AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
wir sie erreichen!“ erwiderte Elexi’ael. Er stieß leise einen Fluch aus, und als ihn die übrigen verwundert anblickten, erklärte er: „Es frustriert mich, dass diese Zitadelle meine telepathischen Fähigkeiten so stark begrenzt!“
Noch war kein Feind zu sehen, was die Vermutung erhärtete, dass es nur einen einzigen Primärzugang zu dem Gefängnis gab – das war einerseits begrüßenswert, andererseits aber auch problematisch, da es die Flucht und das Verstecken der Armee des Lichts behinderte.
„Was uns helfen würde, wäre ein Plan der Zitadelle!“ meinte A’eron, der vor dem versiegelten Schott stehenblieb und versuchte, durch die dicke Tür etwas zu erlauschen. Seine Bemühungen blieben erfolglos, und so konnte er nicht sagen, ob einfach nur die Tür zu dick oder niemand dahinter war.
„Das MiniCom nützt uns wenig, denn unser Hinweg wird vermutlich spätestens nach unserer Flucht scharf überwacht werden!“ meinte Mercurion.
„Das gleiche gilt sicher für die Schwert des Lichts !“ ergänzte A’eron. „Man wird vermuten, dass wir uns dorthin begeben wollen!“
„Ich denke aber, dass das Schiff jedem Angriff der Paramecs standhalten wird – zumal sich Szeszechun an Bord befindet!“ sagte Cya. „Statt uns um den Raumer zu kümmern, sollten wir zusehen, dass wir sechs nicht aufgerieben werden!“
A’eron hatte sich inzwischen von der Tür abgewandt und sah sich in dem Flur um. Sara, die ihn beobachtete, meinte: „Was ist denn mit Versorgungsschächten und –tunneln? Damit konnten wir schon in dieser Forschungsstation auf Tarminia erfolgreich flüchten!“
„Genau nach so etwas halte ich Ausschau!“ nickte A’eron ihr zu. „Allerdings finde ich nichts dergleichen! Wenn es so etwas gibt, dann ist es gut verdeckt!“
„Dann bleibt uns eben doch nur der Weg durch die Schleuse!“ entschied Cya schnell. „Wir müssen das Risiko eingehen, und da dieses mit jeder verstrichenen Sekunde steigt, sollten wir uns beeilen!“
A’eron nickte und machte sich dann an dem von ihm präparierten Paneel zu schaffen; Mercurion trat neben ihn und warf ebenfalls einen Blick auf die teilweise zerschmorten Leitungen und Verteilerknoten.
„Was denkst Du?“ fragte ihn der Hochenergie-Ingenieur.
„Da müsste was zu machen sein! Glücklicherweise ist der zerstörte Teil hier auf dieser Seite des Schotts; dadurch nützt die Türsteuerung auf der anderen Seite der Schleuse nichts oder nur wenig!“
„Hoffen wir, dass unsere Wärter auch so denken und keine Mühe darauf geben, die Schleuse von der anderen Seite zu öffnen!“
Die beiden Technikversierten machten sich daran, Teile des zerstörten Kontrollsystems wieder zu reparieren; gleichzeitig berichtete A’eron mit einigen Worten, was ihm während seines Besuchs bei den Paramecs widerfahren war.
„So, gleich müsste es geschafft sein!“ sagte Mercurion nach einigen Minuten, in deren Verlauf die übrigen Mitglieder der Armee des Lichts sichtlich nervös geworden waren.
„Okay!“ nickte die Kaiserin. „Dann machen sich jetzt alle kampfbereit, falls wir hinter dem Schott auf Feinde treffen. Ich möchte, dass alle Waffen auf Maximalenergie gestellt und auf die Schleuse gerichtet sind, wenn sie sich öffnet!“
Ihren Befehlen wurde – zum Teil mit großem Widerwillen – entsprochen, und als sich wenige Sekunden später auf ein Berühren eines Verteilerknotens mit einer Leitung hin die Schleuse öffnete, waren mehrere Läufe von Energiewaffen bereit, ihr tödliches Feuer auszusenden.
Ein einziger Blick in den sich vor ihnen öffnenden Gang genügte, und mehrere Strahlen fraßen sich durch den Raum, ließen Luft erglühen und schlugen in Brust und Kopf eines einzelnen Paramecs, der keine Zeit hatte, sich zu wundern. Er wurde zur Seite geschleudert und krachte mit einem Knall auf den Boden; die Schmerzen, die von den aus seiner überlasteten Schutzuniform zuckenden, energetischen Blitzen herrührten, spürte er bereits nicht mehr.
Insgesamt vier der sechs Schützen hatte getroffen, und es war Cya klar, wer genau gezielt und wer nicht ohne Erleichterung danebengeschossen hatte, doch war weder die Zeit noch die Situation im Ganzen angemessen, Sara von Terra und Zentaya von Dosk Vorhaltungen zu machen. Schon die unpersönliche, anonyme Besatzung eines Raumschiffs in einer Raumschlacht vergehen zu lassen, war keineswegs leicht – aber eine gegenwärtige Person, der man ins Gesicht sehen konnte, zu töten, war ungleich schwieriger. Und doch
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