Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Achtmal kam der Tod Kommissar Morry

Achtmal kam der Tod Kommissar Morry

Titel: Achtmal kam der Tod Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
wohnen. Dieser George Atkins scheint mit der Hölle im Bunde zu stehen.“
    Duke Calahan hatte kein Interesse an diesem Geplapper. Er wollte weg, nichts als weg. Ächzend blickte er zu den dunklen Fenstern zurück. Sein Kopf dröhnte wie ein Hammerwerk. Und noch immer rann ihm das Blut über das Gesicht.
    An der Clapham Station hatten sie das unverschämte Glück, daß sie ein Lastwagen mitnahm. Der Chauffeur stellte nicht viele Fragen. „Euch haben sie ganz schön zerzaust“, sagte er nur. „War' ne mächtige Keilerei, wie? Wohin wollt ihr, Boys?“ „Zum Fever Hospital in Islington.“
    „All right, Boys! Komme ganz in der Nähe vorbei. Und nun haltet die Klappe.“
    Zehn Minuten später kamen Cloy Foster und Duke Calahan in der Schenke „Zur ewigen Liebe“ an. Da sie sich in ihrem Aufzug nicht in die Gaststube wagten, schlichten sie mit hängenden Köpfen in die Küche. Dort warteten sie, bis die Bedienung Leslie Carron herbeigerufen hatte.
    „He, was sagen Sie nun?“, brummte Cloy Foster gereizt. „Was halten Sie von Ihrem Tip? War eine ganz gemeine Falle, sage ich Ihnen.“
    Leslie Carron blickte erschreckt auf Duke Calahan nieder. Der Mann sah aus, als würde er jeden Moment in die Grube fahren. Seine Augen waren so verschwollen, daß er kaum noch einen Blick tun konnte. „Was war denn?“, fragte Leslie Carron ungeduldig, während er Cloy Foster ein paar Scheine in die Hand drückte. „Seid ihr in der Villa Atkins gewesen?“
    „Ja, wir waren da“, brummte Cloy Foster. Sein Ton wurde etwas versöhnlicher, als er die vielen Scheine sah. „Wir waren da, Sir. Aber andere sind noch früher aufgestanden. Die ganze Bude war bereits ausgeräumt. Da war keine Schublade mehr, die man nicht abgeklopft hätte.“
    Leslie Carron riß erstaunt die Augen auf. Das war eine unfaßbare Nachricht für ihn. Er konnte nur immer wieder mit dem Kopf schütteln. „Ein Einbruch bei George Atkins?“, murmelte er ungläubig. „Ausgerechnet bei George Atkins? Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr.“
     
    9
     
    Am nächsten Tag erschien George Atkins erst kurz vor Feierabend in den Jaspers Werken. Als er sein Bürozimmer betrat, sah er die Ingenieure Ashley Bellin-g, James Keeton und Stephan Cardigan um seinen Schreibtisch sitzen. Sie blickten ihm verwundert entgegen. Kopfschüttelnd sahen sie ihn an.
    „Eine solche Unpünktlichkeit“, meinte James Keeton, „haben wir bei Ihnen noch niemals erlebt.“
    „Hat sich irgendetwas Unangenehmes ereignet?“ George Atkins kniff finster die buschigen Brauen zusammen.
    „Bei mir wurde heute Nacht eingebrochen“, stieß er heiser hervor. „Ich kann mir gut denken, was der Dieb bei mir suchen wollte. Aber ich hätte diesem Herrn von allem Anfang an sagen können, daß er bei mir nichts findet.“
    „Wovon reden Sie denn?“, murmelte James Keeton verständnislos.
    „Wollen Sie sich nicht etwas genauer ausdrücken?“
    „Macht doch kein solch verdammtes Theater“, schrie George Atknis erbost. „Ihr wißt doch genau, daß man bei mir diese verfluchten Kapseln suchte.“ „Woher sollten wir das wissen?“, gab James Keeton erstaunt zurück.
    „Woher, woher“, äffte ihn George Atkins wütend nach. „Das ist doch nicht schwer zu erraten. Einer von euch ist heute Nacht in meinem Haus gewesen. Vielleicht auch zwei. Oder steckt ihr etwa alle unter einer Decke?“
    „Wir verbitten uns diese Unverschämtheit“, brauste James Keeton zornig auf. „Lassen Sie uns endlich mit diesen albernen Kapseln in Ruhe. Wir wollen nichts mehr davon hören.“
    „Wenn es so ist“, sagte Stephan Cardigan niedergeschlagen, „daß hier einer den anderen für einen Dieb und Mörder hält, so sollten wir uns baldigst trennen. Ich für meinen Teil bin gern bereit, das Feld zu räumen. Ich werde mich nach einer anderen Stelle umsehen. Schlechter als hier werde ich es nirgends finden.“
    Ashley Beding versuchte die Herren zu versöhnen. Aber seine Mühen blieben erfolglos. Nach dem Feierabend lief jeder in einer anderen Richtung davon. Keiner gönnte dem anderen ein Abschiedswort. Auch James Keeton trachtete eiligst danach, aus dem Bereich der Jaspers-Werke fortzukommen. Da er keine Sehnsucht nach zu Hause hatte, nahm er in einem Hotel das Abendessen ein. Er ließ sich Zeit und blieb etwa zwei Stunden. Um acht Uhr fuhr er mit seinem Wagen nach Bayswater und hielt dicht hinter dem Lancaster Gate. Er stieg aus und ging auf die Havana Bar zu.
    Da er die Schaukästen mit den halbnackten

Weitere Kostenlose Bücher