Acht cropped
Holzbank, auf der sie schon seit einer Ewigkeit saßen.
»Wieso Hoffnungen? Empfindest du etwa auch etwas für mich ?« Jetzt war es Andreas, der ihn ungläubig ansah.
»Warum schaust du so verblüfft? Ist es so unwahrscheinlich, dass ich mich in dich verliebt habe? Du ahntest doch anscheinend schon länger, dass ich schwul bin .«
» ... aber ich bin davon ausgegangen, dass du heimlich einen Freund hast. Deshalb habe ich die ganze legte Zeit über darauf gewartet, dass du mir endlich sagst, wer es ist und mich fragt, ob ich ihn kenne .«
Sie sahen sich lange schweigend an. Dann begann Marc zu lächeln. Andreas begegnete ihm erst mit einem Kopfschütteln, schließlich mit einem lauten Lachen, in das Marc schnell einfiel. Ihre Beklemmung war einer befreiten Erkenntnis gewichen. Endlich wussten sie, was in dem anderen vorging.
»Ist es nicht unglaublich, was wir uns da gerade erzählen? «, wollte Andreas wissen.
»Allerdings. Glaube mir, so habe ich mir den heutigen Abend nicht vorgestellt! «
Nach ihrer Aussprache über verdrängte Bisexualität und die Gefühle füreinander schwiegen die beiden und sahen sich nur noch an. Andreas Hand wanderte irgendwann zu Marc s Oberschenkel und streichelte ihn sanft und gefühlvoll. Marc schloss die Augen und ließ es einfach geschehen. Zu spüren, wie der Mann, den er liebte, ihn berührte, näher rückte und schließlich sogar seinen Mund zu küssen begann, war der bisherige Höhepunkt in seinem Leben.
Viel mehr war an diesem Abend nicht passiert. Vor allem Worte fielen nicht mehr. Keiner von beiden wollte die Stimmung kaputt machen, und deshalb räumten sie schließlich die Reste der vorangegangenen Party zusammen und legten sich eng umschlungen auf die Luftmatratze. Nachdem sie eine Weile einfach nur gekuschelt hatten, hielten sie es nicht mehr aus. Sie hatten ihren ersten Sex. Zärtlich, voller Begierde und sehr ausdauernd.
Danach waren sie beide sehr müde, konnten aber lange nicht einschlafen. Zu viele Gedanken gingen ihnen durch den Kopf. Keiner wusste, wie es weitergehen sollte.
Bis Andreas Marc am nächsten Morgen einen mutigen Vorschlag machte.
»Du kannst dir vorstellen, dass ich nicht so ohne weiteres meine Familie verlassen kann. Ich trage schließlich nicht nur für mich und Sonja, sondern auch für unser ungeborenes Kind die Verantwortung."
Marc sah ihn mit erstaunten Augen an. »So sehr, wie ich mir gewünscht habe, dass so etwas wie gestern mit uns beiden passieren könnte: Glaubst du wirklich, ich würde so etwas von dir verlangen? Ich bin mir doch im Klaren, zu wem du gehörst."
Andreas entzündete eine Zigarette, bevor er antwortete: „Aber ich muss zugeben, dass ich dich nicht aufgeben will. Jetzt, wo wir festgestellt haben, dass wir Gefühle füreinander hegen. "
„Wie meinst du das?"
„Bislang war die Vorstellung, etwas mit einem Mann zu haben, für mich unvorstellbar. Ich war einfach nie in der Situation. Aber jetzt, da ich die Gelegenheit habe, einen Mann, der mir sympathisch ist, für den ich etwas empfinde und den ich unglaublich scharf finde, näher kennenzulernen, ist der Gedanke für mich gar nicht mehr so abwegig, meine schwule Seite auszuleben. Ohne meine heterosexuelle Seite aufzugeben, verstehst du?"
Marc verstand erst mal gar nichts. „Wenn ich dich recht verstanden habe, dann möchtest du gerne weiter mit deiner Frau die Ehe vollziehen, als ob alles beim Alten wäre, während aber in Wirklichkeit etwas Gravierendes passiert ist, nämlich, dass du zwischenzeitlich mit dem Zivi vögelst!«
Andreas grinste ihn keck an. „Im Grunde schon ... "
Marc atmete tief ein und aus. „Das Problem ist nur, dass der Zivi nicht wie du zur Frau zurückgeht, sondern alleine mit seinen Gefühlen bleibt . "
„Aber soll ich dir denn falsche Hoffnungen machen? Es steht für mich außer Frage, dass ich Sonja für nichts in der Welt verlassen werde. Auch nicht für dich.
Selbst wenn ich dich so sehr begehre.« Er nahm Marcs Hand und strich zärtlich über seine langen Finger. Marc dachte über seine Worte nach. »Du, ich kann dich ja sogar verstehen. Ich bin nur nicht sicher, ob ich mir das überhaupt vorstellen kann, die Nummer zwei für dich zu sein. Oder überhaupt für irgendeinen anderen Mann. Tut mir leid, aber eigentlich bin ich auf der Suche nach einer Liebe ohne Kompromisse !«
Andreas hatte ihn lächelnd an sich gedrückt und auf die Stirn geküsst. »Ich weiß. Mir würde es an deiner Stelle auch so gehen. Deshalb will ich
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