Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Titel: Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tenino
Vom Netzwerk:
Matt nicht glaubte, dass James sie bewusst machte. Rieb er etwa gerade sein stoppeliges Kinn an Matts Haaren?
    Es war wirklich eine schlechte Idee. Matt war sich bewusst, dass er von James viel mehr wollte, als nur einen kurzen (oder auch etwas längeren) One-Night-Stand. Schon in der Highschool hatte er etwas für James empfunden und nachdem er James wider begegnet war, hatte es nur den Bruchteil einer Sekunde gedauert, diese Gefühle erneut aufflammen zu lassen. Ungefähr so lange wie James gebraucht hatte, die Schütte des Sorpaktors runter zu rutschen und auf ihm zu landen, um genau zu sein. Matt hatte von James nicht einmal eine Entschuldigung verlangt. Er hatte sich zwar entschuldigt, aber Matt hatte es nicht verlangt.
    Wenn er sich von James aufs Kreuz legen ließe, würde das diesmal ein Höllenritt werden, das wusste Matt aus Erfahrung. Und zwar nicht wie beim Rodeo, kein fröhliches „rauf aufs Pferd, runter vom Pferd, Cowboy.“ Sondern ein Ritt in den Sonnenuntergang, komplett mit Tequila und Zigaretten und Aufwachen neben einem Fremden.
    Aber das war unerheblich. Matt wusste genau, was passieren würde. Er hatte es noch nie geschafft, sich ein Vergnügen zu versagen, nur weil es auf lange Sicht negative Konsequenzen haben könnte.
    Er würde sich von James verführen lassen. Und dann, wenn James ihn verlassen hatte, würde Matt sich mit seinen Cousinen Sabine und Millie hemmungslos besaufen, rauchen, bis er sich übergeben musste und dann eine schnelle Nummer mit einem Typen schieben, an den er sich am nächsten Morgen hoffentlich schon nicht mehr erinnern konnte.
    Während Matt noch über Gründe nachdachte, die dafür sprachen, schlief er ein.

    U M 0400 machte James eine Pause, um Matt ein weiteres Mal das Schmerzmittel zu geben und die Stute aus dem Fluss trinken zu lassen. Er konnte hören wie Matt, den James an einen Baum gelehnt hatte, sich ruhelos bewegte.
    „James?“
    „Ja?“ Er ging hinüber, um nach ihm zu sehen. „Möchtest du Wasser? Etwas Flüssigkeit wäre sicher gut.“
    „Die verdammte Schulter tut weh.“
    „Bist du immer so eine Heulsuse?“
    „Meistens.“ Matt rutschte grummelnd herum. Sein Kopf rollte auf dem Baumstamm hin und her. James konnte sehen, dass es Matt schwer fiel, ihm mit den Augen zu folgen.
    „Kannst du alleine aufsteigen? Dann gebe ich dir noch mal eine Dosis.“
    „Ich stehe auf und dann haust du mich wieder um?“
    „Nur Schmerzmittel, kein Betäubungsmittel.“
    „Kommt auf dasselbe raus“, grummelte Matt. Etwas daran war so niedlich, dass James lächeln musste. Matt saß still und starrte ihn einen Moment lang benommen an. Dann versuchte er aufzustehen. James griff nach seinem Oberarm, um ihm zu helfen. Gemeinsam stolperten sie zu der Stute. Matt sah das Pferd ausdruckslos an.
    „Rauf da mit dir“, sagte James. Er hatte es langsam satt, darauf zu warten, dass Matt sich bewegte. Matt lehnte die Stirn an den Widerrist des Pferdes. Es drehte den Kopf, um an ihm zu schnuppern. Mit viel Gezerre und indem er Matts Fuß in den Steigbügel stellte, bekam James ihn aufs Pferd. Prompt wäre er fast auf der anderen Seite wieder runtergerutscht. „Mist!“ James packte Matt am Hosenbund.
    Matt korrigierte seinen Sitz zu sehr (daran hatte er selbst Schuld, das musste er zugeben) und wäre beinahe auf James gefallen. Schließlich musste James eine Hand auf seinen Hintern legen und schieben. Sanft. Vielleicht drückte er auch ein wenig.
    Gott, er war wirklich pervers. Matt kicherte leise. James lachte schnaubend und stieg hinter Matt auf. Dann zog er den Vernebler heraus.
    „Kopf zurück“, befahl James. Matt lehnte sich nach hinten, fiel gegen James’ Brust und legte den Kopf an seine Schulter. James legte einen Arm um Matts Taille, um ihn zu stützen.
    „Mmmm, du bist warm. Und hart.“ James erstarrte. „Du hast schöne, harte Muskeln, James.“ Matt kuschelte sich an seine Brust und rückte seine Schultern zurecht.
    Ach so. Das meinte er mit hart.
    „Du redest Unsinn. Bist du bereit?“
    „Nein, warte kurz – aahh. James, du Mistkerl!“ James hatte Matt die Dosis verpasst, bevor der überhaupt merkte, dass James seinen Kopf festhielt und ihm den Vernebler in die Nase schob. Kurz und schmerzlos war die Devise.
    Matt nieste. James lächelte, während er den Vernebler zurück in die Satteltasche steckte, in der sich James’ Rucksack befand.
    „Ich kann hören wie du lächelst“, knurrte Matt ihn an.
    „Wie kannst du das denn hören?“
    „Kann

Weitere Kostenlose Bücher