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Achtung: Die "Monsters" kommen!

Achtung: Die "Monsters" kommen!

Titel: Achtung: Die "Monsters" kommen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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abgebrochen. Aber der Größere redete den etwas Kleineren mit Hasan
an, und der Kleinere nannte den etwas Größeren Ali.“
    „Ali und Hasan“, wiederholte Tim.
„Perser. Mit geringen Deutschkenntnissen. Wie alt etwa?“
    „18 oder 19. Bei Ausländern kann ich
das nicht so gut schätzen.“
    „Phantastisch, Carina“, lobte Tim und
wurde vor Aufregung heiser. „Das ist ein Hinweis. Jetzt müssen wir nur noch
rausfinden, wo die beiden sich aufhalten.“

    „Dazu kann ich einen Tip beisteuern“,
meinte Karl. „Ich weiß es von meinem Vater. Er hat einige persische Studenten
in seinen Vorlesungen. Über die meisten dieser Typen muß er sich ärgern. Bei
der Gelegenheit sagte er, daß die Iraner ( Perser) den ganzen Tag in
einer bestimmten Teestube herumhängen.“
    „Hat die Kneipe einen Namen?“ fragte
Tim.
    „Früher hieß sie Sternschnuppe. Jetzt heißt sie Beim Schweif des Kometen.“
    Gaby und Tim lachten auf.
    „Es klingt irgendwie persisch“, meinte
Klößchen. „Mir erscheint es so, obwohl ich der Sprache nicht mächtig bin.
Wieviele Kuchenstücke haben die beiden gekriegt, Carina?“
    „Jeder eins.“
    „Das sind zwei zuviel. Monster würde
ich hungern lassen, bis sie nur noch kriechen können.“
    Tim sah Karl an. „Dir sei auch was
aufgefallen, sagtest du.“
    „Genau wie Carina. Ich habe den
Blonden, der mich geschubst hat, später unter den Monsters gesehen. Erkannt
habe ich ihn an seinem grauen Jackett. Es hatte weiße Nadelstreifen. Die Ärmel
waren zweimal umgeschlagen — bis zum Ellbogen. Helles Innenfutter. Unter der
Jacke trug der Typ nur ein T-Shirt. Violett mit Aufdruck. An den Aufdruck kann
ich mich nicht erinnern. Oder war’s ein Auto? Ja, ein US-Straßenkreuzer aus den
Fünfzigern. Mit Heckflossen.“
    Tim dämpfte die Stimme. „Leute, wir
zischen ab. Wer kennt die Teestube? Niemand? Ich auch nicht. Wir sehen ins
Telefonbuch, oder in den Stadtführer. Und dann hin!“
    „Zu Fuß?“ fragte Klößchen. „Unsere
Räder stehen noch vor dem Bankhaus.“ Über den Überfall dort waren Gaby und Karl
inzwischen informiert.
    Wegen der Ereignisse hier interessierte
das im Augenblick niemanden. Aber das sollte bald anders werden.
    „Du hast sie doch hoffentlich
angekettet?“ fragte Tim. „Habe ich. Sogar an das Scherengitter vor der Tür, dem
Nebeneingang.“
    „Welchem Nebeneingang?“
    „Ich glaube, er gehört zur Bank. Ja,
bestimmt. Er ist mit einem Scherengitter gesichert, und ich dachte mir... Ach
je! Jetzt können Zahlskes Leute dort nicht raus. Na, es gibt ja noch den
Haupteingang.“
    „Sie werden uns in guter Erinnerung
behalten“, murmelte Tim. „Carina, kannst du uns begleiten? Wir brauchen dich,
damit du uns die beiden zeigst, falls sie in der Teestube sind.“
    Das Mädchen nickte. Doch die Miene
verriet wenig Heldenmut.
    „Du hast Sorge?“ Tim klopfte ihr auf
den Oberarm. „Wir drehen das so, daß Ali und Hasan dich nicht sehen.“
    „Ja, bitte! Ihr wißt ja, was für
brutale Schläger das sind. Wenn die merken, daß ich die wiedererkenne und
verrate.
    „Merken Sie nicht“, unterbrach Tim.
„Denn wir benehmen uns so wie ungefärbte Luft: Unauffällig! Uns geht’s ja nicht
nur um Ali und Hasan, sondern um sämtliche Monsters. Perser sind bisweilen
harte Typen und bei Verhören total verstockt. Die würden ihre Mitmonsters nicht
verraten. Also müssen wir Ali und Hasan heimlich beschatten, damit sie uns zu
den anderen hinführen, ahnungslos. Sobald der ganze Haufen beisammen ist,
verständigen wir die Polizei. Aber nicht Plinsel, sondern deinen Vater, Gaby.
Und nun kommt!“

7. Hähnchen schlachten
     
    Sascha Lechner konnte sein Glück kaum
fassen. 9000 Mark hatte er bis jetzt gewonnen — und keinen Pfennig verloren.
    Bei 10 000 — das nahm der 20jährige
sich vor — wollte er aufhören.
    Die Zocker saßen an zwei Tischen. Es
wurde gepokert. Die illegale (gesetzwidrige) Spielhölle befand sich in
dem schwer zugänglichen Hinterzimmer einer Kneipe, die beziehungsvoll FUCHSBAU
hieß.
    Es gab einen Türsteher, der den Eingang
zur Spielhölle nur öffnete, wenn der Gast das Losungswort kannte. In diesem
Monat hieß es ICH MÖCHTE ZUR SPIELWARENMESSE. Denn das Wort Spiel mußte immer
irgendwie erhalten sein. Das hatte der Fuchsbauwirt sich zur Regel gemacht.
    Tiefhängende Lampen mit grünem Schirm
beschienen die Tische, die Karten, die Banknotenberge und die Hände der Zocker.
    Die Gesichter lagen im Schatten, obwohl
es beim Pokern eigentlich dazu

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