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Ach du lieber Schwesternschreck!

Ach du lieber Schwesternschreck!

Titel: Ach du lieber Schwesternschreck! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Zöller
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Nildampferfahrt. Kommen von allen Seiten Krokodile. Schreit Frau Reich: >Ralf-Eduard, ist das nicht entzückend, dass Lacoste hier auch Reklame macht ?<«
    Papa legt wieder eine Doppeldenkfalte ein, das heißt, dass er den nicht so gut findet. Da kommt Mama. Endlich. Sie gehen. Küsschen, Küsschen. Noch ein Blick in die Augen. Die Haustür fällt zu.
    Wir gehen in mein Zimmer. Feierlich. Wir setzen uns an den Tisch. Flo gibt mir einen Zettel. »Patentamt« steht da. »Und was soll ich mit einer Patentante oder so machen?«
    Flo zeigt auf das Wort. »Patentamt«, liest er vor. »Patent-Amt.«
    »Und was ist das?«
    »Du Döskopp«, sagt Flo. Ich bin ziemlich beleidigt. Ich sag nichts mehr. Aber Flo zieht noch einen Zettel aus der Tasche, liest vor: »Patentamt, staatliche Verwaltungsbehörde, untersteht dem Bundesjustizminister; Sitz: München. Das Patentamt ist zuständig für die Erteilung von Patenten, für die Eintragung und Löschung von Warenzeichen, in Ausnahmefällen auch für die Eintragung von Gebrauchsmustern. Seit 1978 gibt es das Europäische Patentamt in München.« Flo schaut mich an. »Jetzt weißt du’s«, beschließt er seine Rede.
    »Nix weiß ich«, sag ich. »Was ist denn ein Patent?«
    Flo seufzt. »Du schnallst es wieder mal nicht.«
    Ich seufze. Vielleicht bin ich ja doch ein bisschen doof.
    Flo klopft wieder auf seine Tasche und zieht einen dritten Zettel heraus. »Tröste dich«, sagt er. »Ich hab auch erst alles nachgeguckt.« Und dann liest er: »Patent: vom Patentamt ausgestellte Bescheinigung, die dem Erfinder einer technischen Neuheit, zeitlich befristet (meist 20 Jahre), das alleinige Recht sichert, seine Erfindung wirtschaftlich zu nutzen.«
    Flo schaut auf. »Und wirtschaftlich nutzen heißt«, fährt er fort, »dass wir unsere Erfindung als Alarmanlage >Schwesternschreck< an eine Firma verkaufen und dann Geld bekommen.«
    »Mensch, affenstark, und dann richten wir uns ein Erfinder- und Forschungslabor davon ein - und erfinden und forschen immer und ewig, ich schwör es bei den sieben Geistern der Unterwelt«, sag ich.
    »Genau«, sagt Flo, mein Blutsbruder.
    »Und wir kaufen uns ein eigenes Telefon... und tausend Maschinen.«
    »Aber jetzt müssen wir erst einmal schreiben und zeichnen. Zack - Bum.« Flo kramt schon wieder in seinen Taschen. »Ich hab ein paar Musterbriefe mitgebracht«, sagt er. »Aus Papas Akten, heimlich natürlich. Nur ausgeliehen.«
    Ich hole unsere Schreibmaschine. Flo zieht Papier aus der Tasche.
    »Du, wir nehmen das von meinem Papa«, sag ich und hol schnell einen Bogen von oben. Den Vornamen brauchen wir noch nicht mal durchzustreichen. Der heißt auch Jochen. Flos Namen schreiben wir daneben. Datum rechts. Wir wissen ja Bescheid.
    Ich lese einen von Flos Musterbriefen. »Betr., weißt du, was das heißt?«
    »Das ist der Betreff, du Döskopp«, sagt Flo. Wenn wir nicht gerade unsere Erfindung anmelden wollten, würde ich ihn jetzt treten. Wir schreiben: »Betr.: Erfindung. Alarmanlage >Schwesternschreck<.«
    »Sehr geehrte Damen und Herren«, liest Flo weiter vor.
    »Das kannst du doch nicht schreiben«, sag ich. »Wir schreiben doch ans Patentamt. Also schreiben wir: Sehr geehrtes Patentamt.«
    »Meinste echt?«, fragt Flo. »>Liebes Patentamt< finde ich besser.«
    »Von mir aus.«Ich überlege schon den nächsten Satz. »Eigentlich sagt man doch erst was Nettes«, sag ich. »Wie geht es Ihnen, uns geht es gut. Weil, wir haben nämlich etwas erfunden und wollen das hiermit bei Ihnen anmelden.«
    »Super«, sagt Flo. »Klingt, als würdest du so was jeden Tag machen.«
    »Tun wir ja vielleicht bald«, sag ich, »wenn wir unser Forscher- und Erfinderlabor haben.«
    »Wir würden uns freuen«, liest Flo aus seinem Musterbrief vor, »wenn Sie die Sache schnell und umgehend erledigen könnten.«
    »Klasse«, sag ich, »noch einmal langsam zum Mitschreiben.«
    »Und dann?«, fragt Flo.
    »Hochachtungsvoll«, sag ich. »Das klingt echt saugut, und darunter unsere Namen.«
    Der Brief ist fertig und wir schreiben »Erfinder« an unsere Namen. Wir gucken in den Geschäftsbriefen nach. Da steht auch immer was, der Titel oder die Abteilung oder der Name mit Schreibmaschine getippt und drüber die Unterschrift. Wir einigen uns auf »Erfinder«, denn unsere Namen, die kennt jetzt noch keiner. Wir werden ja erst berühmt!

    »Vergiss die Anlagen nicht«, meint Flo. »Das steht da auch immer drunten.«
    »Anlagen?«, frag ich.
    »Das ist das, was man zu dem Brief

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