Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
war er nicht sicher, ob es nicht nur ein Nachbild oder eine Täuschung war. Doch der Schimmer wurde immer stärker. Hatte er zuerst eine rosige Tönung gezeigt, verfärbte er sich bald über rötliche Schattierungen zu einem weichen Blau, wurde türkisfarben, schließlich lebhaft grün und verblasste kurz, um sich dann für wenige Sekunden in ein starkes, weißes Licht zu verwandeln, in dem die Möbel als Schatten sichtbar wurden. Dann riss jemand die Bürotür auf.
„Was machen Sie denn?“, fragte eine Frauenstimme.
„Ich zeige Invador Sadsherell meinen Achat“, sagte Stawosc und ließ den Stein unter sein Hemd zurück gleiten.
Die Frau machte das Licht an.
„Ihren Achat. So, so“, sagte sie spöttisch. „Wegen mir. Aber jetzt zeigen Sie sich besser dem Supervisor! Der möchte Sie nämlich sehen.“
Stawosc seufzte.
„Kommen Sie, Invador! Das gilt uns beiden.“
Der Supervisor zeigte wortlos auf die Stühle vor seinem Schreibtisch. Sein beiden Untergebenen setzten sich.
„Und?“, fragte Aanegard schroff.
Stawosc berichtete von ihrer Erkundung des Appartements.
„Irgendwelche Schlussfolgerungen?“
„Nun, Supervisor, dafür ist es vielleicht zu früh, aber man darf davon ausgehen, dass wir es mit einem äußerst gewalttätigen Mann zu tun haben, der wahrscheinlich einen Groll gegen Lord Kippun hegt und der eine Menge Tricks kennt.“
„Wenn das alles ist, was Sie bisher geschlussfolgert haben, dann sollten Sie ab sofort ein paar Lichtjahre pro Minute zulegen! Wir haben einen weiteren Fall von Flexorettmorden, ebenfalls in Ron I.“ Aanegard sah auf seinen Bildschirm, wie um sich zu vergewissern. „Ein Lokal namens Felsengnom . Ein Mann, der zum Saubermachen da war, zwei jugendliche Aushilfen, und die beiden Inhaber des Lokals, Penrose und Lisa Delvish. Flexorettenverletzungen haben nur die beiden Besitzer. Die anderen drei wurden mit einem Explosionsnadelwerfer erschossen.“
Sadsh stand bereits.
„Kommen Sie, Stawosc“, rief er und zerrte den Securivisor hinter sich her zur Tür. „Wir haben es eilig! Womit kommen wir am schnellsten da hin? Haben wir einen Expressschweber?“
Stawosc machte einen verblüfften Eindruck, aber er drückte den Notstartknopf des Lifts. Sie schossen ins Parkdeck hinunter, rannten auf ein besonders gekennzeichnetes Fahrzeug zu, und Stawosc hielt im Laufen seinen Ausweis unter die Nase eines verdutzten Wards. Eine halbe Minute später waren sie in der Luft.
„Wohin?“, fragte Stawosc.
„Auffangstelle“, sagte Sadsh. Er gab die Koordinaten ein. „Und wenn's geht, dann sollten wir noch ein wenig schneller sein als das Licht! Wer weiß, wie viel Vorsprung dieser Dreckskerl hat!“
Die Außenhülle des Schwebers begann bläulich zu blinken. Sie zischten an einem Überwachungsrobo vorbei, stürzten sich in die Straßenschluchten, ließen die Berufspendler hinter sich, flogen unter einem Sperrgitter hindurch und hielten auf die Station zu.
„Mehr Gas“, brüllte Sadsh.
Er sah einen Schweber vor dem Eingang parken.
Stawosc landete einen halben Meter vor der Wand des Gebäudes. Sadsh sprang aus der Seitentür und hetzte in die Auffangstelle hinein. Wenige Schritte hinter der Tür kniete die Assistentin am Boden und presste die blutverschmierten Hände vor den Bauch. Sie weinte.
Sadsh sprang über sie hinweg.
Er schlitterte auf dem glatten Elaxan und prallte gegen jemanden, der einen langen Mantel trug. Opal lag am Boden. Tercera hatte eine kleine bewegliche Röntgenabschirmung wie einen Schild gefasst und wich damit hinter die Liege zurück.
Sadsh war mit dem Mann zu Boden gegangen.
Er starrte für den Bruchteil einer Sekunde entsetzt in das Gesicht unter ihm, dann wurde ihm klar, dass es eine Holomaske war. Ein Totenschädel mit diamantenen Augen grinste ihm höhnisch entgegen.
Der kurze Moment der Verunsicherung hätte beinahe dazu geführt, dass ihn die Flexorette getroffen hätte. Blitzschnell kam er auf die Beine. Die Schläge der elastischen Klinge trieben ihn zurück. Im Herumwirbeln sah er Stawosc mit ungläubiger Miene an der Tür stehen.
Dann hatte er mit der linken Hand einen metallisierten Schlauch aus einer Verbindung gerissen und holte damit aus. Die Flexorette knatterte, als sie den Schlauch traf. Sie durchtrennte den Kunststoff, konnte aber die Metallverstärkung nicht mit einem Hieb bezwingen. Mit einem wütenden Schlag traf Sadsh den Mann auf den Kopf. Dann fuhr die Flexorette wie eine zischende Schlage über seine Finger. Sadsh
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