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Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Berti
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sollte es auch zunächst einmal bleiben, bis er genau wusste, wohin ihn sein weiterer Weg führen würde.
    Er begann, Marc zu verteidigen. „Du darfst Marc das nicht übel nehmen. Er ist durch Cordulas Tod völlig aus der Bahn geworfen worden. Sie war seine beste Freundin - über so lange Jahre hinweg. Ich glaube, er verkriecht sich momentan in sein Schneckenhaus und will da sobald nicht rauskommen. Deshalb habe ich gestern Abend auch bei ihm angerufen. Aber er war auch zu mir ziemlich einsilbig, dabei kann er sonst reden wie ein Wasserfall. Wir sollten ihm Zeit geben. In ein paar Monaten können wir dann noch einmal über ein gemeinsames Essen nachdenken .«
    Er nahm seine Frau in den Arm und stellte sich in Gedanken vor, wie es wäre, wenn er es schaffen würde, Marc zurückzuerobern und Sonja als Frau zu behalten. Sozusagen eine Dreiecksbeziehung. Dann könnte er Marc lieben, seine Sexualität ausleben und trotzdem mit Sonja und Tom das Familienleben weiterführen. Das wäre perfekt und würde am einfachsten für ihn sein.
    Er müsste nur Marc und Sonja davon überzeugen, dass so eine Art von Beziehung tatsächlich funktionieren könnte.
    Sonja unterbrach seinen Gedankengang. „Ich kann Marc verstehen. Es ist trotzdem schade .«
    »Warum?"
    „Nun, eigentlich hatte ich auch noch etwas mit Marc vor .«
    Jetzt war das Interesse bei Andreas geweckt. „So? Was denn?«
    „Ich wollte ihn mal ein bisschen ausquetschen in Bezug auf Cordula. Er stand ihr ziemlich nahe, und da habe ich mir gedacht..."
    „Und da hast du dir gedacht, bestell doch mal den Marc zum gemütlichen Abendessen!" Andreas war vor Wut rot angelaufen. »Vielleicht könnte er dir ein paar spannende Details aus dem Liebesleben von Cordula erzählen. Bestimmt hatte sie Kontakte zur Sado - Maso -Szene. Und irgendein perverser Liebhaber hat sie dann beim Sex die Treppe heruntergestoßen. Ist es das, was du wolltest?" Er sprang aus dem Bett und zog sich hastig seine Sportsachen an.
    »Sag mal, spinnst du?" Wütend fuhr Sonja ihn an. „Ich wollte lediglich in Erfahrung bringen, ob Cordula vielleicht einen Feind gehabt hat, der etwas mit ihrem plötzlichen Ableben zu tun gehabt haben könnte. Stell dir vor, ich habe etwas Neues herausgefunden!"
    Andreas fuhr ein Schauer über den Rücken. Sollte ausgerechnet seine Frau etwas in Erfahrung gebracht haben?
    Er spielte allerdings weiter seine Rolle als genervter Ehemann und verdrehte gequält die Augen. „Was hast du denn so Spannendes herausgefunden? Mein Schatz, ich befürchte, du hast eine blühende Fantasie, und ich finde es ehrlich gesagt echt heftig, dass du Marc in dieses Detektivspielchen mit einspannen wolltest. Gut, dass er abgesagt hat. Er wäre bestimmt wutschnaubend von dannen gezogen, wenn du ihn mit irgendwelchen Räuberpistolen über Cordula gekommen wärst."
    »Jetzt höre mir doch einfach mal in Ruhe zu! " Sonja setzte sich im Schneidersitz auf das Bett. „Dr. Mergens vermisst eine Ampulle Dergopasmin forte .«
    »Ja, und?«
    „Er hat dieses Medikament bestellt, weil er es für einen Herzpatienten dringend benötigt, der nächste Woche operiert werden soll. Ausgerechnet dieses Medikament ist jetzt aber verschwunden."
    In Gedanken schlug bei Andreas eine Bombe ein. Scheiße! Dergopasmin forte! Warum hatte er nicht einfach ein unauffälligeres Medikament für Cordulas Ableben gewählt? Es gab schließlich noch drei weitere Arzneien, die eine ähnliche Wirkung gehabt hätten. Aber nein, er musste zum teuersten und seltensten greifen. Er konnte nur hoffen, dass der Mülleimer mit der leeren Ampulle längst geleert worden war, sodass kein Indiz für seine Tat gefunden werden konnte.
    »Stell dir vor, dieses Dergopasmin hat eine aufputschende Wirkung. Was wäre, wenn irgendjemand die Ampulle entwendet hätte, um es Cordula in ihren künstlichen Zugang zu geben? Dann hätte dieses Medikament genau die Wirkung, die zu einem Herzstillstand bei der Abkopplung von der Beatmungsmaschine geführt hätte. Und niemand würde etwas merken .«
    Gespannt sah Sonja ihren Mann an und wartete auf seine Reaktion. Er musste ihr einfach glauben!
    Andreas setzte sich zu seiner Frau aufs Bett und strich ihr über den Arm. »Gut kombiniert, meine kleine Hobbydetektivin. Aber etwas stimmt bei deiner zugegebenermaßen gut durchdachten Mordtheorie nicht. Wie sollte der besagte Mörder an das Medikament gekommen sein? Zum Medikamentenschrank hat nur das Personal der Intensivstation Zugang. Und du glaubst doch nicht im

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