Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr
Bleiben und Aushalten gefragt. In einer solchen Situation hat einer gesagt: Das Leben lässt dich vielleicht einmal im Stich, Freundschaft nie.
Das ist noch wichtig: Freunde sollten es gelegentlich in einem Gebet spüren lassen, wie dankbar sie über ihre Freundschaft sind. Dann wird ihre Freundschaft zu einem religiösen Ereignis, zum Segen für alle, die solchen Freunden begegnen.
Blitzlicht
Zwei Freunde, die einander sehr wohlgesonnen waren und auch in ihrer Religion viele Gemeinsamkeiten entwickelten, fragten sich, welche Bedeutung Jesus für ihr Leben hatte. Nach einigem Ãberlegen meinte der eine: âWas ich dir dazu sagen möchte, habe ich bei Teilhard de Chardin gelesen: âJesus kam und zeigte wie ein Blitzlicht, in einem Bruchteil der Geschichte, wie ein Mensch sein könnte, wie einer des anderen Freund sein kann.â â
Ich will ein Lied singen
von meinem geliebten Freund,
ein Lied vom Weinberg meines Liebsten.
Jesaja 5,1
Eine Handvoll Monatsimpulse
â
Täglich an den Menschen denken, der einem
zum Freund geworden ist. Ihm ein gutes Wort sagen,
ihn anrufen, ein SMS oder eine Mail schicken.
â
Einmal in der Woche den Kreis von Kollegen
und guten Bekannten durch ein Treffen pflegen;
zumindest den Kontakt durch einen Rundruf /
eine Rundmail halten.
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Im Laufe dieses Monats besonders offen bleiben
für Begegnungen und neue Beziehungen unter dem
Wort: âEin Fremder ist ein Freund, den man noch
nicht kennt.â
â
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Sich darüber Gedanken machen, ob und warum
jemand nicht mehr zu den gemeinsamen Treffen
kommt, von sich aus den Kontakt suchen.
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Sich bewusst werden und entsprechend handeln,
dass jeder Mensch täglich mindestens einen Kontakt
haben muss, wenn er nicht erkranken soll.
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Spätestens zum Ende dieses Monats heilen, wenn wir
eine Beziehung beschädigt oder verwundet haben.
â
Am Ende des Monats
sollten drei dieser Impulse
verwirklicht sein.
MAI
Arbeit macht Sinn
Was schenkt dir die Arbeit? Erfüllte Zeit.
Was nimmt dir die Arbeit? Zweifel und Not
und segnet dich mit Wein und Brot.
Carl Peter Fröhling
Unser Lebensraum ist aus Stunden und Tagen gemacht. Für die längste Zeit unseres Lebens bestimmt die Arbeit den Rhythmus unserer Tage. Schon deswegen sind Tage und Arbeit etwas Kostbares. Wer Arbeitslosigkeit zu erleiden hat, erlebt den Verlust dieser Kostbarkeiten hautnah, auch wenn er das so nicht aussprechen wird. Wer lange keine Arbeit hat, beginnt am Sinn des Lebens zu zweifeln.
Die Arbeit kann allerdings auch zu einem Käfig werden. Vor allem wenn Arbeit zur Routine wird, kann ein Mensch leicht seinen Schwung, seine Energie und seine Kreativität einbüÃen. Die spirituelle Aufarbeitung ist deswegen besonders wichtig: Auch die Wiederkehr ständig gleicher Arbeitsvorgänge macht den Menschen zu einem wichtigen Teil der Gesellschaft. Er arbeitet mit, damit aus vielen Teilen und Schritten etwas Ganzes entsteht. Wer bei seiner Arbeit atmet, sich also bewusst wird, dass alles, was er tut, für andere einen Wert hat, macht sein Tun heilig. Deswegen nicht das Teil, sondern das Ganze, das Ergebnis der Arbeit sehen wollen. Die meisten Menschen arbeiten für andere. Dieses âfürâ sollte eben nicht nur für den Unternehmer gelten, sondern für die Menschen, die aus der Arbeit anderer ihren Lebensunterhalt und Gewinn, auch im übertragenen Sinn, ziehen. Keine Arbeit darf so angelegt sein, dass sie dem Arbeitenden die letzten Kräfte raubt und ihn am Abend so erschöpft zurücklässt, dass er nicht mehr genieÃen kann oder zu keinem schöpferischen Unternehmen mehr fähig ist. Es muss Raum und Energie bleiben, um jenen Sehnsüchten Aufmerksamkeit und Erfüllung zu schenken, die den ganzen Tag über vernachlässigt wurden.
Schwere Arbeit
Ein Rechtsanwalt traf einen Müllwerker, als er eine Tonne zum Auto rollte, und sagte: âDu tust mir leid. Deine Arbeit ist hart, stinkig und schmutzig.â â âEs gehtâ, meinte der Müllwerker, âjedenfalls ist unsere Stadt sauber. Aber du, was machst du?â â âIch versuche dem Recht zur Gerechtigkeit zu verhelfen!â Der Müllwerker rollte seine Tonne weiter und meinte nur: âUnd da bedauerst du mich?â
Besser unbeachtet bleiben
und seine Arbeit verrichten
als groà tun und kein Brot haben.
Jesus Sirach 12,9
Arbeit macht das Leben
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