Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)
den Körper des Mounties. Kojoten und andere Raubtiere würden sich ziemlich schnell darum kümmern, wenn er ihn liegen ließ, aber nicht schnell genug. Er musste ihn an einen abgelegeneren Ort schaffen.
James nutzte Matts Recoder, um den Chip der Stute zu finden und zu deaktivieren. Er entfernte alles Sattelzeug, das sie als Eigentum der berittenen Polizei kennzeichnete.
Schließlich warf er die Leiche über den Widerrist des Pferdes und führte das Tier am Zügel durch das Unterholz bis zu einem tiefen Kanal, vielleicht zwei Kilometer von der Höhle entfernt. Unbrauchbares Sattelzeug und Küchengerätschaften ließ er bei der Leiche zurück. Als er wieder bei der Höhle war, war es fast dunkel.
Zeit, Matt zu holen und endlich von hier zu verschwinden.
A LS James mit der Stute zurückkam, war Matt wach. Jedenfalls wach genug, um sich neben dem Eingang zu verstecken und seine Pistole auf James zu richten.
„Bin ich froh, dass du zurückgekommen bist“, witzelte er nervös und nahm seinen Daumen vom Sicherungsknopf.
James starrte ihn an. „Deine Gramma Anais würde mich foltern, wenn ich dich hier zurücklassen würde.“
Matt war ein wenig verletzt. Er warf James einen finsteren Blick zu. James schaute leicht verwirrt zurück. Matt verdrehte die Augen. Die verdammten Schmerzmittel verwandelten ihn in ein Mädchen. Dieses emotionale Hin und Her war mittlerweile fast so verwirrend wie eine tatsächliche Beziehung.
„Na ja, solange du nicht zurückkommst, weil du mich magst.“ Es war scherzhaft gemeint, klang aber sarkastisch.
James sah noch verwirrter aus. „Natürlich mag ich dich. Merkst du das denn nicht?“ Dann wurde er rot. Komplett vom Hals bis zum Haaransatz. Es sah niedlich aus. „Ich meine, ich schätze, ich dachte, das wäre irgendwie ... offensichtlich.“
Jetzt war es Matt, der ihn anstarrte. Hatte irgendjemand schon mal diesen James zu sehen bekommen? „James. Ich bin ein Kerl, du bist ein Kerl. Mag ja sein, dass wir beide schwul sind, aber Gefühle sind immer noch so eine Art Fremdsprache für uns. Ich meine, ich habe angenommen, dass du mich vielleicht vögeln willst, aber ...“ Er verstummte und zog die Augenbrauen hoch.
„Zur Hölle, ja“, sagte James rau. Dann packte er Matt am Handgelenk und zog ihn an sich.
Ehe Matt noch recht wusste, wie ihm geschah, küsste James ihn schon. Matts Hand mit der Pistole war leicht verdreht zwischen ihren Körpern eingeklemmt. James’ Lippen waren rissig und seine Wangen stoppelig. Diese ganze Rauheit rieb er jetzt an Matts Lippen, die er so auf sehr erotische Art kitzelte. James fuhr immer wieder sanft über seine Lippen, ohne sie richtig zu berühren.
Matt wand seinen Arm zwischen ihnen heraus. James machte einen Schritt zurück, weil er annahm, dass Matt ihn wegschieben wollte. Matt schlang seinen Arm um James’ Hals, packte ihn im Nacken und brachte James’ Mund wieder zurück auf seinen. Die Pistole knallte gegen James’ Hinterkopf.
Matt legte seine Lippen auf die von James und verschaffte sich mit Gewalt Einlass. James stöhnte. Matt drückte sich fordernd an ihn, rieb ihre Zungen aneinander und schlang seine um die von James. Dieser stöhnte wieder, lauter diesmal und ging dann zum Angriff über, legte Matt den Arm um die Taille und übernahm die Kontrolle über den Kuss.
Matt hob den linken Arm, um ihn um James Schultern zu legen, aber der Schmerz ließ es nicht zu. „Verdammt!“, zischte er.
„Scheiße!“, rief James aus, trat zurück und packte Matt an der Taille. „Verdammt, habe ich dir wehgetan? Was habe ich gemacht? Gott, Matt, es tut mir leid. Ich habe mich hinreißen lassen –“
„Nicht, James.“ Matt legte seine Hand – die rechte – auf James’ Lippen. Die Pistole drückte in seine Wange. „Das war ich selbst.“
James starrte einen kurzen Moment lang in seine Augen. Dann sagte er etwas Unverständliches.
„Was?“ Matt nahm seine Hand weg.
„Ich glaube, das ist jetzt sowieso nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Aber ich würde das wirklich gerne später fortsetzen.“ Er beugte sich vor und gab Matt noch einen vielversprechenden Kuss. Matt versuchte, James’ Lippen mit seinen einzufangen, aber James Hände an seiner Taille hielten ihn zurück. Er knurrte leise. James lächelte und ließ ein Schnauben hören, das Matt als „Du bist süß“ interpretierte.
Ahhh. Warum erregte ihn das so?
Matt atmete langsam aus und trat zurück. „Später“, sagte er, mit einem tiefen Blick in James Augen, um
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