Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
schaltete ein Gerät ab, das zu schnarren begonnen hatte, und sagte: „Fertig. Aber wie komme ich an meine Kleider? Die bekomme ich doch bestimmt nur, wenn ich regulär entlassen werde.“
„Das sind elektronisch codierte Spinde. Sie werden mit einer Karte aktiviert, die bestätigt, dass Sie alle Extra-Kosten beglichen haben. Darum werde ich mich kümmern“, versprach Stawosc. Er schob Sadsh zur Tür, der sich ein bisschen lächerlich vorkam, als er dann in seinem kurzen weißen Krankenhauszweiteiler durch die Gänge lief.
Stawosc wusste, wo sich die Spinde befanden. Er fand den richtigen, indem er die Nummer mit der eingeschweißten Patientenkarte an Sadshs dünnem Hemdchen verglich. Er nahm eine Karte aus einer seiner Uniformtaschen und schob sie in den Datenschlitz. Der Spind gab ein röchelndes Geräusch von sich. Die Stromversorgung fiel aus. Das Schloss klackte.
Stawosc öffnete die schmale Tür. Er reichte Sadsh die Uniform, die seit dem Kampf schon wieder so mitgenommen aussah, dass der Advisor der Wäscheabteilung dazu einiges zu sagen haben würde. Sadsh streifte sie einfach über die Krankenhauswäsche. Stawosc trug die Flexorette locker in der Hand. Der Kristall an der Spitze ließ die Klinge leise zucken.
„Und los!“
Drei Minuten später hob der Schwebewagen vom Parkfeld ab.
„Warum hatten wir´s denn auf einmal so eilig?“, wollte Sadsh wissen.
„Wir unterhielten uns so schön und auf einmal entdeckte ich auf dem Deckel des Analysegerätes einen Wanzenknopf: Kamera und Mikrofon. Der Glanz der Linse machte mich aufmerksam. In meinem Job kennt man sich mit Überwachungstechnologie aus. Es ist genau die Sorte Wanze, die wir auch verwenden. Irgendwer hat Ihnen das Ding aufgehängt. Entweder Wills oder sonst jemand, der Sie besucht hat.“
„Geradon“, sagte Sadsh sofort. „Der juristische Berater der Kippuns. Aber es könnte auch einer der Pfleger gewesen sein. Oder sonst jemand. Ich habe immer wieder geschlafen. Wills erfährt ja auch so von fast jedem Schritt. Er hat erzählt, dass er die Überflugdaten ausgewertet hat, um Lord Kippun zu finden.“
„Geradon“, sagte Stawosc nachdenklich. „Wo habe ich den Namen schon gehört?“
„Im Zusammenhang mit Kippun wahrscheinlich.“
„Nein, ich glaube nicht. Egal! Es fällt mir bestimmt wieder ein. Jetzt müssen wir uns erst einmal überzeugen, dass wir hier nicht auch schon verwanzt sind!“
Stawosc setzte aus drei Einzelteilen einen Wanzensucher zusammen und schickte ihn auf die Suche. Das kleine Ding wuselte auf spinnenartigen Beinen an der Metallwand hinauf. Ein zweiter Apparat wurde auf der Konsole montiert und würde Versuche melden, den Schweber mit Hilfe eines Peilsenders aufzuspüren.
„Natürlich fiept der auch, wenn die Flugüberwachung uns registriert“, sagte Stawosc. „Aber von denen kriege ich ja auch ein Blinkzeichen auf der Anzeige und weiß dann, dass es unsere Jungs waren. Ohne Blinkzeichen kann es nur eine unbefugte Peilung sein.“
„Manchmal ist es vielleicht auch gut zu wissen, wann man von den eigenen Leuten registriert wurde“, gab Sadsh zu bedenken. „Wenn wir an einen bestimmten Ort fliegen, wäre es gut, wenn das niemand bemerkt, egal, ob befugt oder nicht!“
„Ich habe auch meine Tricks“, sagte Stawosc.
Der Wanzensucher kam nach gründlicher Inspektion aller Ecken und Winkel zurück. Das Lämpchen an seiner Spitze leuchtete in harmlosem Gelb.
„Beruhigend“, sagte Sadsh. „Sie können also ganz ungeniert erzählen, was Sie vorhin verschwiegen haben!“
„Kann ich das?“, fragte Stawosc. „Sie werden sagen, ich wüsste ja genügend über Sie, um meinerseits offen sein zu können. Aber als Securivisor muss man doch ganz schön auf seinen Ruf achten.“
Sadsh lediglich die Augenbrauen hoch und Stawosc musste lachen.
„Schon gut“, sagte er. „Wegen mir. Sie meinten, da seien Fragen offen geblieben. Was habe ich nicht erzählt?“
„Fangen wir bei den Achaten an! Was machte es eigentlich so wünschenswert, die Gruppe zu verfolgen, dass dafür immerhin zwei Leute eingesetzt wurden?“
„Nun, es ging um die Frage, ob sie umstürzlerische Absichten hatten.“
„Und hatten sie?“
„Definitiv. Wir konnten eine Nachricht ausfindig machen, die über das Datennetz lief. Darin wurde diskutiert, wie man die Verwaltung lahm legen, die Offiziere entmachten und die Leute aus den Gefängnissen holen könnte.“
„Das ist nicht gerade typisch für die Einstellung der
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