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Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Titel: Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tenino
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mach diesen verdammten Alarm aus.“
    James konnte das Lächeln im Matts Stimme förmlich hören. „Sobald ich deinen Sohn sehe, höre ich auf, mit diesem Scheißding auf dich zu zielen.“
    Der Mann grummelte leise und rief dann: „Norris, komm schon raus oder dieses Arschloch erschießt mich!“ Hinter James raschelten weitere Büsche. Aber Matt hatte die schon im Visier.
    „Niemand sonst?“, fragte Matt. Er schaltete den Alarm mit der Fernbedienung aus.
    „Nein.“ Diesmal antwortete Norris.
    „Und wer ist das in dem Baum da drüben?“, fragte James. Er konnte den Typ mehr spüren als sehen. Schweigen breitete sich aus.
    „Oh, das ist mein anderer Sohn, Nate. Hab’ ihn vergessen.“ Klar. Einen Sohn vergessen, das konnte schließlich jedem passieren.
    James verdrehte die Augen. „Komm runter, Nate, oder ich sage meinem Cousin hier, dass er anfangen soll, dir ein paar Gliedmassen abzuschneiden.“ Mit dieser Art von Laserpistole war das gar nicht so einfach, aber James hoffte, dass die Typen sich nicht so gut mit Waffen auskannten. „Soll ich nachsehen?“, subvokalisierte er zu Matt, während er auf Nate wartete.
    „Der Umkreis der Alarmanlage ist etwa vier Meter groß.“ Als Nate sich zu seiner Familie gesellt hatte, schnappte James sich das Gewehr und lief den Umkreis ab, während er den Verhandlungen zwischen Matt und den Eindringlingen lauschte.
    „Also, warum zur Hölle lagert ihr hier draußen mit ‘nem Alarm um euer Lager? Die Leute werden euch für total unfreundlich halten. Oder denken, dass ihr was zu verstecken habt. Ich könnte der Landbesitzer sein, könnt ihr ja nicht wissen. Ich hätte zuerst schießen und dann fragen können.“
    „Bist du der Besitzer?“ Matts Ton war trocken.
    Der Typ brummte und druckste ein wenig herum, dann räusperte er sich. „Na ja, nein, aber ich hätte es sein können.“
    „Woher weißt du, dass ich nicht der Besitzer bin? Oder mein Cousin?“, fragte James.
    Verblüfftes Schweigen. „Warum zur Hölle solltet ihr dann hier draußen lagern?“ Sein Ton war ungläubig.
    James konnte Matts Schulterzucken fast hören. „Zum Spaß.“
    „Kann sein“, meldete sich einer der Söhne zu Wort. „Ihr habt da ganz schön teures Zeug für Leute die aufs Zelten angewiesen sind.“
    Es war offensichtlich, dass diese Männer aus ökonomischen Gründen auf das Zelten angewiesen waren.
    „Ein Hobby. Warum seid ihr Jungs nicht auf dem Lagerplatz außerhalb von Emmett geblieben?“
    „Wir gehen nach Südosten, haben es vor der Dunkelheit nicht mehr geschafft.“
    „Warum seid ihr dann nicht auf dem Lagerplatz bei Toms Hütte?“, fragte James, als er auf die kleine Lichtung zurückkam.
    „Voll.“ Der alte Mann hustete röchelnd.
    James wusste genauso gut wie Matt, dass die Typen voller Lügen steckten. Dafür musste er nicht einmal Gehirn-Judo einsetzen. Sie waren bewaffnet – typisch für Idaho – und trugen militärische Allwetter-Tarnkleidung. Das war zwar nicht ungewöhnlich, aber es war ein wenig verdächtig. Auf keinen Fall gehörten sie zur RIA Miliz, aber es gab unzählige städtische Milizen, zu denen sie gehören konnten. Oder eine schlecht ausgerüstete Privatmiliz.
    James wusste genau, worauf das hinauslief. Er wollte die Männer nicht hier haben, aber er wollte sie auch nicht wegschicken, weil er sie dann nicht im Auge behalten konnte. Matt öffnete seine mentale Sperre und bestätigte, was James dachte.
    Es sah so aus, als würden sie über Nacht Gäste haben.

Kapitel 7

    M ATT übernahm die erste Wache. Anstatt James das zu sagen, ließ er seine Absicht einfach aus seinem Kopf fließen. James sah ihn an und nickte ihm kaum merklich zu.
    Es war absolut verrückt. Schon allein der Gedanke, dass James seine Absichten verstehen konnte. Noch verrückter war wie leicht es ihm fiel, zu kontrollieren, was er James „sagen“ wollte.
    Anscheinend hatte er ein paar bisher unentdeckte Talente.
    Er sah James dabei zu wie er seinen Schlafsack entrollte und es sich darin bequem machte. Matt schaltete das Solarbatterielicht aus und lehnte sich aufmerksam aber entspannt gegen einen Baum. Ihre „Gäste“ waren entweder ziemlich gut darin, Geschnarche vorzutäuschen oder sie schliefen wirklich. Er hatte die Umkreis-Alarmanlagen wieder eingeschaltet, für den Fall, dass noch mehr zweibeinige, nächtliche Besucher unterwegs waren und James hatte sein Gewehr jetzt griffbereit. Typisch SOUF. Abgesehen davon natürlich, dass er sein Gewehr vorher bei seinem

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