Adairas Erbe
irgendetwas zu entfesseln, dem sie nicht Herr werden konnte. Eine Solo-Nummer mit Broc als Gesellschaft war von daher, nicht nur wegen dem zu erwartenden Blutbad, ausgeschlossen.
Sie wollte Leute mit entsprechendem Know-How dabei haben, wollte es aber auch nicht riskieren, dass irgendjemand mit dabei war, für dessen Loyalität sie nicht bürgen konnte oder der zu geschwätzig war. Finn schied also schon einmal aus. Eonan? Sie traute ihm zwar schon, aber er könnte es durch seinen Beschützertrieb vielleicht vermasseln.
Nach vielem hin und her und einer eingehenden Diskussion mit Broc entschied sie sich für Daracha, ihre Mutter, Shania und DeeDee.
Sie bat sie alle in die Bibliothek und begann ihren Plan zu erläutern.
„Kommt überhaupt nicht in Frage!“ Catrionas Stimme ließ keinen Widerspruch zu. Unglücklicherweise war sie nicht die Einzige, die über den Familien-Dickkopf verfügte.
„Ich werde es nicht zulassen, dass mein einziges Kind ihr Leben riskiert bei dem Versuch mit einer Fae zu kommunizieren und Schluss!“
„Auch ich bin nicht darüber begeistert,“ meinte Daracha. Cayas Herz sank. Sie hatte auf die Unterstützung ihrer Großmutter gesetzt.
„Aber!....Cayas Leben ist permanent in Gefahr durch die Tatsache, dass sie das Portal öffnen kann. Die Chancen stehen in etwa gleich, dass sie von den Wächtern oder den Kriegern das Leben zur Hölle gemacht bekommt. Kommt keine der beiden Parteien zum Zug, wird es eher früher als später passieren, dass sie aus dem Weg geräumt wird,- damit endlich Ruhe einkehrt. Wir können sie nicht ewig hier festhalten und auf Schritt und Tritt bewachen. Was für ein Leben wäre das?“
„Es wäre überhaupt ein Leben, im Unterschied zu s terben bei dem Versuch mit Namira zu sprechen . Kein Mensch weiß, ob das Ganze nicht eine komplette Mythologie ist, erdacht von irgendwelchen Wirrköpfen. Du weißt so gut wie ich, dass die Fae Abkömmlinge früherer Zeiten den katholischen Reliquienjägern in nichts nachgestanden haben. Wenn man alle Splitter des einen wahren Kreuzes, die in den letzten 2000 Jahren herumgegeistert sind, zusammensetzen würde, hätte das Kreuz vermutlich die Ausmaße der Freiheitsstatue!
Ähnlich verhält es sich doch mit den sogenannten Fae Artefakten. Wieviel Schund wurde denn in den Jahrhunderten zusammen getragen? Kann irgendjemand bezeugen, dass die Königin der Fae durch das Blutherz erreichbar ist?“ Die Frage war rhetorisch gemeint, daher rechnete niemand mit einer Antwort.
„Ja, ich kann es bezeugen.“ Alle drehten sich zu Broc um.
„Ich dachte, Adairas Versuch ging schief?“ Caya schaute ihn verblüfft an.
„Adaira war nicht in der Lage mit Namira zu sprechen, weil der Blutverlust sie zu sehr geschwächt hatte. Davon abgesehen, schien die Menge des Blutes noch immer nicht ausgereicht zu haben. Was man aber ganz klar sehen konnte war, dass die Königin der Fae begann sich zu manifestieren. Ich habe sie gesehen.“
Für einige Sekunden herrschte Schweigen.
„Ehrlich? Wie sah sie denn aus?“ DeeDee beugte sich neugierig vor.
„Das ist doch völlig egal, wie sie aussah! Sie wird nicht s chuld daran sein, dass mein Kind stirbt!“
DeeDee senkte schuldbewusst den Kopf, nahm sich aber vor, Broc später noch einmal auszuquetschen. Caya konnte ihre Gedanken lesen und grinste. Sie wollte auch gerne wissen, wie Namira aussah.
„Catriona, ich fahre dir nicht gerne in die Parade“, hob Daracha an, was Alle zum unterdrückten Schmunzeln verleitete, da sie nichts lieber tat.
„Aber, Caya sollte diese Entscheidung alleine treffen und wie immer sie sich entscheidet, sollten wir sie unterstützen. Oder ist es dir lieber, wenn Shania ihren Blutverlust kontrolliert, anstatt ihre Mutter, die brillante Ärztin?“ Es gelang ihr nicht ganz, den Satz ironiefrei zu vermitteln, was Catrionas Augenbraue hochschnellen ließ.
„Mom! Ich tue das nicht, weil mir langweilig ist oder weil ich mir irgendetwas beweisen will. Ich muss einfach wissen warum ich ausgewählt worden bin. Ich habe das Gefühl, dass die Antwort darauf mir hilft alle weiteren Entscheidungen zu treffen.“
Catriona blickte in das flackernde Kaminfeuer. Eine Zeitlang sagte niemand etwas dann stand sie plötzlich auf.
„Na, gut. Ich bin, nach wie vor, dagegen, aber du bist kein kleines Kind mehr und ich respektiere deine Entscheidung. Wir werden das unter professionellen Bedingungen durchführen. Also, wenn irgendjemand mit einem Messer ankommt, jag
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