Achtung - sexy Boss!
verdammt hart, und ich möchte mich bei ihr auf meine Art bedanken. Also hör auf, dir Geschichten auszudenken. Du weißt, wie sehr ich Dramatik hasse.“
Sonja erwiderte seinen Blick. Als sie spürte, dass es ihm ernst war, nickte sie und sagte: „Wie du meinst, Chef.“
Mit diesen Worten stand sie auf. „Solange du versprichst, dass ich die Erste bin, der du alles erzählst. Über Neuseeland, meine ich“, fügte sie beiläufig hinzu und verschwand mit einem dramatischen Knistern von Seide in ihrem Zimmer.
Bradley versank wieder im Sofa und trank den heißen Espresso so schnell aus, dass er sich fast die Kehle verbrannte.
Wenn diese Frau ihre Arbeit nicht so gut machen würde …
Aber er verabscheute tatsächlich Dramatik und war Tausende von Meilen gereist, um ihr zu entkommen. Um zu entdecken, wer er wirklich war, hatte er sich allen erdenklichen Herausforderungen gestellt, hatte abgelegene Berge bestiegen, entlegene Flüsse durchquert und unbekannte Dschungelgebiete in den ursprünglichsten Teilen der Welt erforscht.
So weit entfernt wie möglich von dem Trauma seiner Jugend, als seine so empfindsame Mutter sich entschieden hatte, ihre Aufgaben als Mutter nicht mehr ausfüllen zu können. Ihn der Obhut irgendwelcher Verwandten überließ, die ihn für kurze Zeit aufnahmen und seinen Kummer damit nur noch verschlimmerten.
Von Bradley wurde erwartet, dankbar zu sein, dass sie eine solche Belastung überhaupt auf sich nahmen – eine Litanei, die man ihm jeden Tag aufs Neue vorpredigte. Aber das war nichts im Vergleich zu dem entsetzlich peinlichen Moment, in dem die Verwandten merkten, dass sie gar nicht so gutherzig waren, wie sie dachten. Dass sie mit diesem unerzogenen Jungen einfach nicht fertig wurden.
Aber vielleicht ist es gar nicht unsere Schuld, flüsterten sie hinter vorgehaltener Hand. Immerhin hat ihn seine eigene Mutter weggegeben …
Plötzlich huschte etwas seitlich an Bradley vorbei und riss ihn zurück in die Gegenwart. Er richtete sich auf und rieb sich mit den Händen über das Gesicht, als ob er damit die unangenehmen Erinnerungen vertreiben konnte.
Als ihm klar wurde, was er eben gesehen hatte, wurde ihm schwindlig. Hannah war vom Bad in ihr Zimmer gerannt. Nackt.
Langsam wandte er den Kopf zu Seite und rekonstruierte das ganze Stück für Stück.
Ein nasser Rücken, zwei nasse glatte Beine, und ein kleines weißes Handtuch, das notdürftig einen nassen Po bedeckte.
Hannah. Nackt . Die sich genau in diesem Moment hinter der Tür befand.
Bradley spürte Hitze in sich aufsteigen. Unmissverständliche Hitze, die ihm für gewöhnlich sehr willkommen war.
Er riss sich los von dem Bild und konzentrierte sich auf die rosa gesteppte Lampe, bis die Quasten ihm in den Augen wehtaten.
Plötzlich war aus Hannahs Zimmer ein lauter Knall zu vernehmen. Dann ein gedämpftes Fluchen und etwas, das wie ein Hüpfen klang.
Bradley brach in Lachen aus. Erleichtert stellte er fest, dass die unselige Hitze langsam abebbte. Das war die Hannah, die er kannte. Hart arbeitend und mit der Gabe ausgestattet, ihn abzulenken, wenn er es am meisten brauchte.
In diesem Moment kam sie aus ihrem Zimmer geschossen. Sie war in eine graue Decke gehüllt und schleppte einen großen schwarzen Koffer hinter sich her.
Es gelang ihm, sich aus dem durchgesessenen Sofa aufzurichten.
Lautstark stellte sie ihren Koffer auf den Boden und drehte sich atemlos zu ihm um. „Hast du dir einen Kaffee gemacht?“, fragte sie und sah dabei auf den Coachtisch.
„Das war Sonja.“
„Oh. Oh !“ Sie riss die Augen auf. Ihr Blick flog zu dem Zimmer, in das Sonja verschwunden war. „Hat sie …? Hast du …?“
Er zog die Augenbrauen hoch.
Sie schüttelte den Kopf und errötete. Ihre Augen verdunkelten sich in wissender Vorahnung. Die Art von Blick, die für sich sprach. Ein eindeutiger Blick, der, in Verbindung mit nackter weiblicher Haut, das Blut eines Mannes in siedendes Öl verwandeln konnte.
Aber wahrscheinlich hatte er sich immer noch nicht von ihrem nackten Anblick erholt.
Sei nicht so hart zu dir selbst, sagte er sich. Du bist auch nur ein Mensch .
Plötzlich lief Hannah zu einem kleinen Tisch hinter dem Sofa und durchwühlte einen Stapel Papier, ohne Bradley die geringste Aufmerksamkeit zu schenken.
Als sie sich bewegte, bewegte sich die voluminöse Decke mit ihr und entpuppte sich als eine Art Poncho. Zum Vorschein kamen ein gestreiftes Top, enge dunkle Jeans und Cowboystiefel, das Gegenteil ihrer gewohnt
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