Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
dieser Art auszukommen.“
„Und? Wurde Ihr Waffenoffizier befördert?“, wollte Stawosc wissen.
„Nein. Er fiel zwei Wochen vor Kriegsende.“
„Haben Sie das Ihrem Freund hier erzählt?“
„Nein. Es würde ihn auch nicht ruhiger machen. – Gehen wir also rüber in die IV?“
„Sie haben nicht vor, sich an die Verfolgung Lord Kippuns zu machen?“
„Halten Sie das für dringlicher, als bei der Niederschlagung der Revolte zu helfen?“, fragte Sadsh dagegen.
Stawosc bemühte sich, Sadshs Miene zu deuten.
„Also, auf in die IV“, sagte er.
Auf dem Weg nach draußen begegneten sie niemandem, bis sie ans Tor kamen. Dort saß ein Operator an der Schranke, als sei es ein Tag wie jeder andere, einen Playlet auf den Knien und eine Tasse Kaffee neben sich auf dem Tisch.
„Na, Invador“, sagte er. „Auf dem Weg in die Schlacht?“
„Sieht ganz so aus. Wissen Sie, wie es in der IV steht?“
Der Operator nahm einen Schluck aus seiner Tasse.
„Zehn Tote haben sie bisher rausgetragen. Hengis Worn war der Erste, den's erwischt hat. Danach gab's eine Schießerei, bei der einige liegen geblieben sind. Ich habe gerade gehört, sie haben jetzt drei Psychologen rein geschickt, die die Dinge auseinander sortieren sollen.“
„Psychologen?“, fragte Sadsh ungläubig.
„Militärpsychologen“, präzisierte der Operator. Er sah Sadsh nach, der mit Stawosc auf den Steg kletterte, der neben der Expressspur entlang lief.
Es war ein Fußmarsch von zehn Minuten. Schon von einiger Entfernung sah man die Schweber und Minihelicops um das Gebäude kreisen. Die Einmann-Helicops wirkten wie angriffslustige Insekten.
„Ich möchte keiner von diesen Psychologen sein“, sagte Stawosc, als sie das Tor erreichten, neben dem sauber aufgereiht 12 abgedeckte Tragen standen.
Er zeigte einem Offizier seinen Ausweis und sie wurden durch einen eng gezogenen Ring Bewaffneter bis zur Schranke geführt. Dort trafen sie Advisor Wills und einige der Wards der Abteilung II.
„Ah, Sadsherell“, sagte Wills, der einen abgekämpften, besorgten Eindruck machte. „Ich dachte mir schon, dass Sie kommen würden. Aber im Augenblick gibt es für uns nichts zu tun. Die psychologische Abteilung hat die Sache übernommen.“ Wills zeigte auf die Bahren. „Das sind nur diejenigen, die wir mit raus nehmen konnten. Anscheinend wird es so schlimm wie beim letzten Mal.“
Sadsh zog ihn ein Stück zur Seite.
„Ich war in unserer Abteilung“, sagte er. „Was ist mit Kippun? Haben Sie eine Ahnung, wo der hin ist?“
Wills schüttelte den Kopf.
„Da fing es ja an. Ein paar der Burschen aus der IV kamen über die Abluftanlage zu uns herüber, um unsere Offiziere zu erwischen. Hinten in Gang C mündet ein Hauptrohr ein. Darüber haben sie sich einen Weg gebahnt. Ich hatte gerade die Meldung bekommen und alle verfügbaren Leute am Rondell versammelt, als es da drin losging. Die Tür war zu und bis wir die Sperre aufgehoben hatten, war seine Lordschaft fort. Einer seiner Leibwächter wurde erschossen.“
„Ich habe den Mann gesehen. Aber wie kann Lord Kippun raus gekommen sein?“
Wills rieb sich die Nase.
„Über den Notausgang wahrscheinlich“, sagte er. „Peinlich. Das wird eventuell Fragen nach sich ziehen. Aber wir hatten die Genehmigung, ihn in Trakt C unterzubringen. Wir konnten ja nicht gut deswegen die Notausgänge abschließen! Die Personalvertretung hätte uns schön was erzählt! Und er hat auch nie Anstalten gemacht, sich davon zu stehlen. Er ist nicht der Typ, wenn Sie verstehen, Invador. Es würde mich nicht wundern, wenn er sich irgendwo meldet und sich zurückbringen lässt.“
Sadsh nickte. Aber er war sich sicher, dass Lord Kippun keinerlei Absichten hatte, in Abteilung II zurückzukehren. Das bewies schon die Nachricht auf dem Pieper.
„Wenn Sie mir hier nicht benötigen, Advisor, dann werde ich versuchen, Lord Kippun ausfindig zu machen.“
Wills nickte zögernd.
„Ich hätte ihm gern ein wenig Zeit gegeben, sich selbst wieder einzufinden. Sie werden doch nicht die harte Tour fahren, nicht wahr? Sie wissen schon: Fingerspitzengefühl! Es genügt doch, wenn er den Eindruck erhält, dass wir ihn quasi retten kommen.“
Sadsh berührte seine Schulterpasse. „Ich verstehe, Advisor.“ Er begrüßte die Wards, die er kannte und streichelte Snapper. „Na, du wehrhafter Junge“, sagte er zu ihm. „Flake wird eine Narbe zurückbehalten.“
Ward Palden stöhnte ärgerlich.
„Und die wird ihn dann hoffentlich
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