Acht cropped
ist doch wohl mehr als verständlich, oder? Denk bitte auch mal an Daniel .«
»Ob du es glaubst oder nicht: Ich denke fast ununterbrochen an Daniel. Meine Affäre mit Andreas hat nicht das Geringste mit ihm zu tun. Wie du weißt, treffen wir uns schon seit acht Jahren, also schon sechs Jahre, bevor ich Daniel überhaupt kennengelernt habe."
»Macht das dein Verhalten besser? In dem Moment, in dem du wusstest, dass deine Beziehung mit Daniel ernsthaft wird, hättest du den Kontakt zu Andreas abbrechen müssen .«
Marc dachte kurz nach. »Gut, ich gebe dir in dieser Hinsicht recht . Aber ich habe es nun mal nicht getan. Und es sollte eigentlich in meiner Hand liegen, eine Entscheidung diesbezüglich zu treffen, und nicht in deiner.“
»Es liegt doch auch in deiner Hand !« , erwiderte Cordula kühl. »Entweder du entscheidest dich. für Daniel, dann halte ich mich aus der ganzen Sache raus, oder du entscheidest dich für absolut unnötige Sextreffen mit Andreas, denen du wahrscheinlich nur aus rein nostalgischen Gründen noch nachgehst. Dann werde ich wohl oder übel eingreifen müssen .«
Wieder hatte Cordula ins Schwarze getroffen. Schließlich liebte er Andreas nicht mehr so wie früher. Es war einfach immer noch schön, sich mit ihm zu treffen, Sex zu haben und dem Alltag entfliehen zu können, so als ob man in eine komplett andere Haut schlupfen würde. Es war wie ein aufregendes Abenteuer, das er einfach nur genoss.
Cordula fuhr• fort: »Aber du hast mir erzählt, du hättest bereits mit Andreas gesprochen. Ich entnehme dem, du hast dich bereits entschieden ?«
»Ja, das habe ich. Ich halte mich sozusagen an deinen Rat. Ich habe Andreas alles erzählt und ihm auch erklärt, dass ich meine Beziehung mit Daniel auf keinen Fall aufs Spiel setzen möchte. Lieber ziehe ich einen Schlussstrich unter die gemeinsame Affäre. Ich glaube, er hat meine Entscheidung hingenommen. Allerdings will er mich noch ein letztes Mal sehen und mit mir reden .«
»Dann lass dich bloß nicht wieder von ihm verführen und ins Bett zerren, hörst du? Wann findet denn eure Aussprache statt? Soll ich dabei sein ?« .
Marc lachte schrill auf. »Danke, du hast schon viel zu viel geholfen. Nein, ich werde mich übermorgen allein mit Andreas in Valscheid treffen. Das bin ich ihm schuldig, schließlich haben wir uns viele Jahre regelmäßig getroffen, und ob du es glaubst oder nicht, auch außerhalb des Betts miteinander kommuniziert .«
»Alles klar. Wenn du willst, kannst du mich übermorgen nach deinem Treffen mit ihm anrufen. Vielleicht möchtest du gerne mit jemandem über die Trennung von Andreas reden.
»Dieser Jemand wirst auf keinen Fall du sein! Am liebsten möchte ich danach überhaupt nichts mehr mit dir zu tun haben ...«
Cordula blieb betont ruhig. »Aber Marc, was soll denn Daniel denken, wenn du plötzlich unsere Freundschaft nach fünfzehn Jahren abbrichst? Meinst du nicht, er will entweder von dir oder sogar von mir wissen, woran das liegt? Glaub nur, ich werde nicht lügen, und ich dachte, du willst das auch nicht. Mein Lieber, von mir aus wird das Kapitel Andreas übermorgen beendet sein. Dann können wir es als abgehakt betrachten. Unsere Freundschaft kann dann ganz einfach fortgesetzt werden, so als ob Andreas niemals da gewesen wäre. Denk darüber nach. Ich könnte mir vorstellen, dass du mir auch in dieser Hinsicht auf Dauer gesehen dankbar für meinen Rat und meine Freundschaft sein wirst. Also, bis übermorgen. Grüß Daniel von mir .«
Sie legte auf, ohne eine Antwort abzuwarten. Marc blieb entgeistert auf seinem Schreibtischstuhl sitzen. Sie hat mich vollkommen in der Hand !, sagte er sich.
Vielleicht würde sie immer weiter Dinge von ihm verlangen, denn schließlich hatte sie etwas Schwerwiegendes gegen ihn vorliegen.
»Auch wenn ich übermorgen einen endgültigen Schlussstrich unter die Affäre mit Andreas ziehe, muss ich mir dennoch etwas einfallen lassen, um Cordula nicht auf ewig ausgeliefert zu sein. Lieber sage ich Daniel die Wahrheit und setze damit unsere Beziehung aufs Spiel .«
Cordula lehnte sich genüsslich auf der Couch zurück. Das lief doch alles genau so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Aber so war es ja eigentlich immer gewesen. Sie hatte stets bekommen, was sie haben wollte.
Sie genoss es, die Menschen in ihrem Umfeld nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen, und sie hatte den Eindruck, dass sie den dominanten Part einfach ausüben musste, damit alles im Lot blieb, sowohl in
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