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Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Titel: Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tenino
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unterdrückten Gefühlen. Matt wünschte sich, selbst ein Empath zu sein, um erspüren zu können, was alles in James vorging. Er würde es auf die althergebrachte Art herausfinden müssen.
    Er legte auch den anderen Arm um James und streichelte seinen Rücken in kleinen Kreisen. „Was?“, fragte er. Er achtete darauf, mit leiser Stimme zu sprechen. James schüttelte nur den Kopf und drückte seine Stirn weiter an Matts.
    Matt gestand ihm die Privatsphäre zu und drückte stattdessen mit seinen Handflächen gegen seinen Rücken, um ihn an sich zu ziehen. Er umarmte James mit dem ganzen Körper, wickelte ihn darin ein. Nicht sexuell, sondern um ihn überall zu wärmen und zu trösten. „Schon gut, Baby. Wir finden eine Lösung. Ich lasse dich das nicht alleine durchstehen.“

    N ATÜRLICH wollte James es nicht alleine durchstehen. Aber er wollte Matt auch nicht mit hineinziehen. James war, gelinde gesagt, nicht gerade ein Partner, auf den man seine Zukunft verwetten sollte. Er hatte ein verdammtes, mutiertes Alien-Gehirn im Kopf, er würde für den Rest seines Lebens wie eine Ameise unter dem Mikroskop leben und bis sie aus Idaho raus waren, war Matt seinetwegen in großer Gefahr. Wenn die RIA sie erwischte, würde James als Versuchskaninchen enden, aber Matt würde man exekutieren. Und obwohl er ihn in den Armen hielt, schloss Matt ihn langsam wieder von seinen Gefühlen aus. Sogar als er sich ihm vor gerade mal einer Minute völlig geöffnet hatte, hatte James gespürt, dass ein kleiner Teil von ihm abgeschirmt geblieben war. Er wusste, dass er Matt irgendwann zu seiner eigenen Sicherheit gehen lassen musste, aber trotzdem konnte er den Gedanken nicht ertragen, dass Matt genauso dachte.
    Er war ein armseliges, emotionales Wrack.
    Ganz bewusst konzentrierte James sich darauf, sich wieder in den Griff zu bekommen. Es war noch nicht so weit. Verlegen schmiegte er sich ein wenig mehr in Matts Nacken. Warum sollte er es nicht genießen, solange er es noch konnte.
    Aber die Realität holte ihn viel zu schnell wieder ein, als ihm klar wurde, dass etwas auf sie zukam. Er richtete sich so schnell auf, dass Matt gegen die Wand taumelte.
    „James?”
    Ohne wirklich darüber nachzudenken, ging er zu Beni hinüber, die die ganze Zeit merkwürdig still gewesen war und rief gleichzeitig nach Miz. Beni, die Idiotin, hatte ihren Rucksack abgelegt. Er nahm ihn und steckte grob ihre Arme hindurch.
    „Was machst du –?“, begann sie. Kreischend natürlich.
    James unterbrach sie mit seiner Kommandostimme. „Du wirst dich auf Miz setzen und sie wird dich hier weg bringen. Wir werden uns auf der anderen Seite von Cambridge treffen; sie weiß wo.“ James versuchte, eine Art „vertrau mir“ Kommando in seine Worte zu legen. Er konnte nicht überprüfen, ob es funktionierte. Beni war zu hysterisch, weil sie sich auf ein Pferd setzen sollte.
    „Ich habe noch nie auf einem Pferd gesessen!“
    „Sei ruhig und steig auf. Miz wird darauf achten, dass du nicht herunterfällst. Halt dich einfach an ihrer Mähne fest.“ Er sandte Miz mental ein paar Anweisungen. Miz schnaubte angewidert, stimmte dann aber widerwillig zu.
    Matt, der schweigend seinen Rucksack überprüfte und sich dann hinter James stellte, um dessen Rucksack zu überprüfen, unterbrach Benis nächste Protesttirade. „Alle richtigen Damen fliehen zu Pferde, während die Ritter ihr Rückendeckung geben, Beni. Das gehört sich so.“
    Beni schloss den Mund. Sie betrachtete Matt misstrauisch. Neben ihrem Misstrauen fühlte James eine gesunde Dosis Gutgläubigkeit. James gab ihr keine Zeit, darüber nachzudenken. Er warf sie auf Miz.
    Dass sie schrie, war vorhersehbar gewesen. Reflexartig krallte sie sich in Miz’ Mähne. Sobald Miz das Gefühl hatte, dass sie sicher saß – so sicher wie es ging – trabte sie los.
    Mehr Geschrei folgte. Verdammt, sie konnten genauso gut eine Leuchtrakete abfeuern, um es dem Feind noch leichter zu machen. In seiner Verzweiflung schickte James einen mentalen Knebelbefehl.
    Benis Schrei wurde einfach in der Mitte abgeschnitten.
    Cool. Nett von seinem Alien-Gehirn, dass es das zu Stande gebracht hatte. Dumm nur, dass er sich nicht darauf verlassen konnte, dass das immer funktionierte.
    Auf der der Straße zugewandten Seite des Gebäudes konnte James weniger von dem näherkommenden Team spüren. Natürlich kamen aus der Richtung des Klosters. Matt und er lösten sich aus den Schatten und rannten über die Straße, wo sie sich in den Graben

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