Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2
klar, was Mary damit gemeint hatte. Sie sprach von meinem Platz, der grünen Metallbank, zu der ich immer lief, wenn ich mal in Ruhe nachdenken musste. Oder, wie in diesem Fall, um mich bei jemandem zu entschuldigen.
Tatsächlich war meine Bank besetzt. Ein schmaler Junge mit schwarzen Haaren, aalglatt zur Seite gekämmt wie bei einer Oberstreberbacke, saß dort und starrte aufs Wasser. Seine Haut war mehlweiß, so als ob sie noch nie die Sonne gesehen hätte.
Ich ließ mich neben ihn auf die Bank plumpsen. »Ähm, danke … und … ey, sorry«, murmelte ich.
Finn sagte nichts. Hob nur kurz die Hand und ließ sie gleich wieder auf seinen Oberschenkel plumpsen.
»Wie hast du das nur hinbekommen?«
Er schaute mich einen Moment an, seine hellen Augen funkelten, dann starrte er wieder aufs Wasser.
»Denkst du, ich lasse mich mit ein paar Freikarten abspeisen?« Seine Stimme klang so, als wäre es ganz normal, von der deutschen Eishockeynationalmannschaft zu verlangen, dass sie vorbeikam und gegen einen in der eigenen Vereinshalle antrat.
Doch das war es nicht. Das war es verdammt noch mal kein bisschen.
»Aber wie …« Ich suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. »Warum?«
Finn holte tief Luft. »Weil ich dir beweisen wollte, dass ich auch cool sein kann. Und dass ich nicht
nur
eine blasse, langweilige Oberstreberbacke bin.«
Oje, er hatte mich echt durchschaut.
»Denn das bin ich nicht. Kein bisschen«, redete er weiter. »Ich weiß sogar, woher Wutz seine Platzwunde hat und warum er bewusstlos in der Toilettenzelle lag.«
Okay, jetzt trägt er aber zu dick auf!, schoss es mir durch den Kopf.
»Da bin ich ja mal gespannt«, sagte ich leicht spöttisch.
»Wutz ist einfach nur ausgerutscht und mit dem Hinterkopf auf die Klobrille geknallt.«
Meine Augen wurden untertassengroß. »Quatsch. Ich glaub dir kein Wort.«
»Doch. So war es aber. Genauso wie du einfach nur mit dem Fuß in der Schüssel stecken geblieben bist.« Seine Mundwinkel zuckten.
»Und woher willst du das wissen?«
Jetzt lachte er. »Glaub’s mir einfach.«
Ich starrte ihn an. Keine Ahnung, ob ich ihm das abnehmen konnte oder nicht. Ebenso wenig wusste ich, wie es nun weitergehen sollte.
Finn scheinbar schon, denn er hielt mir die Hand hin. »Freunde?«, fragte er und sah mich erwartungsvoll an.
Jetzt musste ich mich also entscheiden. Aber eigentlich hatte ich das ja längst.
»Na logo. Schließlich brauche ich doch jemanden, der mir hilft, wenn ich das nächste Mal in der Kloschüssel feststecke.«
Wir grinsten uns an und ich schlug laut klatschend ein.
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Coppenrath Verlag
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Rick (Bd.1)
Wie man seine durchgeknallte
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Rick (Bd.2)
Acht Pfeifen an Bord
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Ricks drittes Abenteuer
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2012!
Antje Szillat
Rick (Bd. 3)
Einfach mal die Schnauze halten!
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»Ein neuer Star am
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»Rick ist obercool! Warum?
Weil Rick genauso
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meine Mutter hat beeindruckt,
dass ich Harry
Potter für Rick zur Seite
gelegt habe. Das war
bisher mein Lieblingsbuch.«
Linus, 10 Jahre und 1 Monat über ‚Rick‘
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