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Achtmal kam der Tod Kommissar Morry

Achtmal kam der Tod Kommissar Morry

Titel: Achtmal kam der Tod Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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bitte mir einen anderen Ton aus“, sagte Violet Alvey empört. „Mr. Carron ist ein Ehrenmann. Hoffentlich begreifen Sie, was das bedeutet.“ „Selbstverständlich“, grinste Cloy Foster. „Er klaut, und wir strecken für ihn die Finger aus. Wir halten den Kopf in die windige Luft und er bleibt in der warmen Stube. Dafür bezahlt er uns. Es geht also ganz in Ordnung.“
    „Wozu das lange Gefasel“, mischte sich Duke Calahan ein.
    „Verschwinde, Puppe! Sag deinem Boß, daß wir hier auf ihn warten.“
    Violet Alvey wußte nicht, wie ihr geschah. Sie hatte die berüchtigte Schenke am Fever Hospital erleichtert verlassen, um in eine anständige Atmosphäre zu kommen. Und nun begegnete sie schon am dritten Tag wieder den Schatten ihrer traurigen Vergangenheit.
    Mit gesenktem Kopf ging sie durch die Halle. Sie war auf einmal sehr müde und enttäuscht. Zögernd öffnete sie die Tür zum Laboratorium. „Hallo, Mr. Carron", rief sie leise. „Draußen stehen zwei Leute, die Sie sprechen wollen. Die Herren heißen Cloy Foster und Duke Calahan. Haben Sie diese Burschen wirklich hierher bestellt?“ Leslie Carron hob überrascht den Kopf.
    „Nein“, stotterte er. „Das heißt ... ich habe sie zwar nicht gerufen, aber sie erledigen dann und wann ein paar kleine Geschäfte für mich. Lassen Sie nur, ich gehe gleich zu ihnen hinaus.“
    Er wollte sich hastig an ihr vorbeidrücken, aber sie hielt ihn zurück.
    „Bitte, Mr. Carron“, sagte sie beschwörend. „Lassen Sie sich doch nicht mit diesen Halunken ein. Ich weiß, wohin solche Bekanntschaften führen. Ich habe es mehr als einmal erlebt. Bleiben Sie hier! Ich werde die Burschen fortschicken.“
    „Nein, nein“, sagte Leslie Carron rasch. „Ich brauche sie j"a noch. Arbeiten Sie einstweilen weiter. Ich bin gleich zurück.“
    Er übersah ihren wehen Blick und ihr blasses Gesicht. Er schloß die Tür hinter sich und trat etwas verärgert in die Halle hinaus. Seine beiden Besucher hatten es sich inzwischen am Kamin gemütlich gemacht und eine Zigarrenkiste vor sich aufgebaut. Genießerisch bliesen sie große Rauchwolken in die Luft.
    „Wie können Sie hierher kommen?“, zischte Leslie Carron aufgebracht. „Ich sagte Ihnen doch, daß ich in die Schenke komme, wenn ich Sie brauche.“
    „Stimmt, Sir“, brummte Duke Calahan grinsend. „Das hatten Sie gesagt. Aber wir können nicht so lange warten, verstehen Sie? Wir brauchen wieder Geld. Das andere ging rascher weg, als wir glaubten.“
    Leslie Carron überlegte eine Weile. Er dachte an James Keeton, in dessen Auto die Tänzerin Hazel Playford gestorben war. Das konnte natürlich ein Zufall gewesen sein. Aber wenn er ehrlich war, mußte er zugeben, daß er James Keeton schon immer mißtraut hatte. Der Mann gefiel ihm nicht. Er war von zierlicher, schmächtiger Gestalt. Also war er es sicher gewesen, den Clark Digby damals bei dem nächtlichen Einbruch beobachtet hatte. Er unterbrach seine Gedankengänge. Er nahm ein Kärtchen aus der Tasche und schrieb eine Adresse darauf nieder.
    „Hier“, sagte er. „Wollen wir hoffen, daß Sie diesmal heil und gesund zurückkehren. Angst brauchen Sie eigentlich nicht zu haben. James Keeton ist immer ein Feigling gewesen.“
    Duke Calahan nahm das Kärtchen in die Hand und buchstabierte schwerfällig die Adresse. „James Keeton“, murmelte er. „Fulham, Bishops Terrace 21.“
    Er las die wenigen Worte so oft durch, bis er sie im Kopf hatte. Dann verbrannte er die kleine Karte über dem Aschenbecher.
    „Gut“, sagte Leslie Carron. „Ich werde nach Mitternacht in die Schenke kommen und dort auf Sie warten. Gehen Sie jetzt.“
    Duke Calahan und Cloy Foster blieben wie festgeleimt in ihren Sesseln sitzen. In ihren hölzernen Gesichtern veränderte sich keine Miene. Sie taten, als wären sie hier zu Hause.
    „Ah, ich verstehe“, murmelte Leslie Carron. Er zog seufzend seine Brieftasche und drückte den beiden Burschen je ein paar Scheine in die schmierigen Hände.
    In diesem Augenblick standen sie auch schon auf den Beinen. Sie stoffeiten grinsend davon und marschierten pfeifend auf das Portal zu.
    „Halten Sie uns den Daumen, Sir“, rief Cloy Foster noch zurück. „Möchten nämlich gern noch heute nacht die Prämie kassieren. Hoffentlich klappt es. So long!“
    Leslie Carron schloß hastig die Tür hinter ihnen ab und kehrte gleich darauf ins Laboratorium zurück.
    „So“, sagte er aufatmend, „das hätten wir geschafft. Und nun Schluß für heute. Wir haben

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