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Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Titel: Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Obwohl das Bild darauf nur noch winzig klein war, erkannte es Sadsh. Er steckte das kleine Teil ein.
    „Wir sind zu spät“, sagte er dann zu Stawosc.
    Stawosc hatte seine Maske ebenfalls abgesetzt. Er sah in die Schränke und Schubfächer, die noch voller Kleider waren.
    „Lord Kippun hat die Gunst der Stunde anscheinend genutzt.“
    Sadsh schüttelte den Kopf.
    „Davon kann keine Rede sein. Er wurde angegriffen und hat sich mit Mühe und Not gerettet.“
    „Die Kleider hätte doch wohl jeder gern verschmerzt“, widersprach Stawosc.
    „Ich meine nicht die Kleider“. Sadsh hob den Holowürfel mit Niwas Bild auf. „Den hätte Lord Kippun eingesteckt.“
    „Aber er ist abgehauen“, beharrte Stawosc.
    „Ja. Offensichtlich. Und wahrscheinlich wird es verdammt schwierig sein, ihn zu finden!“ Sadsh nahm beide Holobilder mit. „Suchen wir den Advisor.“
    Als sie den Gang entlang liefen, meldete sich Sadshs Pieper.
    Auf dem kleinen Display erschienen die Worte: „Sei vorsichtig! – Fajana Marl.“

 
     
Revolte
     
     
    Vorsichtig setzten sie ihren Weg durch Abteilung II fort.
    Kein Ward wachte über den Abschnitt. Überall drehten sich die roten Warnleuchten.
    Sadsh schaltete eine der Kameras an den Überwachungsboxen ein, um sich zu überzeugen, dass sie nicht durch ein vollkommen menschenleeres Gebäude irrten.
    Die drei Insassen der Zelle Nummer 370 saßen auf ihren Betten und spielten Karten. Erleichtert ging Sadsh weiter. Als er an Zelle 379 vorbei kam, erinnerte er sich daran, wer hier untergebracht war. Er schwenkte die Kamera über den Innenbereich.
    Ernest Flake lag am Boden. Seine Hände waren mit einem Magnetriegel auf den Rücken gefesselt. Neben seinem rechten Bein war Blut verschmiert. Da Flake seinen Raum mit niemandem teilte, öffnete Sadsh die Tür. Flake kam erstaunlich rasch auf die Beine. Er stürzte sich auf Sadsh, der schnell die Maske abnahm.
    „Ich bin's nur.“
    Flake bremste seinen Vorstoß, indem er sich gegen die Tür warf, die mit ihm gegen die Wand schwang.
    „Was ist denn mit dem Bein?“, fragte Sadsh, der sah, dass Flake immer noch Blut am Knöchel herablief.
    „Der blöde Hund“, sagte Flake. „Das Vieh hat mich doch tatsächlich gebissen!“
    „Na, so was. Setz dich hin, damit ich mir das ansehen kann!“
    Flake rutschte an der glatten Tür herab.
    „Da hat Snapper aber wirklich ganz schön zugelangt“, sagte Sadsh nachdem er das Hosenbein nach oben geschoben hatte.
    „Elfenbeinzähne“, erwiderte Flake, als wäre das eine Erklärung für seine Verletzung.
    Der Kampfanzug hatte zwei flache Taschen mit Notverband und Desinfektionsfolie. Sadsh nahm beides heraus, drückte die Folie über die Wunde und Flake keuchte vor Schmerz.
    „Und weshalb hat Snapper dich gebissen?“, fragte Sadsh. „Hier scheint sonst alles friedlich zu sein.“
    Flake zuckte die Achseln.
    „Es gab Meuterei-Alarm. Als die Idioten aufmachten, dachte ich, ich mische eben ein bisschen mit. Sie hätten die Tür ja zulassen können, oder etwa nicht?“
    „Hätten sie“, gab ihm Sadsh Recht. „Weißt du, wo alle hin sind? Hier ist alles wie ausgestorben.“ Er rollte den Verband um die Wunde. Flake biss die Zähne aufeinander.
    „Die sind rüber in die IV“, knurrte er. „Da geht es rund, sagt Vitali. Die haben die Sache mit dem Einsturz eben doch übel genommen. Vitali sagt, die brauchen dort jeden, den sie kriegen können.“
    „Da wundert es mich wirklich, dass sie vorher noch deine Tür aufgemacht haben!“
    „Die wollten mir gleich vorsichtshalber den Riegel verpassen“, erklärte Flake. „Und ich habe ihnen dafür eine verpasst.“
    „Dann hoffe mal, dass dir das niemand als Beteiligung an der Revolte auslegt“, sagte Sadsh und stand auf. „Sei jetzt noch ein bisschen brav! Ich schicke dir jemand vom Sanitäts-Team, sobald alles andere erledigt ist.“
    „Ich stelle mich also auf eine längere Wartezeit ein“, sagte Flake, als ihn Sadsh mit Stawoscs Hilfe so weit in die Zelle hinein schleifte, dass sie die Tür schließen konnten. „Der letzte Aufstand in der IV dauerte sechs Tage.“
    Sadsh nickte Flake zu und drückte die Tür ins Schloss.
    „Freund von Ihnen?“, fragte Stawosc.
    „Fast. Die Wards der Abteilung haben ihn auf mich losgelassen, als ich den ersten Tag hier war, um zu sehen, ob ich für den Job auch hart genug bin. Flake ist der Typ, der keine Auseinandersetzung auslässt. Ich hatte beim Angriff auf Calderon so einen Waffenoffizier und habe gelernt, mit

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