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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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sie dem kalkweißen Wutz mit Giftstimme zu.
    Im nächsten Moment brachte ein grausiges Kreischen sämtliches Geschirr in der Wohnung zum Klirren und dann setzte Helena auch schon mit panisch verzogenemBulldoggengesicht zum Sprung an – vom Ledersofa einmal quer durch den Raum, direkt in Wutz’ Arme.
    »Unglaublich«, stieß Linda hervor.
    »Alter Falter«, entfuhr es mir. Neben mir hörte ich ein Glucksen. Nicht besonders laut. Aber es war eindeutig ein Glucksen. Und es kam von Finn.
    Ganz langsam, wie in Ultrazeitlupe, ging Wutz mit der zitternden Helena auf dem Arm in die Knie.
    Darauf hatte der anscheinend tollwütig gewordene Gismo nur gewartet und setzte nun ebenfalls zum Sprung an. Bevor er sich auf die kurz vorm Herzinfarkt stehende Helena stürzen konnte, war Finn schon losgehechtet und hatte den irren Kater aus der Luft gepflückt.
    Gismo maunzte zwar erst empört, aber Finn hielt ihn so fest umklammert, dass er sich schließlich zerknirscht ergab und innerhalb weniger Sekunden vom Kampfkater zum Schmusekater mutierte. Schnurrend schmiegte er sich in Finns Arm.
    »Absolut unglaublich«, wiederholte Linda.
    Mary stürzte zu Wutz und zerrte Helena von ihm herunter.
    »Mein Zuckerpüppchen, mein Schnuckelchen, alles ist gut. Der böse Kater kann dir nichts mehr tun«, redete sie beruhigend auf die heftig pumpende Bulldogge ein. Doch es war zu spät.
    Mit einem finalen Japsen sank Helena zur Seite. Ein letztes Augenrollen, ein kurzes Zucken der Lefzen – und dann rief Linda auch schon erschrocken: »Oh Gott, sie ist tot!«
    Allen, die jetzt erwartet haben, dass Mary bei dieser Nachricht in Panik ausbrechen würde, sei gesagt: Ihr kennt meine Oma nicht! Wie von der Tarantel gestochen sprang Mary auf, flitzte ins Gästezimmer und kam Sekunden später mit einer Flasche
Klosterfrau Melissengeist
zurück. Mit zittrigen Fingern drehte sie den Verschluss auf, hob Helenas Lefzen an und ließ etwas von dem Inhalt in ihr Maul tropfen. Dann wartete sie.
    Linda schlug schon aufopferungsbereit vor, Mund-zu-Mund-Beatmung bei Helena zu machen, da gab die Bulldogge ein leises Röcheln von sich und schlug – dramatisch wie Schneewittchen höchstpersönlich – die Augen auf.
    »Da bist du ja wieder, meine Süße«, seufzte Mary erleichtert.
    »Nee«, murmelte Wutz, während er langsam wieder auf die Beine kam. »Nee, das glaub ich jetzt nicht …«
    »Was?«, fuhr Mary ihn an. »Dass dein Kampfkater meine arme Helena fast umgebracht hätte?«
    »Warum frisst sie auch aus seinem Napf?«
    Mary schnaufte wütend, schnappte sich Helena und entschwand ohne einen weiteren Kommentar ins Gästezimmer.
    »Unglaublich«, fand Linda nun schon zum dritten Mal. »Und in ihrer größten Panik ist das Tier ausgerechnet in deine Arme gesprungen, Wutz. Ist dir eigentlich klar, was das bedeutet?«
    Wutz hob hilflos die Hände. »Keine Ahnung. Vielleicht hat sie gedacht, ich sei der Tierarzt …«
    Linda schüttelte wie irre den Kopf. »Nein, nein, Wutz! Sie hat gespürt, dass du unter einer schlimmen Phobie leidest, und wollte dir damit helfen, diesen Angstzustand zu überwinden.«
    Wutz schaute sie einen Moment schweigend an. Sein Gesicht wurde steingrau. Dann tippte er sich mit dem ausgestreckten Zeigefinger an die Stirn. »Linda, du hast ’nen Knall.«
    Mein Vater schien ähnlich zu denken, denn er zog seine selbst ernannte Tierversteherin schweigend mit sich in sein Zimmer.
    »Soll ich Gismo ins Körbchen bringen?«, fragte Finn.
    Wutz nickte. »Ja, danke, Finn. Du hast wirklich super reagiert.« Wutz klopfte ihm anerkennend auf den Rücken und bei mir brannte fast eine Sicherung durch.
    Was sollte das denn? Wutz war
mein
Freund!
Mein
Verbündeter in diesem Chaoshaufen, der sich meine Familie nannte. Doch bevor ich die Möglichkeit hatte, irgendetwas gegen diese Verbrüderungsaktion zu unternehmen, klingelte das Telefon.
    »Gehst du mal ran?«, forderte Wutz mich auf, legte seinen Arm um Finns Schultern und verschwand mit ihm in die Küche.
    Wütend riss ich das Telefon von der Station. »JA?!«, knurrte ich in den Hörer.
    »Hi, kann ich bitte mal Rick sprechen?«
    Heilige Yetikralle, das war Nelly!
    »Ähm … ich-ich …«
    Zack – hatte ich das Gespräch weggedrückt.
    Unschlüssig blieb ich neben dem Telefon stehen.
    Und nun?
    Es klingelte erneut.
    Mein Herz donnerte wie verrückt gegen meine Brust.
    Es klingelte und klingelte und klingelte …
    »Rick, jetzt geh doch endlich mal ran!«, rief Wutz.
    Ich holte tief Luft. Zählte

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