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Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Titel: Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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dritten Stock und drückte den Summer an der Tür. Wenige Sekunden später öffnete ein Leibwächter die Tür.
    „Kommen Sie herein, Invador! Wenn Sie einen Moment warten könnten … Lady Niwa hat gerade Besuch.“
    „Du kannst ihn durchlassen, Mill“, rief Lady Kippun. „Kommen Sie, und bewundern Sie meine neuste Erwerbung!“
    In ihrer Schuluniform sah Lady Kippun neben dem streng gekleideten Mann aus wie ein Kind, das Besuch vom Patenonkel bekommt, doch sie sprach und bewegte sich mit der Selbstsicherheit ihres Vaters.
    „Invador, das ist Hanno Ennek, einer der führenden Edelsteinmakler auf Dor. Er hat mir etwas Besonderes mitgebracht: Einen Sonnenopal.“
    Ennek sah Sadsh kaum an. Ein Offizier gehörte offensichtlich nicht zu seinen potentiellen Kunden. Er legte den Edelstein behutsam auf eine dunkle Unterlage und öffnete ein Etui.
    „Ich habe auch den versprochenen Achat mitgebracht“, sagte er. Mit einer silbernen Greifzange nahm er den Stein heraus. „Die besonders seltene südliche Varietät“, sagte er. „Er wurde nur angeschliffen, damit das Leuchten erhalten bleibt. Wenn Sie es wünschen, kann er maschinell gefasst werden.“
    „Nein, nein. Ich lasse ihn später fassen“, sagte Niwa.
    Sie nahm den Stein in die Hand. Er ähnelte dem Exemplar, das Sadsh um den Hals trug. Vielleicht war er noch ein wenig unansehnlicher. Grau-Schwarz. Schlackenartig.
    „Ich zahle, Ennek“, sagte Niwa. „Wie viel bekommen Sie?“
    „Der Sonnenopal kommt auf 2300, der Achat auf 4200, Mylady.“
    „Mill! Bitte stelle eine Barcard über 6500 Einheiten aus!“
    Der Leibwächter schob eine Karte in den Datenschlitz eines Mini-Coms, tippte eine Kombination ein und zog die Karte wieder heraus. Er reichte sie dem Makler, der sich bedankte, sie in den Kartenhalter seiner Brieftasche steckte und sich verabschiedete.
    Nachdem der Makler gegangen war, sagte Sadsh: „Ich weiß nicht recht, woher die Begeisterung über diese hässlichen kleinen Dinger kommt! Und Sie haben doch wohl keine Gedon Einheiten dafür bezahlt, oder? Dieser Klumpen ist niemals 4200 Einheiten wert!“
    „Sie sind kein Sammler, Invador. Ihr Onkel war ein anerkannter Experte, aber Sie scheinen wenig von seiner Leidenschaft zu besitzen.“
    „Lady Kippun“, sagte Sadsh. „Ich habe erst neulich ein solches Ding geschenkt bekommen, das genauso aussieht. Und die Dame, die so nett war, ihn mir zu geben, hat garantiert keine paar tausend Gedoneinheiten auf mich verschwendet! Ihr Einkommen dürfte das auch gar nicht hergeben. Also gibt es da ein Missverhältnis. Sammler bezahlen manchmal zu viel. Könnte das sein?“
    „Das könnte sein“, gab sie zu. „Aber ich weiß, was ich tue. Und das ist ein äußerst hochwertiger Stein.“ Sie streichelte die matte Oberfläche. „Ihrer wird ein Imitat sein.“
    Sadsh zog ihn unter seinem Hemd hervor.
    „Sie hat ihm mir extra als Kontrast zu einem Gefälschten gegeben.“
    Niwa berührte den Stein nicht. Sie fasste ihn am Lederband. Ihr Blick wurde kühl und abschätzend.
    „Zweite Qualität“, sagte sie. „Mittelstark gemasert. Wie gut stehen Sie mit der Frau, sagten Sie?“
    Sadsh amüsierte sich.
    „Ich habe sie zweimal gesehen.“
    „Sie scheinen Eindruck auf Menschen zu machen, Invador. Entweder haben Sie ihr Einkommen unterschätzt, oder die Intensität der Bekanntschaft. Dieser Achat ist nicht erstklassig, aber er dürfte seine 800 bis 900 Einheiten wert sein.“
    „Sie scherzen“, sagte Sadsh. Er spürte nicht einmal ein Ansteigen seiner Pulsfrequenz. Niwa war eben doch ein Kind, und sie war von einem gierigen Geschäftemacher böse über den Tisch gezogen worden.
    „Sollten wir jetzt nicht aufbrechen?“
    „Ja, Ich ziehe mich nur schnell um. Die Schuluniform ist mir zu auffällig für die Bank. Haben Sie die Vollmacht?“
    Sadsh nickte.
    Niwa verschwand in einem Nebenraum. Als sie zurückkam, trug sie eine schlammfarbene Hose, Sportschuhe aus Leder, eine Allzwecktunika und das schulterlange, dunkle Haar offen.
    „Wollen Sie in Uniform dort auftauchen?“, fragte sie Sadsh.
    „Nein. Darf ich kurz ins Bad?“
    Sadsh zog den Trainingsanzug an – die einzige Auswahl, die er hatte – und gab die Tasche mit der Uniform dem Leibwächter. „Die kann ich hier lassen, bis wir wieder da sind, oder?“
    Der Leibwächter legte sie in ein Fach der Garderobe. Die Edelsteine steckte Niwa in die Hosentasche.
    „Fertig“, sagte sie.

 
     
Abschuss
     
     
    Lady Kippun flog selbst. Sadsh fragte sie

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