Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
alles zufrieden stellend verlaufen?“
„Ja.“
„Du kannst vor Invador Sadsherell offen sprechen. Wie viel habt ihr zusammengebracht?“
„Weniger, als ich angestrebt hatte: Rund 72 Millionen.“
„Nun, das ist durchaus akzeptabel. Hast du Lord Hasfel getroffen?“
„Ja. Er war anmaßend und so blau wie der Himmel über Novos. Ich habe nur fünf Minuten mit ihm gesprochen. Er nannte mich ständig liebes Kind und du weißt, dass ich das nicht leiden kann.“
Wieder schlugen die Klingen gegeneinander.
„Es müssen Unterschriften geleistet werden“, sagte Niwa dann. „Ich bin nicht volljährig. Es ist schon anstrengend genug, das Geld zu transferieren. Abheben ist unmöglich. Alles muss Geradon machen, aber er scheint mir nicht hundertprozentig verlässlich. Ich schlage vor, ihm eine Rente auszusetzen und ihn loszuwerden!“
„Und wen nehmen wir dann?“
Lord Kippun traf Niwa an der Wange und sie peitschte ihm ihre Klinge im Gegenangriff über die Unterschenkel, zerschnitt den Stoff der Hose und Blut lief auf die schwarzen Schuhe. Lord Kippun schwang herum und schleuderte seine Flexorette.
Niwa warf sich nach vorne, überschlug sich, tauchte unter der Klinge hinweg und zwang Lord Kippun zu einem eiligen, kreisförmigen Rückzug, bei dem er die Flexorette aufheben konnte.
„Nicht schlecht!“, sagte er atemlos.
Er schaltete den Medimaten ein, ließ den Kratzer auf Niwas Wange behandeln und setzte sich dann, damit das Gerät seine blutenden Schnitte schloss.
Danach setzte er sich zu Sadsh auf die Bank.
„Die Gelegenheit kommt etwas früher, als erwartet. Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten, Ellys Sadsherell.“
„Wenn es etwas ist, was mir möglich ist“, erwiderte Sadsh.
„Ich stelle Ihnen eine Vollmacht aus. Sie fliegen mit meiner Tochter nach Ron II. Dort gibt es eine Filiale der Kappa-Service-Bank. Dort schalten Sie mit der Vollmacht mein Konto frei, das dort unter meinem bürgerlichen Namen geführt wird, lassen das Geld von der Hauptstelle auf Del hierher transferieren und heben die 72 Millionen ab, sobald sie da sind. Das wird zwei Tage dauern. Das Geld zahlen Sie dann bei der Kredit-und Boden-Bank auf ein anonymisiertes Konto wieder ein. Sie werden es in 10 oder 12 Barcards bekommen, so dass Sie keine Koffer herumschleppen müssen.“
„Zweiundsiebzig Millionen Delische Dollar?“, fragte Sadsh, dessen Magen sich zu einem sehr kleinen Ball zusammen krampfte.
„Wo denken Sie hin, Sadsherell! Dafür wäre die Mühe ein bisschen übertrieben. Nein, ich meine selbstverständlich 72 Millionen Gedon-Einheiten.“
„Sie sehen weiß aus, Invador“, sagte Lady Kippun.
„Ich bin weiß. Und dabei weiß ich gar nicht, worüber ich mich mehr aufrege! Darüber, dass ich das Vermögen eines Erzmonarchisten hin und hertragen soll, oder darüber, dass Sie mir so viel anvertrauen wollen.“
Lord Kippun zuckte die Achseln.
„Ich schätze Sie, Sadsherell. Trotzdem würde ich Sie natürlich nicht mein Vermögen herumtragen lassen. Das sind nur die Steuereinnahmen des ausgelaufenen Kalenderjahres.“
„Sie sind abgesetzt und bekommen noch die Steuereinnahmen?“, fragte Sadsh.
„Ja. Das ist durchaus kein Novum. Irgendwann gab es das in der so genannten Neuzeit in Schottland und erst vor fünfzig Jahren wurde es auf Falacon genauso gehandhabt. Die Leute zahlen doppelte Steuern. Einmal an meine Bevollmächtigten – per Barcard. Und einmal an die neue Regierung – per Einzugsermächtigung.“
„Einem Demokraten sollten Sie so etwas schonender beibringen!“
„Demokratie oder Lordsverwaltung – die Summen sind eben relativ gesehen hoch.“
„Ja, schon. Aber Steuerzahler, die freiwillig das Doppelte berappen?“
„Nicht alle zahlen“, sagte Niwa. „Und ein wenig Mühe macht es auch.“
„Kein Wunder! Ich fliege also mit Lady Kippun nach Ron II und hebe 72 Millionen GE von einem Konto ab, das Sie gar nicht haben dürften, und zahle es auf ein anderes ein, das dann durch den anonymen Abschluss vor Zugriff gesichert ist?“
„So ist es.“
„Ich könnte abhauen und mir davon … na, eine Station kaufen.“
„Sie sind ein Sadsherell und noch dazu ein ziemlich typischer. Sie werden nicht abhauen.“
„Und wenn uns jemand überfällt?“, fragte Sadsh, plötzlich panisch bei dem Gedanken, jemand könnte ihm die gesamten Steuereinnahmen einer Lordschaftsprovinz entreißen und damit verschwinden.
„Niemand weiß davon. Und wenn es weg ist, ist es eben weg. Rückschläge
Weitere Kostenlose Bücher