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Achtung: Die "Monsters" kommen!

Achtung: Die "Monsters" kommen!

Titel: Achtung: Die "Monsters" kommen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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nicht und wurde
abgebrochen. Auch die Ausbildung zum Computerfachmann erwies sich als Reinfall.
Zur Zeit lebte Sascha von Gelegenheitsjobs. Aber er hatte seinen Traumberuf
entdeckt: Croupier (Spielbankangestellter, der die Spiele überwacht ).
Alles, was Glücksspiel hieß, fesselte den Zwanzigjährigen.
    Sein Herzblut hätte er dem Spielteufel
geopfert. In dessen Klauen fühlte er sich wohl. Dafür mußte man auch
gelegentlich eine Pechsträhne hinnehmen. Und so arg wie jetzt mit den 25 000
war’s noch nie gewesen. Aber bekanntlich folgt nach dem Pech das Glück. Sascha
war zuversichtlich.
    Er trat zum Tisch.
    Mit festgeleimtem Grinsen betrachtete
der Bruder Leichtfuß das Geld.
    Darüber, dachte er, kann ich jetzt frei
verfügen. Bettina besorgt mir 25 000. Das ist sicher. Wenn ich das Ali und
Hasan erzähle, geben sie mir Aufschub. Auf zwei Tage kommt’s nicht an. Und ob
die Bank was zurückkriegt — das lassen wir mal offen. Außerdem — heute ist mein
Glückstag. Ich fühle es. Heute gewinne ich.
    Als er eine halbe Stunde später seine
Bude verließ, knisterten Banknoten in allen Taschen.
    Sascha trug die gesamte Beute bei sich.
    Sein Weg führte ihn ins
Bahnhofsviertel, zu einem Spielclub, wo man ihn noch nicht kannte.
    Den Zockern Ali und Hasan wollte er
heute nicht begegnen. Sie bevorzugten andere Spielhöllen. Selbstverständlich
war auch dieser Spielclub geheim. Hätte die Polizei ihn gekannt, wäre er sofort
aufgeflogen.
    Kriminelle Profis und Knastis (ehemalige
Gefängnisinsassen) spielten um hohe Summen. Es waren furchterregende Typen,
und beinahe hätte Sascha seinen Entschluß bereut.
    Eine Pokerparty war schon seit Mittag
im Gang, und sie würde bis weit in die Nacht hinein dauern.
    Sascha setzte sich an den Tisch und
packte sein Geld aus.
    Eine Glückssträhne begann.
    Innerhalb einer knappen Stunde gewann
er 6000 Mark. So hoch waren die Einsätze.
    Selbstverständlich spielte er weiter,
während sich draußen dunkle Wolken zusammenschoben und ein scharfer Wind über
den Bahnhofsplatz wehte.
     
    *
     
    Es sah nach Verschwörung aus, wie die
fünf ihre Köpfe zusammensteckten: die TKKG-Bande und die schlaksige Carina in
ihrem pinkfarbenen Anzug.
    Kommissar Plinsel und zwei seiner
Mitarbeiter standen in der Nähe.
    Plinsel hatte Gabys Gruß nickend
erwidert. Der Schreibtischstratege ( Planer ) war einem Seehund nicht
unähnlich — mit seinem runden Gesicht, den Glubschaugen und einem wahrhaft
seehündischen Schnauzbart.
    Tim bemerkte, daß Plinsel aufmerksam
herüberäugte. Der Kripobeamte wußte Bescheid über die TKKG-Bande und deren Hang,
sich einzumischen, Fälle aufzugreifen und vor keinem Abenteuer
zurückzuschrecken. Vielleicht dachte Plinsel sich in diesem Moment das Richtige
— und fürchtete die Konkurrenz.
    Zu recht!
    Denn mit Carinas brandheißer Info waren
die jungen Detektive den Profis vom Präsidium um Längen voraus.
    „Vorhin“, sagte Carina, „bevor getanzt
wurde, war ich als Servicemädchen (Service = Bedienung ) eingeteilt. Und
zwar an dem Verpflegungstisch, wo es den Schokoladenkuchen...“
    „Was?“ rief Klößchen. „Schokokuchen?
Wo?“
    „Beherrsch dich!“ fuhr Tim ihn an.
    „Es ist keiner mehr da“, sagte Carina.
„Wir hatten nicht genug. Der Kuchen war gleich weg. Jedenfalls standen da
plötzlich zwei kräftige Typen vor mir, die Hunger hatten. Sie fielen mir auf,
weil sie orientalisch aussahen. Inder, dachte ich. Sie hatten schwarze Augen,
schwarze Haare und olivfarbene Haut. Ich fragte, ob sie aus Indien kämen. Aber
sie sagten: Wir Perser.“
    „Aha“, nickte Klößchen. „Dann kommen
sie wahrscheinlich aus Persien. Dort dürfen sie keinen Schokokuchen essen, weil
das verboten ist. Deshalb fressen sie mir hier die besten Stücke weg.“
    „Der Islam (Weltreligion )“,
sagte Karl, „verbietet den Genuß von Schokoladenkuchen keineswegs.“
    „Gleich fahre ich aus der Haut!“
schimpfte Tim. „Hört auf mit dem blöden Schokokuchen!“
    „Darum geht’s auch gar nicht“, nickte
Carina. „Sondern darum, daß ich die beiden nachher wiedererkannt habe. Der eine
trug Jeans und einen weißen Tennispullover mit roten Streifen. Der andere hatte
einen gelben Blouson. Beide gehören zu den Monsters. Beide hatten später
Totenschädelmasken aufgesetzt.“
    Tim pfiff durch den linken Mundwinkel.
    „Bist du sicher, Carina?“
    „Völlig. Ich weiß sogar, wie sie
heißen. Sie sprachen zwar holprig, als hätten sie den Deutschkurs für Ausländer
vorzeitig

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