Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
nach ihrer Flugerlaubnis und sie wirkte überrascht.
„Ich habe eine für Khira. Die wird doch genügen!“
Sadsh seufzte.
„Falls wir kontrolliert werden, setze ich mich eben ans Steuer“, sagte er.
Er verspannte sich in den erste Minuten, bis er merkte, dass sie das Fahrzeug beherrschte. Dann lehnte er sich zurück und sah auf die dunklen Wälder, die unter ihnen vorbei wischten.
„Es muss doch ein wenig komisch sein“, sagte er. „Eben waren Sie noch die Tochter eines mächtigen und reichen Mannes, der ein Fünftel eines Planeten regierte. Und nun müssen Sie nicht nur weitgehend ohne Ihren Vater auskommen, sondern haben Verantwortung für mehr als ein kleines Vermögen, müssen praktisch illegale Transaktionen vornehmen...“
Niwas Blick blieb auf den Schirm gerichtet.
„Sie irren sich, wenn Sie meinen, ich hätte meinen Vater dort so viel häufiger gesehen. Er wollte uns immer selbstständig. Ich musste meinen Unterhalt selbst verwalten, seit ich 12 war und ganz ehrlich: Es macht mehr Spaß, große Summen zu bewegen als Vokabeln zu pauken, besonders, wenn die Transaktion illegal ist.“
„Ich fürchte, Ihr Vater hat wenig Respekt vor so bürgerlichen Werten wie Handeln im legalen Rahmen .“
„Kann schon sein.“ Niwa lachte. „Aber die so genannten Bürger sind auch nicht so scharf auf den legalen Rahmen, wenn sie hoffen, davon zu kommen! Sie hinterziehen Steuern, geben Fundstücke nicht zurück, spielen illegale Gewinnspiele und wie viele landen schon, nachdem sie einen Unfall verursacht haben?“
„Zehn Punkte für Sie, Lady Kippun. Aber es passt zu einem Aristokraten, dasselbe in sehr viel größerem Maßstab zu tun. Es führt leicht dazu, dass man denkt, man dürfe letztlich alles.“
Niwa schnaubte.
„Wollen Sie mir Vorträge über Macht und deren Gebrauch halten? Sie haben doch gar keine Ahnung davon! Sie sind zum Gehorchen ausgebildet und ziehen sich darauf zurück, dass Sie eben tun, was man Ihnen befohlen hat. Praktisch! Da müssen Sie nicht lange nachdenken. Ist es sinnvoll? Oh, wen interessiert das? Muss ich Menschen töten? Na, wenn schon! Die da oben werden schon wissen, wozu es gut ist! Nein, Invador! Kommen Sie mir nicht so! Die Flotte, die unseren Planeten befreit hat, das waren solche Männer wie Sie! Sie haben nicht gefragt, ob die Einwohner von Khira ihre Hilfe wollten. Sie würden sagen, es sei ja auch nicht ihre Sache, Fragen zu stellen. Sie haben zu gehorchen! Ist das Ihre viel beschworene Demokratie, Invador?“
„Beim Militär kann man nun mal nicht … “
„Kann man nicht denken? Wollten Sie da sagen? Ist es denn in der Verwaltung anders? Stimmt man dort etwa ab, ob man die Verordnungen umsetzen will oder führt man sie aus?“
„Sie verstehen das Prinzip der Demokratie nicht, Lady Kippun!“
„Ich verstehe, dass Sie den Rückzug einleiten, Invador.“
Sadsh zuckte die Achseln und während der restlichen Flugminuten schwieg er. Welchen Sinn hatte es schon, mit Jugendlichen über Politik zu diskutieren?
Niwa stellte Musik an.
Sie landeten in einem Privathangar, bezahlten die Gebühr mit Barcard und liefen zu Fuß zur Bank. Dort verbrachten sie eine gute Stunde damit, ihre Vollmachten vorzulegen, Niwas Identität prüfen zu lassen, und dann wurden sie die Leiter hinaufgereicht – von immer besser gekleideten Herrn bis zur Filialverwalterin, die ihnen Kaffee servieren ließ und ein Echtzeitgespräch mit Del führte, das naturgemäß in ihrer Anfrage und einer Antwort nach 56 Minuten bestand. Inzwischen bekamen Niwa und Sadsh Süßkartoffeltorte und Krabbengebäck.
„Alles ist geklärt, Lady Kippun. In zwei Tagen können wir Ihnen den Betrag als Barcard auszahlen.“
„Gut. Ich verlasse mich darauf, dass dieser Vorgang in Ihrem Hause nicht publik wird. Sonst könnte es etwas riskant werden, das Geld abzuholen. Ich möchte es übrigens auf acht Karten.“
„Ich werde alles Nötige veranlassen, Lady Kippun. Wir freuen uns über das Vertrauen Ihrer Familie“, sagte die Filialverwalterin und begleitete ihre Kundin bis zum Ausgang.
Als sie wieder starteten, sagte Sadsh: „Na, das ist erst mal glatt gegangen! Übermorgen werden wir einen Umweg nehmen, uns ein Schwebetaxi mieten und fragen, ob es einen Seitenausgang gibt.“
„Wenn wir damit nicht erst auffallen! Aber Sie sind er Soldat. Ich überlasse Ihnen die Strategie.“
„Und ich dachte, ich sei gerade mal geeignet, zu gehorchen.“
Niwa lachte.
„Offiziere müssen wohl ein gewisses Maß
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