Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
glitzerten in durchsichtigen Schläuchlein.
„Versuchen Sie bitte, die Finger zu bewegen!“
Sadsh versuchte es. Sie schlossen sich.
„Gut. Und nun öffnen Sie die Faust wieder, Invador.“
„Sie könnten auch Sadsh zu mir sagen.“
„Könnte ich das?“, fragte sie spöttisch und Sadsh brachte mit einiger Mühe die Finger wieder auseinander.
„Wiederholen Sie das einige Male. Das Gerät hilft dem Körper, diese Abläufe wieder unter Kontrolle zu bringen, misst die Stärke der Nervenimpulse und die Antwort der Muskeln. Durch eine Feedback-Schleife wird jeder kleinste Erfolg belohnt und so bleibt es nicht dem Zufall überlassen, wie oft Sie eine Anstrengung unternehmen, die in die richtige Richtung geht.“
„Aha.“
Seine Finger zuckten heftig. Im Unterarm gab es schmerzhafte Muskelkontraktionen. Tercera lächelte zufrieden.
„Hilft selbst bei steifen Militaristen“, sagte sie.
„Militaristen“, wiederholte Sadsh. „Sehen Sie mich so, Tercera?“
Tercera lachte.
„Ich habe mich mit Niwa unterhalten“, sagte sie.
„Und? Sie wird mich wohl kaum als steifen Militaristen bezeichnet haben!“
„Wir haben versucht, zu überlegen, ob Sie wohl eher der muskuläre oder der mentale Typ sind.“
„Wie fies!“
„Sie wissen doch gar nicht, zu welchem Ergebnis wir gekommen sind!“
„Ich ahne es“, sagte Sadsh.
Tercera umfasste seinen Arm und setzte die schwarzen Knöpfchen höher.
„Und nun rotieren Sie den Unterarm im Ellenbogengelenk! Gut, gut. Weiter so!“, ermunterte sie ihn. „Versuchen Sie, mir die Hand zu geben!“
„Gern.“
Er fühlte kurz ihre warme Handfläche, dann hatte sie sie schon wieder weggezogen.
„Und noch einmal!“
Im Bemühen, ihre Finger festzuhalten, bemerkte er gar nicht, wie viel leichter es ihm schon fiel, seine Bewegungen zu steuern. Tercera entzog sich der Berührung jedoch schon wieder und legte einen stachligen Ball in seine Handfläche.
„Langsam durchkneten.“
Sadsh drückte an dem Ball herum. Wie erfreulich, die einzelnen Noppen zu spüren! Wie beruhigend, zu verfolgen, wie es seinen Fingern gelang, die zähe Oberfläche einzudrücken! Er knautschte eine Weile damit herum.
„Sie haben Ausdauer“, lobte Tercera.
Sie nahm ihm den Ball wieder ab und ließ ihn den Arm heben. Er brachte ihn nicht bis auf Schulterhöhe und war trotzdem begeistert.
„Der Rest ist nur eine Frage der Übung“, erklärte Tercera. „Ich gebe Ihnen ein Konzentrat aus Lecithinen, Vitaminen der B-Gruppe und Kräuterauszügen. Das nehmen Sie achtmal am Tag. Jede Gabe ist in einem Beutelchen. Sie schütteln den Inhalt auf die Zunge und lassen das Ganze im Mund zergehen.“
„Ziemlich altmodische Therapie“, sagte Sadsh, um sie zu ärgern, und sie boxte ihn gegen die gesunde Schulter.
Dann sagte er: „Es tut mir leid, dass ich Ihr Leben durcheinander gebracht habe! Ich wusste nicht, wie schnell sich hier Nachrichten verbreiten. Ich dachte nicht, dass jemand Opal finden würde und…“
„Mund zu!“, sagte Tercera freundlich. „Sie haben mich hierher verfrachtet und schon habe ich einen Sponsor für einige Projekte, die ich plane! Esmerald Aiken ist ein Mann, der sich für alternative Therapien interessiert und der auch etwas für die Kinder auf diesem Planeten tun möchte.“
„Und das ganz ohne Eigennutz“, murmelte Sadsh.
„Er viel durchgemacht!“, sagte Tercera ernst.
Sadsh seufzte.
„Nun tun Sie doch nicht so, als wüssten Sie's!“, schnappte Tercera. „Dieser Mann hat zusehen müssen, wie seine Schwester mit ihren Kindern vom Wasser eines geöffneten Staudamms mitgerissen wurde. Seine Freunde wurden als Aufrührer erschossen und er wurde zu 25 Jahren verurteilt. Wie viele illegale Schürfer hat er Infektionen und Schwermetallvergiftungen durchgemacht und er wurde mehrmals verschüttet.“
„Uh. Habe ich etwas gegen ihn gesagt?“, murrte Sadsh.
„Militärs!“, rief Tercera. „Die sind so eingebildet !“ Sie löste die Saugknöpfe ohne besondere Rücksichtnahme. „Alles Retter und Helden. Aber manche Leute wollen gar keine Retter und Helden.“
Rotman kam durch die leise zischende Gleittür.
„Na, gibt´s hier emotionale Probleme?“, fragte er herzlich. „Dann mache ich gern mit! Ich habe schon eine Menge Beziehungen ruiniert – immer wenn´s emotional wurde.“
„Hat jemand Ihre Assistenz erbeten?“, knurrte Sadsh.
„Nö. Aber ich helfe trotzdem gern.“
Tercera drückte ihm Schläuche und Kabel in die Arme.
„Danke“,
Weitere Kostenlose Bücher