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Achtmal kam der Tod Kommissar Morry

Achtmal kam der Tod Kommissar Morry

Titel: Achtmal kam der Tod Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Worte über Edward Clifton sagen, aber dann ließ er es sein. Es war nicht gut, von einem Toten zu reden. Sicher hätte er ihr damit die Stimmung verdorben.
    „Wo wohnen Sie denn jetzt?“, fragte er neugierig. „Sicher haben Sie das Haus in Richmond geräumt, nicht wahr?“
    Hazel Playford schüttelte den Kopf. „Es hätte sich nicht mehr gelohnt, die Wohnung zu wechseln. Aber ich kehrte auch nicht in dieses Haus zurück. Ich könnte dort nicht mehr ruhig atmen. Ich habe meine Koffer bereits gepackt. Sie stehen draußen in der Garderobe. Das möblierte Haus gehörte mir ja nicht. Ich hatte es nur gemietet. Ein Nachfolger ist schon gefunden."
    James Keeton blickte sie forschend an. Sie war schön und verführerisch wie immer. Die furchtbare Explosion, die sich in ihrem Haus ereignet hatte, war fast spurlos an ihr vorübergegangen. Nur an der Schläfe war eine kleine Schramme zu sehen, die sie mit ein paar Locken geschickt verdeckte.
    „So reisen Sie schon morgen ab?“, fragte James Keeton in gespannter Erwartung.
    „Vielleicht noch heute Nacht“, gab Hazel Playford zur Antwort. „Ich wüßte nicht, was mich hier hält. Je eher ich weg komme, desto besser.“
    „Und wohin wollen Sie?“
    „Nach Paris“, sagte Hazel Playford nicht ohne Stolz. „Ich habe ein Engagement fürs Kabarett Lido. Ich freue mich schon auf Frankreich. Es läßt sich dort leichter und sorgloser leben als in England. “
    „Das stimmt“, bestätigte James Keeton geistesabwesend. Er tat einen hastigen Zug aus seinem Weinglas. Seine Gedanken begannen zu kreisen wie endlose Räder.
    Frankreich, dachte er. Paris! Dort wäre ich sicher vor allen Nachforschungen. Ich müßte nicht mehr jede Sekunde um meine Freiheit zittern. Ich wäre diesen Kommissar für alle Zeiten los. Finanzielle Sorgen hätte ich nicht. Ich könnte im Ausland die Formeln der neuen Triebsätze rasch an den Mann bringen. Ich müßte nicht so lange warten wie hier.
    „Ich habe zwanzigtausend Pfund auf einem ausländischen Konto liegen“, sagte er und betonte dabei jedes Wort. Allem Anschein nach wußte er genau, wie man die Zuneigung Hazel Playfords gewinnen .konnte.
    „Es wäre an der Zeit, daß ich mir mal einen längeren Urlaub gönnen würde. Brauchen Sie keinen Manager für Paris? Ich würde Ihre Interessen gut vertreten.“
    Hazel Playford lächelte geschmeichelt. Ihre zarten Finger spielten mit dem Weinglas. Ihre Brust hob und senkte sich unter raschen Atemzügen.
    „Das wäre gar kein schlechter Gedanke“, sagte sie versonnen. „Sie wissen doch, Mr. Keeton, daß ich schon immer etwas für Sie schwärmte. Wenn Ihre Frage ernst gemeint war, so würde ich sie mit Ja beantworten.“
    James Keeton rutschte unruhig hin und her, als hätte sich unter ihm der Stuhl entzündet. Seine Sitzfläche brannte wie Feuer. Mit schiefen Blicken spähte er nach allen Seiten aus. Überall glaubte er diesen verteufelten Kommissar zu sehen. Er konnte diese zermürbende Spannung nicht länger ertragen.
    „Ich habe meinen Wagen draußen stehen“, würgte er hastig hervor. „Wenn es Ihnen recht ist, können wir noch heute Nacht auf Reise gehen. Meine Papiere sind in Ordnung. Ich müßte nachher nur noch einmal zu Hause vorbeifahren, um ein paar Sachen mitzunehmen.“
    „Ich wußte schon immer, daß Sie ein Draufgänger sind, Mr. Keeton“, sagte Hazel Playford mit perlendem Lachen. „Ihre raschen Entschlüsse imponieren mir. Ich hatte noch nie einen Freund, der so weltmännisch ist wie Sie.“
    Wie lockend und betörend plötzlich ihre Stimme war! Man sah ihr an, daß sie bereit war, wieder einmal alles zu verschenken. Oder zu verkaufen. Darin machte sie keinen großen Unterschied. Es war für sie das gleiche.
    James Keeton malte sich das Zusammensein mit ihr in den herrlichsten Farben aus. Er war dem Zufall dankbar, daß er ihn hierher geführt hatte. Eben noch hatte er befürchtet, alles zu verlieren. Und nun durfte er zu seiner Befriedigung feststellen, daß er im Begriff war, einen äußerst kostbaren Gewinn zu buchen. Er bestellte noch eine Flasche, die sie gemeinsam austranken. Sie waren vertraut wie ein altes Brautpaar. Hazel Playford tat, als hätte sie ein ganzes Leben lang an der Seite dieses Mannes gesessen.
    „Wenn wir jetzt abfahren“, meinte James Keeton, „dann sind wir noch vor dem Morgengrauen in Dover. Wir werden den Wagen mit der Fähre übersetzen lassen und in Calais an Land gehen. Ich glaube, daß . . .“
    „Mir ist alles recht, was Sie bestimmen“,

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