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AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

Titel: AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Klein
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Tisch hinter sich, die Sara frappierend an die klassischen Fußfessel-Gefängniskugeln erinnerten.
    „Das sind tragbare Schwerkraftprojektoren!“ erklärte Bartôg. „Man befestigt sie irgendwo am Körper!“
    Sara wandte sich flüsternd an Mercurion.
    „Wieso haben wir so etwas nicht in unserer Ausrüstung?“ wollte sie wissen.
    „Projizierte Schwerkraftfelder sind nicht risikolos!“ flüsterte der ehemalige Händler zurück. „Man hat festgestellt, dass eine zu nahe oder zu häufige Feldprojektion das zentrale Nervensystem schaden kann!“
    „Und wie ist das bei Raumschiffen mit künstlicher Schwerkraft?“
    „Da ist das Schwerefeld weitaus weniger distanzlos zum eigenen Körper!“
    „Sind wir denn gefährdet, wenn wir diese Dinger anlegen?“
    „Nein, ich glaube nicht! Riskant wird es erst bei längerem oder häufigerem Gebrauch!“
    Inzwischen hatten sich die übrigen Paramirs die Schwerkraftkugeln, wie Sara sie für sich nannte, umgeschnallt, und auch Mercurion und das junge Mädchen von der Erde folgten ihrem Beispiel.
    „Sind alle fertig?“ fragte Bartôg schließlich, sah sich dabei in der Runde um und nickte schließlich zufrieden. „Dann lasst uns aufbrechen!“

    *

    Im Verlauf des Landeanflugs war das gewaltige Gelände der Quantex-Kooperation unter ihnen immer größer geworden; aus dem zunächst schwarzen, verschwommenen Fleck hatten sich zunächst komplexe, dann einzelne Gebäude – Fabrikhallen, Raffinerien, Tanks von unverstellbaren Ausmaßen – gebildet. Eine nahezu kreisrunde Fläche nördlich des Industrieareals stellte den Raumhafen dar, auf welchem schließlich das Fährschiff gelandet war. Von dort aus hatten Pox und Kapitän Bosz einen kleineren Gleiter bestiegen, der sie nach einem gut einstündigen Flug über weite, gelbbraune Sand-, Fels- und Steinebenen zu der Stadt Tedeliath, die in einer Art Talkessel, umgeben von einem kreisförmigen Felswall, lag, gebracht hatte. Diese kleine Siedlung mit ihren knapp 500 000 Einwohnern wirkte wie ein eher verschlafenes Nest; hauptsächlich waren hier Geologen, Archäologen und andere Wissenschaftler ansässig, und es war klar, dass ihr Aufenthalt hier von begrenzter Dauer war.
    Obgleich die Luft des Planeten Terabial für Humanoide atembar war, liefen viele der Bewohner Tedeliath mit Atemgeräten herum, was wohl auf den allgegenwärtigen Staub zurückzuführen war; dieser wiederum war verursacht einerseits durch das trockene Klima des Planeten, andererseits durch die nicht gerade vorbildliche Umweltpolitik des Quantex-Werkes, das offensichtlich den großen Standortsvorteil Terabials darin gesehen hatte, dass es keine ausgeprägte Natur mehr gab, auf die man hätte Rücksicht nehmen müssen. Die Beschwerden der Archäologen, dass die schädlichen Gase und Abfallprodukte die Ruinen über kurz oder lang zerstören würden, wurden regelmäßig abgewiesen oder überhört. Alles in allem war Terabial keine Welt für Urlaube oder Entspannungsreisen – sie überzeugte durch eine starke Ausrichtung auf das Prinzip Funktionalität, und ähnlich funktional und unverziert war die Architektur der Stadt Tedeliath.
    Pox ermittelte in einem Informationsbüro (besetzt von einem Modell Roboter, das noch viel älter war als Pox selbst), dass sich die Axares-Ruinen in südwestlicher Richtung und in einer Entfernung von 112km befanden, dass sie keineswegs sehenswert wären („Die Herren mögen sich doch vielleicht eher an den südöstlichen Okatares-Ruinen erfreuen!“) und dass das planetare Hauptbeförderungsmittel für diesen Zweck ein Gleiterpack wäre, das man hier im Büro erwerben oder zeitweise ausleihen könnte. So erstanden die beiden zwei Packs, die aus einem Umschnallgestell und einer steuerbaren Rückenturbine bestanden, und verabschiedeten sich dann von dem Roboter in dem Informationsbüro.
    Draußen änderten sie ohne weiteren Zeitverlust erneut die Art ihres Reisens: Pox und Santa Bosz verließen mit ihrem planetaren Gleiterpack auf dem Rücken fliegend die kleine Stadt und blickten nach einem Flug über den Grad des ringförmigen Felswalls hinab in die endlose Weite der mesoterabialen Ebene, die aus dieser Höhe betrachtet aussah, als hätten Insekten von gigantischer Größe Löcher in die Planetenoberfläche gebohrt: Tausende von großen, manchmal mehrere Kilometer durchmessenden Kratern prägten das Bild, soweit das natürliche wie auch das künstliche Auge reichte. Pox hatte seinen Informations- und Datenbestand im örtlichen

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