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AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

Titel: AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Klein
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Infozentrum erweitert, ergänzt und aktualisiert, und so wusste er, dass diese Krater bis vor rund 6000 Jahren mit Wasser gefüllt gewesen waren, dann war das eingetreten, was die Geschichtsschreibung als „Große Katastrophe“ kannte und was Myras Worten zufolge unter anderem zur Abspaltung der Vierten Komponente geführt hatte. Damals war es aus bislang ungeklärten Ursachen zu gewaltigen Beben im Raum-Zeit-Kontinuum gekommen: Stürme von gigantischen Ausmaßen hatten nicht nur den freien Weltraum, sondern auch die Planeten heimgesucht, Katastrophen ungeahnten Ausmaßes hatten die Galaxis erschüttert. Und so waren auf Terabial auch die mit Wasser gefüllten Krater ausgetrocknet, die damals die letzten Heimstätten der insektoiden T’bazi gewesen waren, nachdem diese viele Millionen Jahre zuvor schon einmal aus ihrer Heimat vertrieben worden waren: Zur Blütezeit des Volkes war nahezu der ganze Planet von einem riesigen Ozean umgeben, auf dessen Grund und in dessen Strömungen die T’Bazi ein florierendes Reich voller Kunst, Kultur und Schönheit errichtet hatten – diese Zeit wurde als präterabiale Epoche bezeichnet. Ein nicht näher bekanntes Ereignis, das jedoch von Wissenschaftlern in einer Zeit vor rund 750 Millionen Jahren vermutet wird, ließ diesen Ozean verschwinden, und die übriggebliebenen T’Bazi begannen ein neues Leben in den Kratern, die als einzige noch Reste dieses Meeres beinhalteten. In Anlehnung an diese Epoche der Terabial’schen Geschichte, welche die Bezeichnung „mesoterabial“ trug, hatte man auch jene weite Ebene der einstigen Kraterseen mit diesem Namen geschmückt.
    Die Große Katastrophe schließlich hatte vor 6000 Jahren die kulturelle Zivilisation der T’Bazi endgültig zum Tode verurteilt, und in der nun anbrechenden postterabialen Epoche erinnerte nur der Name des Planeten noch an die einstige Pracht und Blüte der Unterwasserstädte der Insektoiden.
    „Wie müssen wir fliegen?“ wollte Santa Bosz wissen, der sein Gleiterpack so steuerte, dass er neben Pox schwebte; er musste über das Dröhnen der Turbinen auf ihren Rücken hinweg schreien.
    „Unser Kurs führt uns in dieser Richtung nahezu geradeaus!“ antwortete Pox. „Die Axares-Ruinen befinden sich in einem flachen Krater jenseits der beiden Felstürme da vorne!“
    Tatsächlich ragten in einiger Entfernung zwei braune Berge in den ockerfarbenen Himmel Terabials, auf welche die beiden Ermittler zuflogen. Außer ihnen waren noch einige wenige Gleiterschiffe unterwegs, und auf der Ebene unter ihnen konnten sie hin und wieder Bodenfahrzeuge ausmachen.
    Insgesamt überflogen Pox und Santa Bosz drei größere Krater, erblickten jedoch rechts und links ihrer Flugroute deutlich mehr dieser Vertiefungen, die in ihren Ausmaßen von einer flachen Senke bis zu einem dunkeln Schacht ohne erkennbaren Boden variierten. Einige silbrig glänzende Gebäude bestanden ihre Wälle – Pox vermutete Materiallager, archäologische Geräte, vielleicht auch die Wohnungen von mutigen Pionieren, die hier versuchten, eine Farm oder Kleinindustrie zu etablieren, darin. Straßen waren nicht zu erkennen, allerdings hatten die Bodenfahrzeuge im Laufe der Jahre und Jahrhunderte deutliche Spuren in Form von geraden Linien gepressten Sandes und abgeschliffenen Felsens hinterlassen.
    Die beiden Berge kamen immer näher; die helle Sonne Bialis stand recht tief und schickte ihnen blendende, leider nicht wärmende Strahlen entgegen, tauchte das ockerfarbene Land in ein faszinierendes Licht. Ihre Strahlen trafen zwischen den beiden Felstürmen auf ein glänzendes Objekt, das sich schließlich beim Nähern als kleines Kraftwerk entpuppte, welches offensichtlich das mehrgebäudige Anwesen im Schatten eines der Berge versorgte. Von diesem Gebäudekomplex aus führte eine schmale Spalte in den dahinterliegenden Krater, der tatsächlich nicht sonderlich tief war und eher die Bezeichnung Mulde verdiente. Der Durchmesser betrug etwa 2 Kilometer, und in dessen Mitte ragten – in einer Tiefe von etwa 150 Metern unter der Ebene – die Axares-Ruinen aus dem staubigen Boden.
    Es handelte sich um eine Ansammlung von Gebäuden, die vor allem aus erodiertem Stein und verwittertem Metall bestanden. Unschwer erkennbar waren die Ruinen einstmals eine kleine Stadt gewesen, allerdings waren alle Bauwerke, die höher als fünf Stockwerke nach oben reichten, inzwischen eingestürzt. Pox errechnete den Radius der in etwa kreisförmigen Siedlung auf gute 600 Meter. Von

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