Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
kümmern. Seien Sie mein Zeuge! Darum bitte ich Sie! “ Und er nahm einen schwarzen Achat aus einem Beutel. „ Das ist keine Bestechung “, sagte er. „ Es ist eine Erinnerung. Falls Sie in dieser noch weit entfernten Zukunft vergessen haben sollten, dass wir keine Freunde waren, sondern Sie auf meine Fährte gesetzt waren, erinnert Sie der Achat, und dann werden Sie sich nicht feige um ihr Zeugnis drücken wie es alte Freuden manchmal tun. Und ich bedanke mich heute bei Ihnen für diese zukünftige Gefälligkeit! “
Stawosc seufzte.
„Wer ihn nicht kannte, kann sich nicht vorstellen, wie zwingend diese Art war! Dieser Mann hatte etwas so … keine Ahnung wie ich das nennen soll. Früher hätte man wohl Ehrenmann zu ihm gesagt. Ich hatte plötzlich unterschrieben, glotzte das Testament an, suchte nach Worten und husch … hatte er das Ding weggesteckt und war verschwunden. Vor mir lag der Stein. Erst viel später stieß ich auf andere Satchelsteine, Gerüchte, Legenden, die sich bildeten. Heute weiß ich, dass er eine Menge Leute belatschert hat, von denen einige tun werden, was sie versprochen haben. Es gibt einfach genügend. Und mit den Jahren wurde daraus so eine Art Satchel-Geheimbund. Man freundet sich mit Menschen an, von denen man glaubt oder weiß, dass sie einen Satchelstein besitzen, und Achate verkaufen sich über Marktwert, weil sie ganz vage eine Zukunft verheißen, in denen ein zweiter Sadshell kommen wird, um die zu belohnen, die ihrer Aufgabe treu geblieben sind und alles Mögliche und Unmögliche dazu.“ Stawosc zuckte die Achseln. „Aber ich wusste nicht, wie der zweite Sadshell einzuschätzen war und musste ihm auf den Zahn fühlen. Ganz offen: Sie haben diese Ausstrahlung nicht. Aber Minas hatte Recht, wenn er sagte, sie würden sich Freunde machen. – Und jetzt genügend geschwätzt! Fliegen wir schneller! Ich habe eine Idee.“
„Und zwar?“
Sadsh hörte seine eigene Stimme kaum mehr und schon gar nicht Stawoscs Antwort. Er versank in einem Zustand, der weder Schlaf noch Ohnmacht war, denn der Schmerz verschwand nicht.
Er merkte irgendwann wie der Schweber aufsetzte. Stawosc rüttelte ihn. Sadsh stöhnte. Er kam erst hoch, nachdem Stawosc seine Stirn und Schläfen mit Schmerzgel bestrichen und ihm eine Ampulle Kreislaufmittel eingeflößt hatte.
„Kriegshelden haben also auch ihr Limit“, neckte er ihn.
Sadsh versuchte zu lachen. Er hielt sich an der Lehne seines Sessels bis das Mittel endlich Wirkung zeigte.
„Wohin gehen wir denn?“, fragte er besorgt.
Auch ein kurzer Weg konnte sich als zu lang für ihn erweisen.
„Nicht weit. Aber besuchen jemanden, bei dem Sie keinen allzu schlaffen Eindruck machen sollten!“
„Geht klar“, behauptete Sadsh und taumelte hinter Stawosc her. Er wurde sofort wacher, als er Leute rennen und Türen zufallen sah. Kleine Gegenstände polterten eine Metallrutsche hinab. Männer mit Lasergewehren bildeten einen Ring um ein flaches Wellblechgebäude.
„Wo sind wir?“, fragte Sadsh.
„Das ist eine Wanderhütte. Miranda Tesfai betreibt sie. Heute hier, morgen dort ist das Geschäftsprinzip. Wenn Militär auftaucht, kämpfen diese Leute nicht selten bis zum Tod, obwohl sie für illegales Schürfen nur noch zu zwei Jahren verknackt werden dürfen. Miranda hat ein paar wichtige Leute geschmiert. Umso schockierter sind die wahrscheinlich, dass wir hier auftauchen.“
Mit ihren roten Uniformen sahen sie auch schon auf den ersten Blick deplaziert aus. Eine dunkelhäutige Frau mit altmodischem Tropentarnhelm und staubbedeckten Kleidern brachte den Ring der Bewaffneten dazu, sich zu öffnen. Sie kam direkt auf die beiden Männer zu.
„Securivisor Stawosc“, sagte sie abfällig. „Was gibt's? Möchten Sie eine Sitzung unter einem Lasergrill?“
„Heute nicht, danke“, erwiderte Stawosc friedlich. „Ich bin nicht dienstlich hier. Das Wacklige neben mir ist Ellys Sadsherell. Können wir reinkommen? Der fällt mir sonst hier in den Sand.“
Miranda Tesfai scheuchte ihre Leute zur Seite.
„An die Arbeit!“, befahl sie. Sie fasste Sadsh unters Kinn, was ihr nicht schwer fiel, da sie größer war. „Ein Sadsherell?“, fragte sie.
„Ihr habt es doch bestimmt auch schon gehört, dass er hier ist.“
„Gerüchte gibt´s viele. Kommt rein!“
In der Wellblechhütte gab es einen Stuhl und einen Tisch mit einer starken Lampe. Miranda drückte Sadsh die Sitzfläche in die Kniekehlen.
„Und was jetzt?“, fragte sie.
Sadsh sah das
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