Acht cropped
nicht nur einmal im Monat.
Andreas setzte alles daran, seine regelmäßigen Treffen mit Marc nicht zu gefährden. Er redete sogar ausführlich mit ihm über seine Freunde. Dabei tat es ihm weh zu hören, wie Marc sich auf andere Männer einließ und sich so immer weiter von ihm entfernte. Gleichzeitig machte es Marc für ihn immer interessanter und attraktiver, zum einen, weil er so von dem Leben erfuhr, das er selbst nicht leben konnte, und zum anderen, weil er wusste, dass Marc auch bei anderen Männern gut ankam und sie alle um den Finger wickeln konnte. Marcs Partner kamen und gingen — nur er blieb ein fester Bestandteil seines Lebens. Selbst als Daniel in Marcs Leben trat, hielt er an den Treffen mit Andreas fest.
»lind so soll es auch bleiben !« , beschloss Andreas, als er sich vom Baumstamm erhob und sein Joggingprogramm fortsetzte. »Das lasse ich mir von Cordula ganz bestimmt nicht kaputt machen. Das geht sie doch einen Scheiß an, mit wem Marc vögelt! «
Er steigerte sich immer weiter in seine Wut hinein. Eben am Telefon hatte er dem völlig neben sich stehenden Marc den Vorschlag gemacht, sich zwei Tage später in Valscheid zu treffen. Unplanmäßig— und dieses Mal nicht, um Sex zu haben, sondern um zu reden. Er• wollte die Entscheidung nicht mit Marc am Telefon treffen.
Marc, der tatsächlich schon am Telefon von einer notwendigen Trennung gesprochen hatte, liess sich letztendlich auf diesen Vorschlag ein, zumal Andreas ihm gesagt hatte, das wäre er• ihm nach acht Jahren doch wohl schuldig.
Jetzt hatte er• zwei Tage Bedenkzeit, um sich einen Plan zu überlegen, wie er Marc umstimmen konnte.
Er kam bei seinem Passat an und machte sich auf den Weg nach Hause.
Sonja begrüßte ihn mit einem flüchtigen Kuss. »Hallo Schatz, hat das Laufen gutgetan ?« Ohne seine Antwort abzuwarten, fuhr sie fort: »Sag mal, ist es in Ordnung, wenn ich meine Eltern heute Abend zum Essen einlade? Sie haben in den letzten Wochen so oft auf Tom aufgepasst .«
Andreas zog sich auf dem Weg durch die Küche das verschwitzte T-Shirt über den Kopf und nahm sich eine Flasche Mineralwasser aus dem Kühlschrank. »Von mir aus gern. Aber ist das nicht zu viel Arbeit für dich? Schließlich hast du auch schon eine Acht-Stunden-Schicht hinter dir. «
Sonja kam grinsend auf ihn zu und kniff ihn in die Seite. »Keine Angst, ich bin belastbar. « Sie gab ihm einen Klaps auf den Hintern und sagte: »Und du, sieh zu, dass du unter die Dusche kommst. «
Andreas stieg gedankenverloren die Treppe zur oberen Etage hinauf.
Ja, so war Sonja. Eigentlich eine perfekte Frau. Witzig, spontan, intelligent und attraktiv. Sie war für ihn so etwas wie ein Anker, der ihm Halt gab, wann immer es draußen in der Welt stürmte. Er konnte auf sie zählen, wenn es Probleme gab. Sie konnten stundenlang miteinander reden, gemeinsam kuschelnd auf der Couch liegen oder abends in Ruhe einen Film sehen, nachdem sie Tom ins Bett gebracht hatten. Viele Männer beneideten ihn um seine dunkelhaarige, etwas südländisch wirkende Ehefrau. Sie gab ihm alles, was er sich von einer Frau nur wünschen konnte. Aber etwas konnte weder sie noch eine andere Frau ihm geben.
Nein, es machte ihm nichts aus, mit ihr zu schlafen. Schließlich fand er sie attraktiv, und wenn ihm die Lust auf Sex mit einer Frau fehlte, hatte er in seiner Vorstellung Sex mit einem Mann, während er mit Sonja schlief. Das alles hatte sich in den letzten acht Jahren wunderbar eingespielt.
Er ließ das Wasser in der Dusche laufen und blickte in sein verschwitztes Gesicht im Spiegel. Leise sagte er zu seinem Spiegelbild: »Es ist alles so perfekt, das kann einfach nicht aufhören. Ich liebe mein Leben, so wie es ist. Und ich liebe dich, Marc !«
»Hallo, ich bin`s .«
Marc konnte förmlich spüren, wie sich ein Lächeln auf Cordulaslas Gesicht legte, während sie antwortete: »Marc, wie schön, deine Stimme zu hören. Na, hattest du gestern einen schönen Abend mit Daniel?"
Ungläubig kräuselte Marc die Stirn. Wie konnte Cordula so tun, als wäre nichts geschehen?
»Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass ich mit Andreas gesprochen habe.“
„Das hört sich doch gut an. Hast du meinen Rat beherzigt? «
»Deinen Rat ? Du meinst, ob ich auf deinen Erpressungsversuch eingegangen bin ?«
Cordula entgegnete: »Aber so kannst du das doch nicht sehen, Marc. Ich will doch nur das Beste für dich und Daniel. Dass ich dazu, na, sagen wir unorthodoxen Maßnahmen gegriffen habe, das
Weitere Kostenlose Bücher