Projekt von Bassist Greg Macainsh, den die Jeans-Outfits und der bluesbeeinflusste Sound vieler aktueller Bands langweilten. Seine Band kam so übertrieben gestylt auf die Bühne, dass die New York Dolls, The Tubes oder Alice Cooper daneben fast brav aussahen. Das 1974 erschienene Debüt der Skyhooks, Living In The Seventies, war in Australien das mit Abstand umsatzstärkste Album seiner Zeit.
    Im Gegensatz zum Erfolg von Sherbet und der Skyhooks war AC/DCs Popularität größtenteils auf Melbourne beschränkt, wo sich die wöchentliche Tretmühle von vier Gigs pro Tag zwar bezahlt machte, aber ziemlich in die Knochen ging. Auf eine Mittagsshow an einer Schule folgten oft drei bis vier weitere Auftritte bis spät in die Nacht. Malcolm und Angus zogen das Programm widerspruchslos durch, fest davon überzeugt, dass es einen Sinn haben würde.
    Bon war zwar ein erfahrener Musiker, der das Geschäft noch immer mit einer gewissen Romantik betrachtete, aber selbst ihn langweilte der immer wiederkehrende Wochenrhythmus. Einmal legte er sich auf dem Heimweg von einem Konzert einen neuen Ohrring zu, nur um die Zeit

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