Acht cropped
kaum noch von Andreas gesprochen und sich mit anderen Kerlen abgegeben, sodass Cordula vermutet hatte, dieses Thema wäre endgültig ad acta gelegt worden. Umso mehr überraschte sie Sonjas Äußerung, dass ihr Mann immer noch Kontakt zu Marc hielt.
Wie gut, dass sie Andreas gefolgt war. Endlich hatte sie wieder die Fäden in der Hand. »Das Schönste an der ganzen Sache ist: Ich tue das tatsächlich nur zu seinem Besten. Marc soll sein Glück mit Daniel auf keinen Fall riskieren. Er wird mir irgendwann dankbar sein, dass ich sein Schicksal in die Hand genommen habe. Wenn erst mal Gras über die ganze Andreas-Geschichte gewachsen ist, werden wir uns so nahe sein wie vor zehn Jahren. Ich werde Ohm eine gute Freundin sein. Und Marc wird sich dann wieder auf mich besinnen. Und sollte Marc sich Daniel gegenüber tatsächlich irgendwann einmal erklären und es daraufhin zu einer Trennung der beiden kommen, dann werde ich ohnehin wieder eine größere Rolle in Marcs Singleleben spielen. «
Sie stand auf und sah in den Spiegel an der Wand. Sie lächelte ihr Spiegelbild an. Innerlich freute sie sich schon auf viele Abende zu zweit, in Discos, in Cocktailbars oder auf Partys. _Marc lachend an ihrer Seite.
Dazu müsste nur etwas Zeit vergehen.
»Du schaltest jetzt sofort um auf RTL !« , drohte ihm Andreas, allerdings nur gespielt. »Was passiert sonst ?« , erwiderte Marc kichernd, während er den anderen beiden diensthabenden Kollegen im Aufenthaltsraum der Feuerwache zuzwinkerte, die amüsiert das Wortgefecht zwischen Zivildienstleistendem und Hauptamtlichem verfolgten. Mal wieder stritten die beiden um die Macht über die Fernbedienung. »Kommt sonst der böse schwarze Mann und frisst mich auf ?« Lachend stürzte sich Andreas auf Marc. »Na, warte ab ...«
Er warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf den jungen Zivi, der prustend auf die Couch zurückfiel. Unter dem Anfeuern der anderen Kollegen trugen Andreas und Marc einen erbitterten Show-Kampf aus, bei dem sich Arme und Beine verknoteten und sich eine Mischung aus Kitzeln und sich gegenseitig In-den-Schwitzkasten-nehmen ergab.
Marc spürte allerdings mehr als nur das. Er spürte Andreas Schwanz, der sich mehr als deutlich an seinem Oberschenkel rieb. »Dieser Schuft !« , dachte er. »So hat er doch tatsächlich wieder vor den Kollegen eine heimliche Möglichkeit gefunden, um sich an mir aufzugeilen .« Er merkte eine immer stärker werdende Erregung, riss sich aber zusammen und rief: »Ich gebe auf! Ich gebe auf, ich kann nicht mehr! « Triumphierend erhob sich Andreas von der Couch. » Und wieder geht der Sieg an mich !« Er drehte sich scheinbar unberührt um den anderen Kollegen herum, nahm die Fernbedienung und wechselte das Programm.
Marc schüttelte ärgerlich den Kopf. Wieder so ein unsäglicher Traum vermischt mit Erinnerungen an Erlebnisse mit Andreas. »Wie soll ich morgen einen klaren Kopf haben, wenn ich stets nur von Geistern der Vergangenheit aufgesucht werde ?«
Wieder versank er in Gedanken an die Zeit der letzten Wochen als Zivildienstleistender. Mehr als einmal hatte Andreas sieh mit ihm eine Rangelei geliefert, und jedes Mal steckte mehr dahinter als eine harmlose Rauferei unter Jungs. Es ging vielmehr um körperliche Nähe und Begierde, in einer Umgebung, in der gerade diese Gefühle eigentlich unmöglich und vor allen Dingen für sie verboten waren. Aber gerade diese Tatsache erhöhte den Reiz noch zusätzlich.
Seine Hand rutschte an seinem Bauch hinab zu seinem Schwanz, der sich zu seiner vollen Größe aufgerichtet hatte. »Cordula kann mir zwar den Umgang mit Andreas verbieten, aber nicht die Erinnerung an die Zeit mit ihm .«
5
»Meine Eltern haben sich gestern übrigens noch telefonisch für das Abendessen bedankt. Mutter sagt, ihr wäre vorher noch nie aufgefallen, dass du nach zwei Gläsern Rotwein so geschwätzig werden kannst .« Sonja stellte ihre Tasse zurück auf den Tisch und begann das Pausenbrot für Tom zu schmieren. Andreas blickte seine Frau über die Morgenzeitung hinweg an. Es war ein schöner Abend mit Sonjas Eltern gewesen. Ihre Anwesenheit hatte ihn von seinen Problemen mit Marc und Cordula abgelenkt. Da Sonjas Vater Chirurg war, hatte er immer genug Gesprächsstoff mit seinem Schwiegervater.
»Du kannst ihr zurückmelden, dass ihr Göttergatte da keinen Deut besser ist als ich !« Sie lachten.
»Vielleicht ist das der Grund, warum ich mich so unsterblich in dich verliebt habe. Weil du so bist wie mein
Weitere Kostenlose Bücher