Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
sagte sie und verließ die Station.
„Rotman! Sie blöder Hund!“, sagte Sadsh.
„Was denn? Hätten Sie es etwa hingekriegt?“, fragte Rotman. „Sie sollten mal überlegen, was eine Frau wünscht, wenn sie so einen Vater hat. Entweder einen Ersatzvater oder…“
„Hören Sie bloß auf!“, stöhnte Sadsh. „Sagen Sie mir, wo ich Lady Kippun finde, und damit gut!“
Entscheidung
Lady Kippun stand an einem Förderband und begutachtete Steine, die aus den Tiefen heraufbefördert worden waren. Um sie herum wartete ein Dutzend Männer auf ihr Urteil. Was Lord Kippun wohl gesagt hätte, hätte er gewusst, dass seine Tochter hier zwischen lauter Strafgefangenen an einem Transportband Edelsteine betrachtete?
Wahrscheinlich hätte er daran nichts Bemerkenswertes gefunden.
Die Männer verhielten sich respektvoll und gaben Lady Kippun in ihrer Einschätzung Recht.
„Ah, Invador“, sagte Lady Kippun. „Sehen Sie doch mal diese schöne lavendelfarbene Varietät!“
Sadsh sah nicht sehr viel mehr als einen schmutzigen, kantig abgebrochenen Stein von dunklem Lila. Er hätte nicht einmal raten können, welche Steine hier sortiert wurden, hätte nicht eine Leuchtanzeige in großen Lettern verkündet: Kunzit .
Sadsh nickte schnell.
„Ach, Sie sind wirklich kein Edelsteinliebhaber!“, sagte Niwa.
Sie bedankte sich bei den Männern am Band, die sich sehr förmlich von ihr verabschiedeten.
Unterwegs fragte Sadsh leise: „Haben Sie von Ihrem Vater gehört?“
„Natürlich“, entgegnete sie. „Es geht ihm nicht gut. Bei der Revolte hat ihn jemand mit einem selbstgebauten Katapult beschossen und links unterhalb des Rippenbogens getroffen. Es dauerte sechs Stunden, bis das Geschoss entfernt wurde. Deswegen ist er nicht ganz so aktiv wie üblich.“
„Oh, je. Hat er erzählt, was da genau passiert ist? Weshalb sind die Männer von der IV aus überhaupt dort eingedrungen?“
„Angeblich, um die Offiziere in ihre Gewalt zu bringen. Aber mein Vater sagt, diese Leute hätten speziell nach ihm gesucht und wären beauftragt gewesen, ihn umzubringen. Er hat sich mit den Flexoretten gerettet, aber Jui ist dabei auf der Strecke geblieben.“
„Aber Enrico ist noch bei ihm?“
Ja. Aber er ist auch verletzt.“
Sadsh hielt Niwa sacht am Arm zurück.
„Sollten wir unter diesen Umständen wirklich losfliegen, um diese Sache zu erledigen? Im Augenblick ist es auf Dor schon gefährlich genug.“
Niwa zog die Augenbrauen nach oben.
„Wir haben über einen Freund Nachricht bekommen, dass das Department für Innere Sicherheit auf Del versucht hat, auf Konten zuzugreifen, von denen sie eigentlich nichts wissen dürften. Wir müssen also nicht nur diese Transaktion durchführen, sondern brauchen schnell weitere Auskünfte.“
„Könnte es sein, jemand plant einen Rundumschlag gegen Ihren Vater?“
„Mit Sicherheit.“
„Dann nehmen wir wenigstens Stawosc mit!“
„Securivisor Stawosc ist bereits nach Ron I unterwegs, um dort irgendwelche Ermittlungen durchzuführen.“
„Na, schön! Ich fürchte nur, das wird sich als ebenso riskant erweisen wie beim letzten Mal!“
Niwa lächelte.
„Der Securivisor war so freundlich, uns seinen Schweber dazulassen. Er meint, er sei gegen Ortungsversuche geschützt.“
„Guter alter, Stawosc!“, sagte Sadsh. „Fliegen wir also!“
Der Flug erwies sich auch als vollkommen unproblematisch. Sie erreichten Ron II, fanden eine Parkfläche in der Nähe der Bank und schlenderten mit den Passanten durch die Wandelebene, vorbei an vornehmen Läden, dem Standesamt und einem Porzellangeschäft. Sie überquerten die Straße und Niwa schob eine Karte in den Schlitz der Erkennungsbox ihrer Bank. Die Tür öffnete sich lautlos und sie betraten das Foyer.
Die Prozedur begann genauso wie beim letzten Mal, aber Niwa kürzte sie brüsk ab, indem sie sich weigerte, mit irgendwem außer der Filialleiterin zu sprechen.
Trotzdem mussten sie rund zehn Minuten warten.
„Ich wurde gerufen“, sagte die Filialleiterin außer Atem. „Gibt es etwas Dringliches, Lady Kippun?“
„Ein wenig dringlich sind 72 Millionen Gedon-Einheiten schon“, sagte Niwa. „Und da wir beim vergangenen Mal nach Verlassen der Bank überfallen wurden, wäre ich dankbar, wenn die Abwicklung schnell ginge.“
„Sie meinen doch nicht, jemand aus meiner Filiale könnte irgendwelche vertraulichen Daten an Dritte weitergeben!“
„Doch. Das wäre möglich. Und ich rate Ihnen, keine weiteren
Weitere Kostenlose Bücher