Acht cropped
gegenüber stärker sind als alles andere. Vielleicht hat mir sogar Cordula die Augen geöffnet, indem sie mir die Möglichkeit vor Augen geführt hat, dass ich dich verlieren könnte. Ich kann und will dich nicht gehen lassen. Jetzt, wo ich endlich weiß, wo ich hingehöre."
Jahrelang hätte Marc für diese Worte alles getan. Sein Traumprinz hatte sich für ihn entschieden. Er war bereit, Frau und Sohn, Beruf und Alltag hinter sich zu lassen, um ein schwules Leben zu beginnen. Alles nur seinetwegen. Doch er schüttelte den Gedanken von sich ab.
Er hatte Tränen in den Augen, als er Andreas ansah. »Ich meinte, die Dinge haben sich bei mir verändert. Stets war mir klar, dass ich für dich frei bin und nur du die Grenzen verkörpertest, die uns von einer gemeinsamen Partnerschaft trennten. Jetzt sagst du, diese Grenzen willst du überwinden. Das schmeichelt mir und ist eine Genugtuung für mich. Doch es ändert nichts an der Tatsache, dass ich jetzt jemanden an der Seite habe, der es mir unmöglich macht, die Affäre mit dir fortzusetzen. Ich liebe Daniel, verstehst du? Er ist nicht nur ein weiterer Kerl, der auftaucht und nach ein paar Wochen wieder geht. Ich bin jetzt seit zwei Jahren mit ihm zusammen. Erst dachte ich, es wäre einfach leichter mit ihm zusammen zu sein, weil er nicht solche Komplikationen wie du mit sich bringt. Aber ich habe eingesehen, dass ich diesen Mann über alles liebe und mit ihm mein Leben teilen möchte. Und dazu ist es nötig, dass wir uns nicht mehr wiedersehen. Es tut mir leid, Andreas, aber ich habe mich längst entschieden."
Er stand auf und griff nach seiner Jacke. In diesem Moment wusste Andreas, dass er verloren hatte. Er hatte alles in seiner Macht stehende getan, um alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Er war sogar bereit gewesen, Cordula zu töten. Doch gegen Marcs Gefühle für Daniel war er machtlos. Selbst wenn er Daniel umbringen würde, Marcs Liebe würde nicht mit ihm sterben, sondern ihn höchstens auf ein noch höheres Podest stellen.
Was hatte dieser Kerl, was er nicht hatte?
Plötzlich wusste Andreas, was zu tun war. Mit einem Mal lag es alles wieder klar vor ihm.
»Marc, bevor du gehst, muss ich dir auch noch etwas sagen. Bitte!"
Er sah ihn mit feuchten, hilflosen Augen an. Marc wusste, dass er jetzt stark sein musste, da er endlich konsequent geblieben war.
„Natürlich, Andreas." Er setzte sich mit der Jacke unter dem Arm auf das Bett zurück.
Andreas atmete tief ein. »Ich weiß, dass ich gegen Daniel keine Chance habe. Ich werde dich jetzt auch nicht bitten, ihn zu verlassen und mich zu nehmen. Mein Stolz würde das nicht zulassen. Du hast dich entschieden, und ich akzeptiere deine Entscheidung. Aber ich bitte dich um einen letzten Gefallen .«
Marc sah ihn erleichtert, aber auch neugierig an.
»Schlaf noch ein letztes Mal mit mir."
„Andreas!" Marc wollte schon wieder aufstehen, aber Andreas hielt seine Hand und sah ihn mit eindringlichem Blick an.
„Bitte, Marc, verstehe mich nicht falsch. Ich will dich nicht wieder einlullen oder überzeugen, dass ich der bessere Mann für dich bin. Nein, ich will ein letztes Mal spüren, wie es ist, wenn du mich küsst, mich berührst, wenn du in mir bist. Ich brauche das, um Abschied von dir nehmen zu können. Dann kannst du gehen, und ich lasse dich in Ruhe. Ich verspreche es dir .«
Lange Zeit passierte nichts. Marc und Andreas sahen sich schweigend an, bis es Marc irgendwann nicht mehr aushielt. Er strich mit der Hand über Andreas Wange, und dann berührte er seinen Mund. Er näherte sich ihm und küsste ihn sanft, dann immer intensiver, bis ihre Lippen zu seinem langen Zungenkuss verschmolzen.
»Nimm mich !« , flehte Andreas, während Marc den Gürtel von Andreas Jeans öffnete und die Hose mit einem Ruck herunterzerrte.
Ein letztes Mal würde er Andreas die Leidenschaft spüren lassen, die sie acht Jahre lang verbunden hatte. Dann würde er gehen und Andreas hinter sich lassen. Er würde ein Teil seiner Vergangenheit sein. Er würde ihn in sich tragen als Erinnerung an seine erste große Liebe. Aber mehr, mehr durfte er von diesem Zeitpunkt an nicht mehr sein.
Er griff nach dem Kondom, das Andreas ihm reichte, und als er in ihn eindrang, machte er sich selbst bewusst, dass auch er jeden Moment aufsaugen wollte.
Ein letztes Mal diesen Körper zu spüren, den er all die Jahre über begehrt hatte. Die Erinnerung würde ihm niemand nehmen können.
Marc zog sich an. Er warf einen letzten Blick
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