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Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Titel: Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tenino
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Schlafsack gelassen hatte. Matt grinste.
    James begann zu schnarchen. Na ja – das war wenigstens unterhaltsam. Und James war nicht so attraktiv, wenn er schnarchte.
    Matt betrachtete James genauer. Seine Unterarme waren nackt, obwohl die Temperatur jetzt schnell sank. Er trug nur ein enges T-Shirt in altem Stil und seine breiten Schultern wirkten beeindruckend, sogar wenn er sich, wie jetzt, zum Schlafen zusammengerollt hatte.
    Und verdammt, sein Haar war immer noch sexy. Matt konnte sich nicht daran erinnern, jemals das Haar von irgendeinem Kerl sexy gefunden zu haben. Er mochte lockiges Haar nicht einmal. Außer an James. Seine baskischen Vorfahren hatten ihm die goldene Hautfarbe vererbt und sein Haar war nur ein paar Schattierungen dunkler, eine Art bräunliches Gold. Sogar seine Augen waren von einem dunklen, bräunlichen Gold, sehr viel Gold. Er hätte farblos und nichtssagend aussehen sollen, aber stattdessen wirkte er wie ein Löwe. Er war ... gelb-braun. Vor allem die Haare, die aussahen wie eine kurze Mähne. James bewegte sich sogar wie ein Löwe. Bedächtig und geschmeidig. Auf lässige Art graziös.
    Matts Gedanken bewegten sich in Regionen, die er besser nicht betreten sollte. Zum Beispiel wie es wäre, wenn der Löwe ihn jagen und erwischen würde und ihn dann mit den Zähnen im Nacken packen und seinen Schwanz in ihn stoßen würde.
    „Scheiße“, murmelte Matt und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Er war schon fast steif und hatte bestialische Fantasien über den Kerl, der ihn nicht nur in der Highschool gequält hatte, sondern auch in seinen Gedanken lesen konnte wie in einem Buch, und ihn Dinge tun lassen konnte, die er nicht wollte. Oder besser, die er tun wollte, aber nicht tun sollte.
    „Du bist echt krank“, murmelte er zu sich selbst. Dann wanderte sein Blick wieder zu James. Seine Augen waren offen und er sah Matt an. Nach einem kurzen Moment wandte Matt sich ab. Hatte er seine Gedanken an ihn übertragen? „Scheiße“, murmelte er noch einmal.
    Als er wieder hinübersah, waren James’ Augen geschlossen. Das Schnarchen setzte wieder ein.
    Ungefähr vier Stunden später betrachtete Matt James gerade wieder, als der plötzlich aufwachte. Es schüttelte ihn und James hustete, als hätte er sich an etwas verschluckt. „Käfer“, keuchte James heiser, während er sich mit einer Hand durch die Haare strich und heftig blinzelte. Dann fuhr er sich mit beiden Händen über das Gesicht und setzte sich auf, um Matt anzusehen. „Hab’ im Schlaf einen Käfer verschluckt.“
    „Haben sie dir diese superunauffällige Aufwachtechnik in Fort Lewis beigebracht?“
    James knurrte. „Wieviel Uhr?“
    „0123. Oh, das ist lustig.“
    „Was?“
    „Die Zahlen. Null, eins, zwei, drei.“
    James starrte ihn an. „Ich geh mal kurz hinter den Baum. Und dann musst du dringend in deinen Schlafsack. Du wirst langsam verrückt.“
    Da hatte er irgendwie recht. „Geh zur Straße. Einer unserer ‚Gäste’ ist gerade in Richtung Fluss verschwunden.“
    Als James zwischen den Büschen im Süden verschwand, erschien ‚Gast’ Nummer zwei auf der anderen Seite des Lagers. Matt sah ihm ohne zu blinzeln dabei zu wie er sich wieder in seinen abgenutzten Schlafsack einrollte. Er wirkte seltsam friedfertig. Keine herausfordernden oder finsteren Blicke. Interessant. Anscheinend fehlte ihm der Mumm, wenn sein Daddy ihm nicht den Rücken stärkte.

    J AMES weckte Matt um 0600 mit einem Beutel Sofort-Heiß-Kaffee. „Gott, daran könnte ich mich gewöhnen.”
    „Das dir jemand Kaffee ans Bett bringt?”
    Daran auch. „Ja. Super, danke.”
    „Ich dachte, du willst so schnell wie möglich hier weg.” James warf ihm einen eindringlichen Blick zu. James wollte genauso dringend hören, dass sein Retina-Scan verifiziert worden war, wie Matt. Vielleicht sogar dringender. Sie mussten ihre nächtlichen Gäste loswerden, bevor es Zeit für den 0730 Check-In war.
    „Dann los.“
    Als Matt gerade die Umkreisalarmanlage einpackte, wachten ihre Gäste auf. James hatte den Kaffee schon wieder weggepackt und Matt versuchte, ein bisschen Schuldbewusstsein aufzubringen, weil sie den Eindringlingen – ups, er meinte natürlich den Gästen – nichts angeboten hatten, aber es gelang ihm nicht. Matt und James verließen sie ohne viele Worte.
    James hatte nicht nach genaueren Informationen über ihre Route gefragt. Als Matt gegen 0715 nach einem geeigneten Platz für den Check-In Ausschau hielt, sagte James: „Ich freue

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