Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
verstehen nichts davon! Sind wir uns auch darüber einig?“
„In Ordnung“, sagte Sadsh beschwichtigend.
Er half Tercera, die Trage bis zur Notaufnahme zu bringen, als aus dem Büro daneben eine Assistentin erschien und Opal mit professionellem Interesse musterte.
„Ein Flüchtiger“, sagte Tercera zu ihr. „Keine Datenaufnahme.“
„Gut“, sagte die Assistentin. Sie sah fragend auf Sadsh in seiner auffälligen Uniform.
„Wollen wir nicht wissen“, sagte Tercera.
„Gut“, wiederholte die Assistentin und fuhr eine Therapiefläche aus.
Tercera las die Informationen ihrer eigenen Geräte und programmierte den Ablauf der Heilbehandlung.
„Das ist eine böse Sache“, sagte sie. „Ich kann nichts versprechen. In drei Tagen wissen wir, ob wir ihn wieder hochkriegen. Er wird dann aber in jedem Fall Funktionsaufbau brauchen. Den können wir nicht machen. Und der kostet Geld, wenn der Mann keiner Versicherungsnummer zugeordnet werden darf.“
„Es könnte Geld da sein. Das werde ich bis dahin herausgefunden haben. Ich werde den Verwandten Ihren Mail-Kontakt geben. Ist das für Sie in Ordnung?“
Sie nickte.
„Aber keine Besuche.“
Sadsh bedankte sich, doch Tercera schien ihm nicht einmal zuzuhören. Sie diskutierte mit ihrer Assistentin über irgendeinen Aspekt der vielen Daten. Also verließ Sadsh die Auffangstation und flog nach Ron I.
Der Gnom auf dem Display winkte ihm mit der üblichen guten Laune zu.
„Schön, dass Sie uns wieder beehren“, quiekte er.
Aber im Lokal selbst war man offensichtlich anderer Meinung. Die beiden Jungen standen nicht an der Tür. Die Tische waren alle unbesetzt. Als Sadsh die Theke erreichte, ging das Licht aus.
Jemand riss ihn zu Boden.
Dann ging das Licht wieder an.
Pen Delvish kniete über Sadsh, eine Laserpistole gegen seine Schläfe gedrückt. Er schob mit der freien Hand die Nachtsichtbrille aufs Haar.
„Sie es wagen es tatsächlich, hier aufzutauchen?“, zischte er.
„Wie Sie sehen“, sagte Sadsh. „Ich bin aber nicht hier, um Sie zu provozieren. Ich habe einen Mail-Kontakt für Sie und … “
„Röste ihn, Pen“, sagte die Frau, deren aufgeklebter Zwergenbart dem Ganzen einen Anstrich unfreiwilliger Komik gab. Aber Sadsh war es nicht nach Lachen zumute.
„Machen Sie langsam! Ich schätze, Sie haben Nachricht vom Gefängnis, aber die ist nicht vollständig. Sie sollten mir zuhören!“
„Ich höre zu“, fauchte Pen Delvish. „Aber Sie brauchen mir nicht zu erzählen, es wäre irgendjemandes Schuld! Sie haben ihn umgebracht! Mit Ihrer verdammten Schnüffelei und ihrer Ungeduld haben Sie ihn umgebracht!“
„Beinahe“, sagte Sadsh. „Opal ist bei einer Freundin, einer Ärztin, die sich um ihn kümmert. Sie konnte nicht garantieren … “
„Er lügt“, rief die Frau.
„Ich habe den Ausdruck des Medimaten in der Tasche. Opal ist sehr schwer verletzt, aber er hat eine Überlebenschance. Und ich wollte Ihnen sagen, wo er ist und wie Sie sich dort melden können.“
„Geben Sie mir den Kontakt“, sagte Pen. „Und machen Sie keinen Fehler!“ Er ließ die Frau anrufen und kurz darauf hörte man sie am Kommunikationsgerät stammeln und schluchzen. Sadsh hoffte inständig, dass Opal nicht in der Zwischenzeit gestorben war.
Weinend kam sie hinter der Theke hervor.
„Er lebt“, flüsterte sie. „Ich habe ihn gesehen.“ Sie presste ein großes Tuch gegen die Augen.
Pen Delvish ließ Sadsh aufstehen, nicht ohne ihm vorher einen Tritt in die Rippen zu verpassen.
„Glauben Sie nicht, die Sache sei damit erledigt!“
„Wie wär´s, wenn Sie sich an die Burschen halten, die Ihren Bruder da runter gekippt haben?“
„Das ist eine andere Sache.“
„Hören Sie! Wenn Sie mir sagen … “
„Raus“, sagte Pen. „Sofort raus, oder ich fackle Ihnen den Arsch ab!“
Sadsh flog zurück und meldete den Absturz des Schwebers. Er erwartete Fragen und einen dicken Stoß neuer Formulare, aber Wills hatte schon ein neues Problem.
„Blöd“, sagte er. „Aber der arme Junge war ja bereits tot. Ich kümmere mich um die Abwicklung. Es wird Fragen geben und Ihre Unterschrift muss auf mindestens fünf oder sechs andere Papiere. Das bereite ich alles vor. Ehrlich gesagt wird die Nachricht niemand vom Stuhl reißen. Delvish ist der siebte Todesfall in diesem Monat. Die Bergwerksgeschichte erregt die Gemüter viel mehr. Natürlich sind ein paar unserer Jungs schockiert. Aber es war eben ein dummer Unfall.“
Sadsh hätte sagen
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