Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
Helfer gesucht und Ihre Gelder alle auf ein einziges Konto gelenkt. Ein wirklich hübsches Konto! Dann habe ich einen Partner beauftragt, zu einem bestimmten Termin einen Meldeauftrag durchzuführen, der die Behörden davon informiert, dass dieses Geld Ihnen gehört, was seine sofortige Beschlagnahmung nach sich zieht. Vorher habe ich das Geld aber von Del nach Khira und von dort nach Dor umschreiben lassen. Wird es innerhalb der nächsten zwei Stunden abgehoben, kann es anderswo eingezahlt werden. Wenn nicht, fließt es den Weg zurück – geradewegs ins aufgespannte Netz der Behörden von Del. Es ist genau ausgeklügelt. Hat mich Monate harter Arbeit gekostet!“
Kippun sagte: „Ich bringe Sie um!“
„Nicht doch! Nur ich kann Ihr Vermögen für Sie retten. Ich habe Sie als Kontoinhaber bei allen Banken sperren lassen. Sie kommen nicht heran, egal was Sie auch tun. Nur Ihre Tochter kann das. Und nur, wenn Sie volljährig ist. Das aber dauert noch 18 Monate. Es sei denn, sie heiratet mich.“
„Nein!“, sagte Lord Kippun.
„Ich würde es mir überlegen. Lesen Sie den notariellen Ehevertrag, den ich habe aufsetzen lassen! Sie müssen als Erziehungsberechtigter natürlich zustimmen. Er regelt Gütergemeinschaft und spezielle Abfindungen. Ich habe khiresisches Recht angewandt. Es erlaubt so allerlei und ist hier gültige Rechtsgrundlage einer Eheschließung. In zwei Jahren kann sich Lady Kippun trennen, wenn Sie möchte…“
Diesmal wurde er unter dem Druck der schlanken Finger beinahe bewusstlos.
„Vater!“, sagte Lady Kippun. „Komm doch bitte mal!“
Sie wechselte einige leise Sätze mit ihm, dann ging Lord Kippun zum Notar, um den Vertrag zu lesen.
„Sie haben vorläufig Glück“, sagte er zu Geradon, der hustete und sich die Kehle rieb. „Meine Tochter möchte das Geld nicht verlieren.“
„Sehr vernünftig, die kleine Niwa“, sagte Geradon gönnerhaft. „Aber bei einer Zahl mit neun Nullen lohnt sich ein wenig Entgegenkommen ja auch. Und ich halte Ihre Tochter nicht für immer fest. Der Vertrag regelt…“
„Machen Sie den Mund zu!“ Lord Kippun beugte sich vor, las den Vertrag und ließ den Notar Änderungen einfügen. „Lesen Sie das!“, sagte er zu Geradon und nahm Sadsh zur Seite.
„So, Ellys Sadsherell!“, sagte er. „Jetzt muss ich dich schon zum zweiten Mal um einen Gefallen angehen. Ich werde Geradon gleich kräftig die Rippen zerdrücken.“
„Und Ihr Vermögen?“, fragte Sadsh.
„Deswegen musst du uns helfen. Du bist Militärangehöriger. Deine Daten sind hier auf Dor und können binnen Sekunden abgeglichen werden. Niwas Daten sind bereits akzeptiert.“
Sadsh schluckte.
„Wie bitte? Ich kann doch nicht…“
„Ellys! Es geht nicht nur um ein zehnstelliges Vermögen, sondern auch um Niwa. Es hat selbstverständlich Vorteile, weil sie sofort uneingeschränkt rechtsfähig wird.“
Lord Kippun sah Sadsh entgeisterte Miene.
„Ich verstehe natürlich, wenn es dir als eingefleischtem Demokraten nicht zuzumuten ist, das Vermögen eines Monarchisten zu retten.“
„Zur Hölle mir dem Demokraten!“, sagte Sadsh. „Aber Niwa ist 16 und außerdem…“
„Ich habe den Vertrag ändern lassen, so dass er bestimmte Passagen enthält, die Niwa für 18 Monate von ehelichen Pflichten entbindet und…“
„So geht das natürlich nicht!“, unterbrach sie Geradon. „Sehr schlau, diese Änderungen, Fajana Marl, Lord von Kippun. Aber das werden Sie sofort wieder löschen lassen! Und dann wollen wir beginnen!“
„Ja, beginnen wir!“, sagte Lord Kippun finster. Er packte Geradon und drehte ihm den Arm auf den Rücken. „So, Ellys. Triff die Entscheidung, die mit deinen Grundsätzen zu vereinbaren ist! Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich kein Recht habe, dir einen Gefallen abzufordern. Dein Onkel und ich waren keine Freunde…“
„Letztlich schon, nicht wahr?“, sagte Sadsh. „Denn hier habt ihr jedenfalls irgendein gemeinsames Ziel verfolgt. Ihr habt euch doch wohl nicht zwölfmal in so kurzer Zeit duelliert!“
Lord Kippun verbeugte sich, obwohl Geradon in seinem Griff strampelte und ihn mit Verwünschungen überhäufte.
„Wir waren beide keine Liebhaber unkontrollierter Flexorett-Gemeinschaften“, sagte er.
Niwa nahm Sadsh an der Hand.
„Wollen wir?“, fragte sie gutgelaunt.
Sie traten vor den kleinen Tisch. Der Beamte der Militärverwaltung hatte die Auseinandersetzung verfolgt, ohne einzuschreiten.
„Jedes Mal gibt es vorher Hin und Her“,
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