Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Titel: Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tenino
Vom Netzwerk:
führt. Der wurde schon abgesucht, aber ich sage, dass ich zwischen den Weiden etwas gesehen habe und noch einmal zurückgehe, um es zu überprüfen. Sie werden denken, dass ich mir `ne kleine Pause gönne, aber der Lieutenant wird nichts unternehmen, solange ich nicht länger als fünfzehn Minuten brauche.“
    Sie arbeiteten sich zum südlichen Ende des Durchlasses zurück und Johnson gab über sein Headset durch, dass im Durchlass alles ruhig war. Dann fütterte er ihnen die Lüge über die Weiden.
    „Benötigen Sie Unterstützung für die Suche?“ Der Lieutenant machte den Eindruck, als ob er sich extra Mühe gab, eifrig zu klingen. Melore musste in der Nähe sein.
    „Nein, ist wahrscheinlich nur irgendein Tier. Ich werde vorsichtig sein.”

Kapitel 19

    J AMES entfernte Johnsons Knebel, aber nicht die Handschellen, als sie den Teich inmitten der Bäume erreichten. Er nickte Matt zu, damit er mit der Befragung fortfuhr.
    „Name, Rang und Seriennummer?” James sah Matt überrascht an. Ernsthaft?
    Matt grinste. „Das wollte ich schon immer mal fragen. Wie ist dein Name?“
    „Techniker Zwei Logan Johnson.”
    „Waffentechnik?”
    Johnson zuckte mit den Schultern. „Was sonst?”
    „Also, was glaubst du, wobei wir dir helfen können?“, unterbrach James ihn. Diesmal sah Matt ihn überrascht an.
    Johnson leckte sich nervös über die Lippen und sein Gesicht wurde blass. James konnte seinen Herzschlag förmlich von hier aus spüren. „Ihr Jungs seid doch, äh, Schwuch ..., äh, schwul, oder?“
    Matt nickte langsam. Plötzlich ergab das für James alles viel mehr Sinn.
    „Woher weiß die QESA, wen sie retten soll? Wenn einer raus will?“
    „Wir brauchen eine offizielle Bitte um Hilfe“, antwortete Matt. Als Johnson ihn verständnislos ansah, erklärte Matt: „Man muss um Hilfe bitten, wenn man wegen ethischer Verfolgung flüchten will. Eben weil man schwul ist. Der Bundesgerichtshof der Blauen Staaten von Amerika entscheidet dann über die Bitte – ob die Extraktion durchgeführt wird.“
    Johnson schluckte. „Wie soll ... mein Freund denn um Hilfe bitten?“
    Matts Mundwinkel zuckten. James konnte sehen wie er dem Lächeln widerstand, das sich auf seinem Gesicht ausbreiten wollte. „Nun ja, wenn er in der Nähe wäre, könnte er es mir einfach sagen und ich würde die Bitte festhalten. Ich könnte sie aufnehmen, also seine Stimme aufzeichnen, aber das könnte deinen Freund in Gefahr bringen, falls ich gefasst werde. Oder er könnte es hochoffiziell machen – das wäre aber noch gefährlicher – und eine Nachricht an meinen HookUp senden. Dann habe ich einen Beweis, der vor dem Internationalen Gerichtshofs Bestand hat. Wenn er in der Nähe wäre, könnte er mir eine Nachricht senden, ohne dass die Nachricht über einen Verstärker geleitet werden muss, dann würde das auch keine Spuren hinterlassen.“
    Johnson schluckte schwer. Er hatte große Angst, aber James spürte, wie verzweifelt er fliehen wollte. Er meldete sich zu Wort. „Wie alt bist Du, Logan?“
    „31.“
    „Keine Familie? Kein Partner?“
    Johnson schnaubte ungläubig. „Partner? Meinst du einen Freund? Okay, ihr Jungs wisst, dass wir über mich reden.“ Jetzt, da er sich etwas entspannte, hatte seine Stimme einen leichten Akzent. Ein Näseln, das nach Landjunge klang. Es musste ziemlich hart sein, als schwuler Junge im ländlichen Idaho aufzuwachsen. Falls ihm überhaupt klar gewesen war, dass er schwul war.
    „Auf keinen Fall hätte ich meine Eier aufs Spiel gesetzt, indem ich mich mit irgendeinem Kerl einlasse. Umerziehung wäre da noch die leichteste Strafe gewesen. Wenn irgendwer, der mich kennt, mich jemals erwischt hätte ... Aus irgendeinem bescheuerten Grund habe ich gedacht, dass es helfen würde, bei der Miliz zu sein. Nicht dass ich eine Wahl gehabt hätte.“
    James beobachtete ihn etwas länger. Einen Freund zu finden oder sogar nur einen One-Night-Stand, wäre für Logan nicht schwer gewesen, wenn er es versucht hätte. Sogar in Idaho. Er war groß und breitschultrig und hatte schwere Knochen mit glatten, aber sich deutlich abzeichnenden Muskeln. Sein Kopf war voller Stoppeln, er hatte einen traditionellen Militärhaarschnitt. Es sah aus, als hätte er Sommersprossen. Vielleicht hatte er rote Haare. Viele Typen, die er kannte, mochten gerne rothaarige Jungs. Mit 31 hätte Logan in den Blauen Staaten viel Erfahrung gehabt und auch Vertrauen in seine Fähigkeiten, einen Mann auf sich aufmerksam zu machen. So

Weitere Kostenlose Bücher