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Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Titel: Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Verletzungen rechtfertigen die Annahme eines Ablebens vor dem Eintreffen der Bereitschaft. Wie ich die Pathologen des Zentralkrankenhauses kenne, werden die kaum einen Blick riskieren, wenn die Sachlage eindeutig ist. Und es ist ja ein Gefangener – kein Ward, und schon gar kein Offizier.“
    „Sie haben Recht, Mylord. Ich warte eine Viertelstunde und ziehe mir schon mal die Formulare.“
    „Tun Sie das, Advisor.“
    Wills kehrte in sein Büro zurück.
    Sadsh stand auf.
    „So, Mylord“, sagte er. „Jetzt wollen wir einmal darüber reden, wie es mit der Lücke zwischen Theorie und Praxis aussieht!“
    Der Leibwächter interpretierte den Ton richtig. Er zog die Waffe und richtete sie auf Sadshs Stirn. Lord Kippun machte nur ein leises, schnalzendes Geräusch und die Waffe verschwand wieder im Holster.
    „Reden Sie weiter, Sadsherell!“
    „Sie sagten, es wäre nicht Ihre Art, töten zu lassen. Wie nennt man aber dann einen arrangierten Unfall? Soll man glauben, er sei nicht auf einen tödlichen Ausgang hin geplant gewesen? Dann hätte man ihn nicht über dem Lüftungsschacht hinauswerfen dürfen.“
    Lord Kippun runzelte die Stirn.
    „Deute ich Ihren Ton und Ihre Worte richtig, wenn ich eine Anklage herauslese?“
    „Ja!“
    „Wie komme ich zu der fragwürdigen Ehre, Ihr Lieblingsschurke zu sein?“
    „Wer finanziert diesen ganzen Haufen hier? Wer zieht die Fäden? Wer hat Geld und Macht? Ich wünschte, ich hätte Sie schon gestern offen darauf angesprochen! Dann hätte das alles nicht passieren müssen. Hätte er Ihnen wirklich so gefährlich werden können?“
    „Ich kenne diesen Mann nicht einmal. Und so schmeichelhaft ich Ihre Worte auch finde, was Geld und Macht anbelangt, muss ich die Verantwortung für diesen Unfall zurückweisen!“
    „Ich stelle die Frage anders, Lord Kippun: Ist es nicht so, dass Sie den Edelsteinschmuggel hier kontrollieren, oder wegen mir, kontrollieren lassen?“
    Lord Kippun bat seinen Leibwächter, Tee zu machen.
    „Invador Sadsherell!“, sagte er dann. „Für einen Flexorett sind Sie zu voreilig. Sie sehen ein Fädchen irgendwo und zerren sofort daran, um das Gewebe aufzudröseln. Ich kann mir durchaus vorstellen, wie Sie auf diesen Gedanken verfallen konnten, aber er rechtfertigt keine schmeichelhafte Beurteilung Ihrer Intelligenz.“
    „Wollen Sie damit sagen, Sie seien nicht der Mann, der hinter dem Edelsteinschmuggel steckt?“
    „Genau das möchte ich sagen, Invador.“ Lord Kippun nahm die Tasse aus der Hand des Leibwächters und schnupperte in den aufsteigenden Dampf. „So soll Tee sein“, sagte er. „Klar und doch tief. – Ihren Hypothesen hingegen mangelt es erheblich an Tiefe, Invador. Sie kennen mich kaum. Sonst wüssten Sie, dass ich mich mit Geschäften dieser Größenordnung nicht abgebe.“ Ein kaum merkliches Lächeln erschien. „Wenn ich hier Schmuggel organisieren würde, Sadsherell, dann besäße er andere Ausmaße. Das sollten Sie bereits jetzt erkannt haben.“
    Sadsh sank auf die Bank zurück.
    „Wer dann?“, fragte er.
    Lord Kippun hob leicht die Schultern.
    „Ich habe mich mit dieser Frage bisher nicht auseinandergesetzt.“
    „Geben Sie mir Wort als Flexorett?“
    „Sie sind ein Mann in einem Zustand äußerster seelischer Anspannung, Invador, sonst müsste ich annehmen, dass sie mich beleidigen wollen. Aber so komme ich Ihnen entgegen. Sie haben mein Wort.“
    Sadsh seufzte.
    „Es tut mir leid!“
    „Trinken Sie Tee!“, befahl Lord Kippun. „Sie brauchen etwas, das Ihren Geist klärt.“
    Sadsh nahm die Tasse entgegen, die ihm der Leibwächter brachte und trank heiße Flüssigkeit, die nach Gras und Erde schmeckte. Danach fühlte er sich wacher.
    „Ich werde Ihnen noch ein Stück weiter helfen“, sagte Lord Kippun. „Es ist evident, dass niemand Edelsteine aus Bergwerken schmuggeln kann, in denen Strafgefangene arbeiten, ohne Wachpersonal zu beteiligen. Folglich dürfte es sehr schwierig werden, Ihren jungen Freund lebend in ein Krankenhaus zu bringen, das ebenfalls zum Gefängnis gehört. Spätestens dort würde er… sagen wir es so: An den Folgen sterben. Falls er Ihnen als Zeuge nützen soll, müssen Sie ihn hier rauskriegen und ihm eine andere medizinische Versorgung sichern. Und das wiederum kann nur funktionieren, wenn niemand davon weiß.“ Lord Kippun nahm einen Schluck Tee. „Und daher schlage ich vor, Sie informieren Advisor Wills jetzt darüber, dass der junge Mann soeben verstorben ist.“
    Sadsh hätte beinahe

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