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Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Berti
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Rückspiegel. »Und ich liebe ihn anscheinend immer noch«, murmelte er.
     
    »Du bist ja pünktlich wie die Feuerwehr! « Cordula strahlte über das ganze Gesicht, als sie Andreas die Tür öffnete und ihn ins Haus ließ. Nach ihrem Studium war sie wieder zu Hause eingezogen, um ihrer Mutter über den Verlust des plötzlich verstorbenen Vaters hinwegzuhelfen. Irgendwie hatte sie den Absprung verpasst, und so wohnte sie immer noch in den zwei kleinen Zimmern unter dem Dach. »Nur ein Scherz, ich weiß ja, dass du heute frei hast. Wie war das noch mal bei euch? Vierundzwanzig Stunden Dienst und danach achtundvierzig Stunden frei, nicht wahr? Möchtest du vielleicht einen Kaffee ?«
    Andreas setzte sich auf ihre Couch und ignorierte Cordulas Smalltalk und die Frage nach einem Getränk. »Du weißt, warum ich gekommen bin. Deshalb lass uns nicht um den heißen Brei herumreden. Ich bin hier, um dich zu fragen, wer dir das Recht gibt, dich in Sachen einzumischen, die dich nichts angehen !«
    Cordula ließ sich ruhig in einem Sessel nieder und schlug die Beine übereinander. »Das Recht gebe ich mir selber. Und wenn ich es nicht täte, dann würde es mir Daniel geben, wenn er wüsste, was da hinter seinem Rücken abläuft. Oder sogar deine Ehefrau! Deshalb spiel dich jetzt bloß nicht so auf, denn du bist derjenige, der für den ganzen Mist verantwortlich ist, nicht ich! Ich versuche lediglich, Marc beim Ausfegen seines seelischen Scherbenhaufens zu helfen .«
    »Seelischer Scherbenhaufen? Was für ein Schwachsinn! Ich kenne kaum einen zufriedeneren, ausgeglicheneren Menschen als Marc, und dass er jetzt total durcheinander ist, liegt wohl eher an deinen Nachstellungen und nicht an unseren Treffen einmal im Monat. Glaub mir, Marc hatte sein Leben im Griff, bis du mit dem ganzen Scheiß angefangen hast !«
    Wutentbrannt sprang Cordula auf. »Ich bin nicht länger gewillt, mir von dir Vorwürfe anzuhören. Ich steige nicht jeden Monat mit Marc ins Bett und betrüge meine Frau. Ich lasse nicht meinen besten Freund lügen und betrügen, nur damit ich einmal im Monat einen reizvollen Fick gleichgeschlechtlicher Natur habe. Du bist derjenige, der alles auf den Kopf stellt, nicht ich. Deshalb: Entweder du lässt deine dreckigen Finger von Marc oder ich sehe mich gezwungen, deiner Frau reinen Wein einzuschenken .«
    »Was willst du ihr denn sagen ?« Jetzt war es Andreas, der sie selbstsicher und absolut ruhig ansah. »Deine leeren Drohungen führen doch zu nichts .«
    »Leere Drohungen? Glaub mir, Sonja wird bestimmt ganz interessiert zuhören, wenn ...«
    »Interessiert zuhören wird sie, wenn ich ihr mitteile, dass ich eine lästige Verehrerin habe, die seit Wochen versucht, sich an mich heranzuschmeißen und mich erpresst. Ich habe mich allerdings nicht auf diese Erpressungen eingelassen, weil ich meine Frau liebe und weiß, dass sie zu mir hält, wenn diese geisteskranke Verehrerin Schwachsinn von wegen schwulen Sexdates mit einem guten Freund erzählen will. Glaub mir, Cordula, was du kannst, kann ich schon lange! Ich drehe den Spieß einfach um. Du hast keine Beweise dafür, dass Marc und ich eine heimliche Affäre haben. In Valscheid kann man sich auch treffen, um zu wandern und hinterher ein Bierchen zusammen zu trinken .«
    Cordula blickte Andreas erst fassungslos, dann verärgert an. Schließlich entgegnete sie ihm: »Gut, du hast es nicht anders gewollt. Ich habe es mir auch schon fast gedacht, dass einer von euch beiden nach irgendwelchen Schlupflöchern sucht. Und dass das nicht Marc sein würde, war mir klar .« Sie stand auf, zog eine Schublade aus einer Kommode und reichte ihm einen Umschlag mit Bildern. Fassungslos starrte Andreas auf Fotos, die Marc und auch ihn nackt auf dem Bett liegend, kuschelnd, redend und beim Sex zeigten. »Wie kommst du an diese Bilder? Die kannst du doch unmöglich selber gemacht haben. Und dass Marc sie gemacht hat, bezweifele ich stark .«
    Wieder strahlte Cordula über das ganze Gesicht. »Oh, da kam mir wieder der Zufall zu Hilfe. Nachdem ich letzten Dienstag fassungslos vor eurem Hotelzimmer gestanden habe und hörte, dass ihr darin alles andere macht, als Bergtouren zu planen, bin ich zu dem Mann an der Rezeption gegangen und habe ihn einfach gefragt, ob die beiden Männer aus Zimmer acht schon häufiger Gäste im Hotel gewesen sind. Der Typ grinste sieh einen und erklärte mir, dass Herr Schneider und Herr Meyer Stammgäste seien und einmal im Monat für einige Stunden in Zimmer

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