AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
wir möchten Euch um Hilfe bitten!“
Diesmal ging ein leises Raunen durch den Ältestenrat. Der Alte, der vor Sara stand, hob die Hand, und sofort verstummten die Laute. Er wandte sich wieder Sara zu.
„Du hast Dich uns vorgestellt, und ich möchte das gleiche tun!“ sagte er. „Ich bin Erkatir, der Sprecher des Ältestenrates der Paramirs! Ich stelle Dir eine Frage, Sara von Terra: Glaubst Du, wir – die Paramirs – würden hier auf diese Art und Weise leben, wenn wir in der Lage wären, gegen die Paramecs und die Hohen Mächte von Citadel vorzugehen?“
Sara hatte mit einer solchen Erwiderung gerechnet, dennoch wusste sie im Augenblick nicht, was sie sagen sollte, und sie wünschte sich, Cya wäre hier an ihrer Stelle; sie war überzeugt, dass die Kaiserin die richtigen Worte finden würde.
„Ich bin kein Stratege!“ sagte Sara. „Daher weiß ich nicht, was wir tun könnten, um die Paramecs und die Hohen Mächte zu überwinden!“
„Warum bist Du dann hier?“
„Weil ich mir sicher bin, dass meine Freunde sehr wohl wissen, wie man die Beherrscher von Citadel besiegen kann! Dass ich hier stehe, ist einem Unfall zu verdanken! Aber wenn wir meinen Freunden helfen würden…“
„Du hast gesagt, Deine Freunde sind auf der Flucht vor den Paramecs und ihren Robotern! Wir wissen von unseren Techniksammlern und Arbeitern, dass diese Flucht inzwischen zu einem Gefecht geworden ist! Deine Freunde kämpfen um ihr Leben!“
„Ja, das weiß ich!“ antwortete Sara, während ihr ein eiskalter Schauder den Rücken hinabrieselte, als sie daran dachte, dass die übrigen durchaus bereits getötet sein könnten. „Umso mehr brauchen sie Eure Hilfe!“
„Wir können nicht gegen die Paramecs kämpfen, denn wir sind zu schwach!“ erwiderte Erkatir.
Sara ahnte, dass sie auf diesem Wege nicht weiterkommen würde.
„Dann erlaubt mir, Einblicke in Eure alten Aufzeichnungen zu erhalten! Vielleicht hilft es, wenn wir mehr über Citadel und seine Vergangenheit erfahren!“
Ein neuerliches Raunen breitete sich aus. Einige Momente lang fixierte der Ältestenratsprecher Sara mit seinen Augen, dann nickte er.
„Ich spüre, dass ich Dir vertrauen kann! So folge mir!“
Hinter Erkatir rückten einige der Alten zur Seite, und der Sprecher des Rates aktivierte mit einem Druck auf einen rotglühenden Schalter neben der Kristallkugel einen Mechanismus, der einen Teil der Steinkaskade zur Seite fahren ließ. Dahinter kam ein schmaler Durchgang zum Vorschein, den Sara nach Erkatir betrat. Es folge ein etwa zehn Meter langer, von Dunkelheit beherrschter Flur, dann eröffnete sich dieser zu einem kleinen, kreisrunden Raum, in dessen Mitte ein einsames Terminal stand.
Erkatir deutete auf die Konsole und sagte: „Dies hier ist eines der wenigen Terminals, von dem man aus Zugriff auf nahezu alle Dateien von Citadel hat! Leider ist der Zugang nur passiver Natur, wir können nicht aktiv eingreifen! Die zentralen, alles kontrollierenden Terminals befinden sich in der Hand der Hohen Mächte von Citadel! Du möchtest etwas über unsere Geschichte erfahren?“
„So ist es!“ nickte Sara und trat einen weiteren Schritt auf den Terminal zu.
„Dann höre und lerne!“
Erkatir bewegte seine Hände über eine Oberfläche des Terminals, und kurz darauf hörte Sara eine tiefe Stimme, die ihr die Geschichte von Citadel erzählte…
*
…dies ist die Geschichte der Zitadelle der Unendlichkeit, aufgeschrieben und erzählt von Tsatos, dem Kosmischen Pilger, nach dem Kampf gegen und dem Sieg über die Schwarz-Generäle des Sternenmonsters Tethapol!
Der Kosmische Prinz und Hüter des Schattensternes hatte ein Imperium des Glücks und der Zufriedenheit in der Galaxis errichtet, vor einer ewig langen Zeit. Doch er wusste, dass seine Brüder, die jetzt seine Feinde waren wegen seines Verrates, ihn suchen und bekämpfen würden. Sie errichtete er drei Zentren der Macht in der Galaxis: Vom Obelisken der Macht aus regierte er das Imperium, aus der Kathedrale der Ewigkeit zog er die Kraft, zu regieren, und von der Zitadelle der Unendlichkeit her schützte er sein Regieren. Doch als den Sternenprinzen der Verrat des einstigen Bruders offenbar wurde, versteckte sich dieser und verbarg den Schattenstern. Ein Krieg überrollte die Galaxis, doch der Schattenstern blieb unentdeckt.
Nach einer friedlichen Zeit wurde erneut ein großer Krieg in die Galaxis getragen, denn die Schwarz-Generäle Tethapols verbreiteten Angst, Schrecken und Tod. Wir
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