Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
fluchte laut, trat nach den Beinen des Flexorett und schleuderte ihm ein Tablett voller chirurgischer Instrumente ins Gesicht. Die feine Klinge beschrieb eine schnelle Kreisbewegung. Skalpelle und Sonden regneten herab.
Stawosc hatte seine Pistole gezogen. Er schrie auf, als die Klinge seine Waffe traf. Er versuchte noch einmal, abzudrücken, da schnitt die Klinge tief in sein Handgelenk. Stöhnend sank er an der Wand herab. Er bekam seinen Pieper zu fassen und drückte den Rufsensor.
„Brauchen Hilfe“, japste er.
Sadsh war über die Liege geflankt und hatte rücksichtslos eine teure Sonde aus ihrer Halterung gerupft. Sie war ganz aus Stahlkeramik gefertigt und widerstand der Flexorette besser als der Schlauch. Mit peitschenden Bewegungen versuchte er den Flexorett in die Ecke zu treiben.
Die Sonde war ein wenig zu elastisch, aber mit ihrem Sensorkopf erinnerte sie durchaus ein wenig an eine Flexorette ohne Griff. Sie ließ sich ähnlich handhaben und Sadsh fand in seinen Stil, was ihm half seine Wut unter Kontrolle zu bringen. Aber die Lähmung seines rechten Arms wäre ihm dann beinahe doch noch zum Verhängnis geworden. Er konnte seine Deckung rechts nicht ganz schließen. Die Flexorette glitt plötzlich in diese Blöße. Das Knöpfchen versetzte ihm einen Schlag, der das Herz verfehlte, ihn aber über die Liege schleuderte.
Sein Brustkorb schien in Flammen zu stehen.
Tercera hatte ein Skalpell zu sich herangezogen. Als der Maskierte Sadsh unter der Schulter traf, stieß sie ihm die kurze Klinge von hinten in den Unterarm. Er fuhr lautlos zu ihr herum. Seine Faust traf sie mitten ins Gesicht. Blut schoss ihr aus der Nase. Sie tauchte unter die Liege und erwartete, dass er nachstoßen würde, doch der Mann hastete plötzlich zur Tür. Sein eleganter schwarzer Stiefel verpasste Stawosc noch einen Tritt vor die Brust. Etwas Dunkles fiel Stawosc in den Schoß.
Kurz darauf hörten sie einen Schweber aufsteigen.
Sadsh krallte seine Finger um den Metallrand der Liege und zog sich hoch. Mit zitternden Fingern fischte er eine Ampulle aus einem Spender und brach die Kappe ab. Er goss sich die wenigen Milliliter auf die Zunge. Das gab ihm so viel Kraft, dass er Tercera Tücher aus einem anderen Spender in die Hand drücken konnte. Er taumelte weiter zu Stawosc, öffnete eine weite Ampulle für ihn und flößte ihm den Inhalt ein.
„Du musst auf die Beine kommen“, sagte er zu Tercera und gab auch ihr eine Ampulle Kreislaufstabilisator. „Deine Assistentin ist schwer verletzt und nur du kannst beurteilen, welche Hilfe sie braucht.“
Tercera behielt das Mittel im Mund, damit es sofort über die Schleimhäute aufgenommen wurde, wischte sich das Blut ab und ließ sich von Sadsh auf die Füße stellen.
Sie hievten die junge Frau eben auf eine Trage, als die Türen aufschwangen. Bewaffnete stürmten herein. Nur Sadshs Uniform hielt sie davon ab, sofort zu schießen.
„Toll, Jungs“, sagte Sadsh. „Aber der Kerl ist schon weg!“
Zwei Offiziere in voller Sturmpanzerung drangen trotzdem weiter vor und mussten davon abgehalten werden, Tercera auf Waffen zu untersuchen.
„Warum jagen Sie nicht diesen verdammten Schweber, statt uns hier bei der Versorgung der Verletzten zu behindern?“, brüllte Sadsh.
Stawosc langte mit seiner blutverschmierten Hand in die Tasche und präsentierte seinen Ausweis.
„Ich bin der ermittelnde Offizier“, keuchte er. „Und ich befehle Ihnen, sofort die Verfolgung des fliehenden Fahrzeugs aufzunehmen!“
Nach einem Blick auf die glänzende Karte drehten die beiden Offiziere um.
„Ruf niemals das Militär“, sagte Tercera. Sie schob die Trage in den Diagnosten und kniete sich dann neben Opal. Ihre Finger betasteten seinen Schädel. „Nichts Schlimmes“, sagte sie zu Sadsh. „Von dem abgesehen, was ihm sowieso fehlt.“
Sadsh half, Opal wieder auf die Liege zu heben.
„Verbinden Sie Ihren Freund“, sagte Tercera zu ihm. „Ich kann nicht alles auf einmal schaffen!“
Sadsh nahm sich Tupfer, Desinfektionsspray und Notverband. Stawosc hielt ihm bereitwillig die Hand hin.
„War ja ein irrer Auftritt!“
„Ziemlich irre.“
Stawosc hob mit der unverletzten Hand etwas Schwärzliches auf.
„Das hat er mir zugeworfen.“
Es war unzweifelhaft ein Achat von Dor.
„Höchste Qualität“, sagte Stawosc. „Gut und gern seine 2000 DD´s wert.“
Sadsh nickte grimmig. Er sagte Stawosc nicht, dass trotz der schnellen Bewegungen des Maskierten genügend von der Waffe
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