Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
haben sich mir nicht eingeprägt. Ich kannte keinen davon und die beiden redeten so leise, dass ich sie nicht einmal richtig hören konnte.“
Terceras Hände beschäftigten sich die ganze Zeit damit, Geräte aufzurichten, wieder anzuschließen und Therapieanweisungen einzuprogrammieren.
„An mehr erinnere ich mich nicht.“
Draußen im Schweber ließ sich Stawosc gegen die Lehne seines Pilotensessels sinken.
„Sie hatten also einen Zeugen und haben versucht, ihn in Sicherheit zu bringen. Sie hätten ihn ins Zentralkrankenhaus geflogen, hätten Sie der Sache nicht misstraut. Also meinen Sie, höhere Offiziere könnten in die Sache verwickelt sein. Das ist alles recht logisch. Aber jetzt müssen wir einen neuen Platz für diesen Mann finden.“
Sadsh schluckte die Beteuerungen herunter. Stawosc hätte sie ihm ohnehin nicht abgenommen.
„Kennen Sie einen solchen Platz?“, fragte er nur.
„Zufällig“, erwiderte Stawosc. „Aber ich kann nicht dafür garantieren, wie lange dieser Platz sicher sein wird. Und mit der Frau haben Sie natürlich Recht. Sie muss ebenfalls von der Bildfläche verschwinden! Nehmen wir sie gleich mit! Die Mitarbeiterin auch!“
„Sie haben doch gehört: Sie will nicht. Und wie rechtfertigen wir das Ganze vor dem Supervisor?“
„Zeugenschutz“, sagte Stawosc lapidar. „Wir müssen ein paar Formulare ausfüllen, aber nicht einmal der Supervisor selbst erfährt, wohin wir die Zeugen bringen. Das wird immer so gehandhabt. Erledigen wir das also sofort!“
Schliff und Gravur
Es kostete Sadsh eine halbe Stunde guten Zuredens, Tercera dazu zu bewegen, die Auffangstation zu verlassen. Die Argumente, die den Ausschlag gaben, waren die Sicherheit ihrer Mitarbeiterin und Stawosc's Versprechen, es gäbe an diesem geheimen Ort auch eine gepflegte medizinische Einrichtung.
Stawosc flog den Schweber nach Süden, scherte plötzlich nach Osten aus, querte ein Flusstal, konsultierte seine Anzeigen und kehrte unvermittelt zum alten Kurs zurück. Wenig später gingen sie auf einer kleinen Landefläche neben einer Ceraglaskuppel herunter.
„Oh, nein“, sagte Sadsh. „Esmerald Aiken!“
„Oh, ja“, erwiderte Stawosc. „Man muss so seine Deals haben, um hier überhaupt etwas ausrichten zu können, und Esmer ist ein Mann, mit dem das reibungslos klappt.“ Der Securivisor blinzelte Sadsh zu. „Sie gehen doch auch ganz gern den inoffiziellen Weg!“
Das musste Sadsh einräumen.
Aiken begrüßte sie herzlich. Zum zweiten Mal kam Sadsh in die Notstation von Dor Delta. Rotman klopfte ihm auf die Schulter und versicherte ihm, wie gut er aussähe.
„Kann ich mir gar nicht vorstellen“, sagte Sadsh.
Er versuchte, den Arm zu heben und die Muskeln ignorierten weiterhin jeden Befehl.
„Das wird schon“, behauptete Rotman.
Er half Tercera, Opal und die Assistentin auf Liegen zu betten und alle Geräte einzuschalten. Nach etwa fünf Minuten waren die beiden so in fachliche Auseinandersetzungen vertieft, dass Sadsh und Stawosc mit Esmerald Aiken nach oben fuhren.
Diesmal ließ Aiken ein volles Menü servieren. Er gab sich ungezwungener, legte die Beine über die Lehne seines Sessels und trank Rotwein, während seine Gäste aßen.
Stawosc erzählte ihm ganz offen von den Flexorettmorden und dem Überfall auf die Auffangstation. Aiken wippte mit dem Fuß, nippte an seinem Glas und wurde immer aufmerksamer.
„Ja, ja“, sagte er schließlich. „Wir sind also soweit!“
„Was meinen Sie mit soweit ?“, fragte Sadsh.
Aiken betrachtete ihn.
„Wie viel wissen Sie nun wirklich, Invador?“
„Weniger, als die Leute anscheinend meinen“, gab Sadsh gereizt zurück.
„Das Problem liegt darin, dass keiner von uns weiß, wie viel der andere weiß“, sagte Aiken. „Sie können mir nicht trauen und ich kann Ihnen nicht trauen. Und wir beide können Stawy nicht trauen. Zu dumm!“
„Und ich kann euch nicht trauen!“, ergänzte Stawosc.
„Wenn es um Geld und Einfluss geht, kann man eigentlich überhaupt niemanden den Rücken drehen. Die Delvishs haben mir nie ihr Herz geöffnet, und sie waren einer der Kristallisationskerne der ganzen Sache. Und ich gebe es offen zu: Ich bin ein profitorientierter Privatmann. Man kann mich mit hehren Absichten, großen Idealen und all dem restlichen Zinnober nicht sehr weit locken. Ich muss sehen, was für mich rausspringt.“
Sadsh sah sich in der Kuppel um.
„Ich schätze, für Sie ist bereits eine Menge rausgesprungen“, sagte
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