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Ach du lieber Schwesternschreck!

Ach du lieber Schwesternschreck!

Titel: Ach du lieber Schwesternschreck! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Zöller
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dazulegt. Schreib: ziemlich viele«, sagt Flo.
    Ich lese noch einmal den ganzen Brief vor:
    Jochen Moser             Florian Fiel
    Meisenweg 7              Albert-Einstein-Straße 26
    Hannover                   Hannover
     
    Betr: Erfindung. Alarmanlage »Schwesternschreck«
     
    Liebes Patentamt,
    wie geht es Ihnen, uns geht es gut. Weil, wir haben nämlich etwas erfunden und wollen das hiermit bei Ihnen anmelden.
    Wir würden uns freuen, wenn Sie die Sache schnell und umgehend erledigen könnten.
     
    Hochachtungsvoll
     
    Flo Fiel, Erfinder  Jochen Moser, Erfinder
     
    Anlagen: ziemlich viele

     
    »Jetzt die Anlagen malen«, sagt Flo und kratzt sich am Kopf.
    »Sollen wir nicht einfach alles hinschicken?«
    »Geht nicht«, sagt Flo. »Du kriegst doch das Skelett nicht in einen Karton.«
    Wir malen. Es wird ein irres Bild, echt. Unsere Alarmanlage.
    Wir kleben fünfmal mit einem Tesastreifen Zettel dran. Der Totenkopf ist schwierig (er sieht aus wie ein Gespenst), und das Skelett auch. Zum Schluss malen wir einen elektrischen Schaltplan.
    »Saugut«, sag ich. »Saugut.«
    Wir sind um zwölf Uhr fertig, legen uns hin, reden noch ein bisschen über weitere Erfinderideen. Zwei gefallen uns besonders gut:
    1. Mundvorsatz »Kinderglück«:
    Er verwandelt jeden Fluch und jedes Schimpfen in Lob. Je dicker der Fluch, desto fetter das Lob. Sollte allen Eltern und Lehrern eingebaut werden!
    2. Anrufbeantworter für Schüler:
    Wenn ein Schüler gerade träumen will, aber trotzdem drankommt, meldet sich der Anrufbeantworter: »Der Teilnehmer ist im Augenblick nicht zu sprechen. Wenn Sie etwas sagen wollen, sprechen Sie bitte nach dem Piepton auf das Band. Der Teilnehmer meldet sich (wenn er die Lösung gefunden hat und Lust hat). Bestimmt!«
    Die kommen dann an die Reihe, wenn wir das große Labor eingerichtet haben.
     

TARNKAPPE
    UND PAPPKAMERAD
     
    Am Montag bringen wir den Brief zur Post. Wir sind völlig pleite. Zwei Euro Porto! Aber wir verdienen ja bald.
    Papa macht Fotos von unserer Erfindung. »Einmalig«, sagt er, »einmalig!« Endlich hat er es kapiert.
    Denkclub-Sitzung. »Zicke - Zacke - Bum.« Damit eröffnen wir die Sitzung. Danach denken wir. Wir haben darüber nachgedacht, wo meine Oma jetzt wohl ist. Die ist tot. Seit ein paar Wochen.
    »Ich hab so ’n Gefühl, als wenn sie ganz nahe bei uns ist und ganz weit weg.«
    Flo ist der Einzige, der mir das glaubt. Aber Flo sagt: »Beweisen kannst du das nicht.« Und das ist es. Das haben wir beide gesagt.
    Wir Menschen wollen immer alles beweisen und fallen dann auf den Bauch. Denn es gibt so viele Dinge in der Welt, die man nicht beweisen kann. Und viele sagen: »Die gibt es gar nicht.«
    »Wie unsere Träume«, sagt Flo. »Die sind da und trotzdem kannst du sie nicht beweisen.«
    Wir glauben beide, Flo und ich, dass unsere Welt aus viel mehr besteht, als unser armes Hirn beweisen und denken kann. Flo klopft sich an seinen Kopf.
    Ich will das Wort »Beweis« nachsehen in meinem Lexikon; aber da steht nichts. Wahrscheinlich, weil Kinder zu doof sind dafür. (Jugendlexikon!)
    Da steht »Bettnässen«, »Beuteltier«, »Beuys« und »Bibel«. Aber »Beweis«, dafür sind unsere Gehirne noch nicht fähig. Kindergehirne, meine ich. »Beweis« ist nur was für kluge Erwachsene.
    »Was ist eigentlich wichtiger: das Fragen oder das Antworten?«, frage ich Flo.
    Hilfe, Mamaschritte auf der Treppe! Es war wieder zu still. Gefahr ist im Anzug. Wir könnten eine Tarnkappe brauchen. Noch andere Schritte. Ich mache die Ohren lang, drücke mich ganz nah an die Tür. Mama unterhält sich. Dann kann es sein, dass sie vorbeigeht. Ich klappe vorsichtshalber ein anderes Schild (Typ 2) aus:
     

     
    Taschengeldauffrischungen sind immer willkommen. Aber es zahlt ja kein Schwein! Wenn ich doch eine Tarnkappe hätte. Und einen Pappkameraden. Das wäre überhaupt die Ideallösung!
    Der Pappkamerad wäre eine genaue Nachbildung von uns in Pappe. Den würden wir auf einen Stuhl setzen vor den Schreibtisch. Mit stierem Blick ins Englischbuch. Vielleicht mit einem kleinen blitzenden Interesse in den Augen, das Eltern immer völlig in Verzückung bringt - und wir selbst würden eine Tarnkappe tragen und in meiner Erfinderecke sitzen und unsere Erfindungen weiterentwickeln.
    Plötzlich geht die Alarmanlage los. Das war Flo.
    Es klopft. Mama mit einer fremden Frau. Typ Tusse. »Entzückend«, schreit sie, »entzückend!« Flo und ich schauen uns

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