AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
gehen wir falsch vor!“ meinte Mercurion. „Wir haben bisher alle Energiezentren gemieden aus Angst, dass sich dort Kameras und Paramecs aufhalten!“
„Vermutlich trifft das auch zu!“ nickte Elexi’ael.
„Ja, aber ich bin der Meinung, wir sollten das Risiko eingehen, einen solchen Ort mit höherem Energiefluss zu sichten. Die Chance, dort über einen Terminal einen Lageplan zu erhalten, rechtfertigt den riskanten Einsatz!“
Cya entschied mit der gewohnten Geschwindigkeit und Selbständigkeit.
„Okay, wir werden den nächsten höherenergetischen Ort nicht automatisch meiden, sondern versuchen, uns zu nähern!“
Sie setzen ihre Schleichtour fort, verbargen sich vor einem neuerlichen Robotertrupp und stießen recht zügig auf eine entsprechende Anzeige auf dem MiniCom, die besagte, dass sich zu ihrer Rechten ein Ort befand, in dem mehr Energie floss und verbraucht wurde als sonst wo innerhalb des Messbereiches ihrer Geräte.
„Sind Kameras oder Visoren auszumachen?“ fragte Cya nach.
„Ich werde unsere Sensoren so einstellen, dass wir ausreichend präzise Signale bekommen, um uns auf Sichtweite zu nähern!“ antwortete A’eron prompt.
Etwa fünfzig Meter führte der Gang auf eine doppelflügelige Tür zu, vor der sich der Flur t-förmig ausbreitete, wobei allerdings die beiden so entstehenden Enden keine weitere Fortbewegungsmöglichkeiten boten. Nach ungefähr dreißig Metern endeten sie vor einer weißen Wand.
„Wir müssen vorsichtig sein!“ flüsterte A’eron. „Direkt hinter dieser Tür ist eine Kamera!“
„Außerdem scheinen dahinter zahlreiche Lebensformen zu sein!“ ergänzte Mercurion.
„Mit anderen Worten: Hinter diesem Schott liegt des Teufels Küche!“ meinte Cya stirnrunzelnd. „Damit dürfte unser Versuch gescheitert sein!“
„Nicht unbedingt!“ widersprach Elexi’ael, der während des vergangenen Dialogs starr in eine bestimmte Richtung geblickt hatte. „Wenn mich meine Augen nicht täuschen, ist da hinten eine Seitentür in der Wand!“
Er wies in einen der Seitengänge, wo tatsächlich – nur äußerst schwer erkennbar – eine schmale Tür zu sehen war, die in den gleichen Raum führen musste wie auch jene, hinter der sich nach A’erons Aussagen eine Kamera befand. Nun näherte sich der Hochenergie-Ingenieur vorsichtig diesem zweiten Eingang und vermaß ihn mit seinen Geräten.
„Wir haben Glück!“ sagte er. „Dahinter kann ich keine Visor-Geräte ausfindig machen!“
„Dennoch bergen die Lebenszeichen ein nicht zu unterschätzendes Risiko!“ meinte Cya, und Lex’ ergänzte: „Wir sollten uns darauf einstellen, schnell fortzulaufen, sobald die Tür geöffnet worden ist!“
Die Kaiserin des galaktischen Imperiums nickte knapp und trat dann zu der Tür, neben der sie den Öffnungssensor ausfindig machte.
„Geht ein paar Schritte zurück!“ wies sie die übrigen an. „Ich werde nun die Tür öffnen!“
Mit einer schnellen Handbewegung aktivierte sie das Sensorfeld, worauf sich die Tür öffnete; sofort drehte sich Cya zur Seite und wartete einige Sekunden. Nichts geschah. Sie wagte einen längeren Blick durch die Tür.
Dahinter lag ein nicht sehr großer, schwach erleuchteter Raum, an dessen anderen Ende – von Cya höchstens drei Meter entfernt – eine weitere Tür zu sehen war. Durch schmutziges Glas oder Plastik fiel von der rechten Seite her trübes Licht hinein. Einige Kisten und Kästen waren an den Wänden gestapelt, ein einsamer Computer stand auf einem flachen Tisch.
„Es scheint sich um eine Art Seitenraum zu handeln!“ mutmaßte die Kaiserin und winkte die übrigen Mitglieder der Armee des Lichts herein, damit sie sich selbst ein Bild von der Lokalität machen konnten. Derweil trat die Kaiserin vorsichtig an das Glas heran und blickte hindurch.
„In der Tat handelt es sich hier um einen Seitenraum! Seht Euch das mal an!“ sagte sie.
Jenseits der Glasfassade eröffnete sich ihren Blicken eine Halle von gewaltigen Ausmaßen. Zu ihrer Rechten konnten sie die Tür erkennen, die den Raum und den Flur verband und durch die sie nicht hatten gehen können aufgrund des Anzeichens einer Kamera. Diese lag in etwa auf ihrer Höhe und war mit jenem Ausgang, der aus dem kleinen Zwischenraum führte, verbunden mittels eines Balkons, der um die ganze riesige Halle führte. Mehrere Treppen und gravitatorische Rampen reichten von der Balustrade hinab zum gut zwanzig Meter tiefer gelegenen Boden der Halle, auf welcher sich die eigentliche
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