Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
sagte Niwa. „Ein Spiel?“
„Ja“, sagte Stawosc selbstzufrieden. „Für ernsthafte und gebildete Personen wie beispielsweise Lords und Ladys war es ganz bestimmt eine abgelegene Idee! Aber ich habe das Ding damals gern gespielt und musste bei der Formulierung geschundenes Land sofort an den finsteren Jäger Dasher denken, der durch Schächte eines bombardierten Planeten kriechen muss, gegen Bösewichte kämpft und am Ende die Prinzessin und den Stein kriegt – falls man den Level schafft. Aber Level 16 ist verdammt schwer zu erreichen. Es gibt da eine Stelle an einer Steilwand, da kommst du einfach nicht weiter. Dasher steht da zusammen mit zwei Verbündeten und dem Verräter Goodfriend auf einem Felsplateau. Goodfriend hat eine Photonenwaffe und hat gedroht den ganzen Berg in die Luft zu jagen, wenn ihm Dasher nicht die Prinzessin und den Stein der Celester gibt. Die beiden Verbündeten sind schwach und einer von ihnen wird im nächsten Level auch umfallen. Der andere stirbt bei einem Schusswechseln, wenn man den Fehler macht, ihn seine Waffe ziehen zu lassen.“ Stawoscs Finger eilten über den Bildschirm. „Ich habe schon angefangen. So müssen wir uns nicht allzu lang weiterarbeiten. Ich musste das Ding vorhin neu kaufen. Meins habe ich schon lang nicht mehr.“ Man sah Dasher einen winddurchtobten Kamin hochklettern und das Plateau erreichen.
„So! Hier sind wir“, erklärte Stawosc. Sein Finger durchdrang die Projektion und zeigte die einzelnen Figuren.
„Das ist Goodfriend, der Verräter. Das hier ist Eliza, die Dasher später im Stich lassen wird. Und das ist Gordon Nupe, der Verwalter der Mine, in der diese Episode spielt. Ich werde ihn jetzt die Waffe ziehen lassen.“
Über die Ableitung des Spielhandschuhs, den Stawosc übergestreift hatte, bekam das Programm die Information über Muskeltonus und Nervenimpulse und prompt zog der etwas dickliche Gordon Nupe eine kleine Pistole. Bevor er sie ganz heraus hatte, traf ihn ein Schuss des Bösewichts mitten in die Brust. Der Photonenstoß schleuderte den Getroffenen über die Felskante und man sah ihn mit erstauntem Gesichtsausdruck und ausgebreiteten Armen einem weit entfernten Abgrund zustürzen. Die Graphik widmete sich genüsslich Details wie dem schmerzlich überraschten Gesichtsausdruck, den verkohlten Rändern der Jacke, den flatternden Haaren…Und Dasher rannte mit einem Aufschrei von seinem Standort an der Felswand nach vorne zur Kante.
Stawosc zählte laut: „…vierzehn, fünfzehn, sechzehn, siebzehn und…er bleibt stehen! Standbild!“
Dashers Bewegung fror ein. Er sah mit einer Mischung aus Wut und Entsetzen dem stürzenden Freund nach. Goodfriend grinste hämisch, die Photonenwaffe gehoben. Eliza klammerte sich an den Fels.
„So!“, sagte Stawosc. „Nun steht der Held genau achtzehn Schritte von der Wand und sieht über die Kante – wie das Gedicht es fordert. Jetzt müssen wir finden, was Minas Sadsherell versteckt hat. Was sagt das Gedicht jetzt?“ Er schaltete es sich in ein kleines Fenster.
„ Findest du, was keiner fand. In der Fläche einer Hand “, sagte Sadsh. „Aber mein Onkel kann doch unmöglich diese Spiel geschrieben haben!“
„Wahrscheinlich nicht. Aber er hat etwas hineingeschmuggelt oder etwas benutzt, was die Erfinder als Gag eingesetzt haben. Wenn du stehst, wo ich oft stand. Das bezieht sich ganz klar darauf, wie oft du als Spieler hier landest und nicht weiterkommst. Dann nietet dich Goodfriend nämlich um, und du hast verloren. Um in Level 16 zu kommen, musst du dich erinnern, dass in Level 2 jemand hier ein kleines Ding hat fallen lassen, das bis an die Felswand gerollt ist. In Level 4 kannst du in Erfahrung bringen, dass es eine Nebelkapsel ist. Du liest also unauffällig diese Kapsel auf, nebelst alle ein, kämpfst mit dem Schurken, der flieht, und kannst mit einer magischen Flöte, die du in Level 3 geschenkt bekommen hast, einen Flugdrachen rufen, der Dasher und Eliza nach unten trägt.“ Stawosc grinste. „Kommt man natürlich nicht gleich drauf. Aber was dein Onkel meint, das muss jetzt zu finden sein. Achtzehn Schritte von der Wand . Dasher steht nicht oft in diesem Spiel. Meist hetzt er herum. Aber hier gönnt er sich einige Sekunden Trauer und da muss der Schlüssel verborgen sein!“
„ Findest du, was keiner fand, in der Fläche einer Hand “, wiederholte Sadsh, von Jagdfieber gepackt. „Es stimmt, dass Onkel oft mit mir solche Spiele gespielt hat, als ich noch zur Schule ging.
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