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AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

Titel: AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Klein
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Cya.
     
    *

    Die Hierarchie der Hohen Mächte, die den Ort Citadel kontrollierten, war primär davon geprägt, dass nahezu die gesamte Macht in den Händen zweier Personen lag, die ihre Herrschaft am Ende ihres Lebens an zwei von ihnen ausgewählten Mitglieder ihres Volkes weitergaben, und da es noch nie vorgekommen war, dass beide Gemini-Monarchen gleichzeitig gestorben waren, hatte dieses System niemals das Bedürfnis entwickelt, reformiert zu werden.
    Von den drei Volksgruppen, welche die Zitadelle der Unendlichkeit bevölkerten, waren die Hohen Mächte zwar einerseits zahlenmäßig die geringste, andererseits aber technisch die fortgeschrittenste, was bedeutete, dass sie Zugang zu den Geräten im Zentrumsbereich der Zitadelle hatte, die den übrigen Völkern verborgen war. Durch ihre Manipulation wurde auch der schier ewige Konflikt der beiden anderen Bewohner von Citadel aufrechterhalten, und nicht zuletzt anhand des Vorbildes der Gemini-Monarchen konstituierte sich das scheinbar absolute Herrschaftsprinzip der Königin der Paramecs.
    Neben den Gemini-Monarchen regierte darüber hinaus ein Beamten- und Administratorenapparat, der die Verwaltung dieses beinahe monströsen Systems organisierte und ausführte, und auch dieser stand im Grunde genommen unter der Kontrolle der beiden Monarchen; andererseits hatte ein Großteil dieses Apparates sich im Laufe der Jahrtausende institutionalisiert und hielt sich nun selbst am Leben. Nur dieser Tatsache war es zu verdanken, dass die Gemini-Monarchen trotz ihres Gesandten bei den Paramecs erst nach einer relativen Ewigkeit von dem Eindringen der Armee des Lichts erfuhren, und zwar ungefähr zu dem Zeitpunkt, zu welchem Cya, A’eron, Lex’, Mercurion, Zentaya und Sara die Flucht aus ihrer Zelle gelang. Augenblicklich forderten die beiden Herrscher, dass man die Paramecs benachrichtigen und ihnen den Befehl erteilen sollte, diese geheimnisvollen Fremden ins Zentrum von Citadel und eben zu den Gemini-Monarchen zu bringen, doch als Ziamath, mit dieser Anweisung betraut, die Königin Ta-Ai-Lar erreichte, konnten diese ihm nur von dem Entkommen der Gefangenen berichten. Dies freilich missfiel den Gemini-Monarchen, deren Neugier sich schlagartig in Furcht vor Entmachtung wandelte, denn es schien klar, dass von diesen Personen, die selbst den militanten Paramecs entkommen konnten, eine Gefahr ausging, welche die latente Bedrohung eines Aufstandes der Paramirs bei weitem überschritt. So war es keineswegs erstaunlich, dass die Gemini-Monarchen beschlossen, eine Notstandsverordnung in Kraft zu setzen, die ihnen den direkten Zugriff auf die militärischen Einrichtungen von Citadel erlaubte, um den Eindringlingen habhaft zu werden. Ein Bestandteil dieser Einrichtungen waren jene Roboter, welche die Armee des Lichts angegriffen hatten und zurückgeschlagen wurden – ein Vorgang, der von den beiden Gemini-Monarchen permanent überwacht worden war.
    Die beiden Regierenden waren in ihrem Thronsaal, dessen silbrige Wände über und über mit allen technischen Geräten bedeckt waren, die sich im Laufe der Jahrtausende dahingehend bewährt hatten, die Herrschaft des Systems aufrecht zu erhalten; in erster Linie handelte es sich dabei um allerlei Überwachungsgerät, aber auch um technische und (eingeschränkt) psyonische Angriffs- und Verteidigungsinstrumentarien.
    Die Gemini-Monarchen selbst saßen auf ihren (mehrfach von Schutzschirmen umhüllten) Kommandosesseln und überwachten das Geschehen: Die rechts sitzende Ramiquai hatte schwarze, glatte Haare, welche um ihr ebenmäßiges Gesicht fielen, aus dem zwei dunkle Augen im Moment voller Wut auf die Projektionsflächen blickten. Zu ihrer Linken saß Tematokler, dessen weiches, ausdrucksloses Gesicht augenblicklich von einem Induktionshelm teilweise verdeckt wurde, unter dem einige Büschel rotbraunen Haares hervorstachen.
    Abgesehen von den obligatorischen Roboterwachen war der Thronsaal darüber hinaus leer.
    “Unsere Roboter versagen!” stellte Ramiquai zum wiederholten Male fest. “Sie kommen gegen diese Eindringlinge nicht an!”
    „Und die Paramecs versagen auch!“ bestätigte Tematokler nickend. „Man lässt uns wissen, dass das militärische Oberkommando ein weiteres Vorgehen dieser Art für nicht sinnvoll hält!“
    „Das ist es ja auch nicht! Wie sieht es in den Randbezirken aus?“
    Einige Sekunden vergingen, ehe der Gemini-Monarch die entsprechenden Informationen abgerufen hatte. „Unverändert! Die Energiefelder und

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