Adairas Erbe
ich es ihr höchstpersönlich in den Hintern.“
„Vielleicht sollten wir versuchen von irgendwoher Blutkonserven zu bekommen,- nur für alle Fälle,“ fügte sie hastig hinzu.
„Kind! Ich fahr doch nicht herum und besorge Blutkonserven!“ meinte Daracha.
„Ich meinte ja nur....“
„Sowas haben wir selbstverständlich im Haus,- zusammen mit einem Not-OP und ein Arsenal vom medizinischem Bedarf. Welchen Sinn macht es, alle erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen zu treffen, wenn man nicht über das entsprechende Equipment für den Ernstfall verfügt?“ Daracha warf ihr einen mild-tadelnden Blick zu.
DeeDee war so beeindruckt, dass sie nur noch sprachlos staunte. Caya hatte ihr ja schon einiges über den Bienenkorb erzählt in den letzten Jahren, aber das ganze logistische Großprojekt mit eigenen Augen zu sehen und zu erleben, war noch einmal etwas anderes.
„Wann möchtest du den Versuch starten, mit Namira Kontakt aufzunehmen?“, fragte Catriona.
„Ich möchte es, so schnell wie möglich, hinter mich bringen, deshalb würde ich vorschlagen, dass wir heute Abend loslegen. Haben wir bis dahin alles gerichtet, Grandma?“
„Selbstverständlich.“
Blutherz
Sie trafen sich nach dem Abendessen wieder in der Bibliothek. Die Jungs waren etwas brüskiert, dass sie nicht eingeweiht wurden und reagierten entsprechend einsilbig, als Caya und DeeDee sich verabschiedeten.
Catriona hatte alle Gerätschaften aufgebaut. Ein Bluttransfusionsständer mit einer entsprechenden Blutkonserve stand da, zwei weitere Konserven lagen daneben. Kanülen, Spritzen, Desinfektionsmittel und Verbandszeug waren griffbereit. Sie hatte auf einen portablen Defibrillator ebenso bestanden wie auf eine Ampulle mit Atropin.
„Bist du bereit?“
Caya nickte und setzte sich in einen der Sessel. Die anderen nahmen ebenfalls Platz.
Catriona atmete tief durch und legte ihr das Venenband an. Sie setzte die Kanüle und das Blut fing an in eine große Schüssel zu laufen, die zu ihren Füßen stand.
„Leg das verdammte Ding hinein!“, sagte Catriona.
Caya nahm das Blutherz ab und legte es in die, größer werdende, Blutlache.
Sobald das Amulett das Blut berührte, fing es an zu flackern und zu glühen. Je mehr Blut in das Gefäß lief, desto intensiver wurde das Leuchten.
„Wir sind jetzt bei einem halben Liter. Wenn ihrer Majestät das nicht bald reicht, wars das! Ich lass dich nicht ausbluten!“, knurrte Catriona.
„Du kannst mir doch gleich eine Konserve anhängen,“ meinte Caya.
„Dann wird das Blut sozusagen verunreinigt,- für die Bedürfnisse der Fae. Dein Blut ist verlangt, nicht das von irgendwelchen Blutspendern“, gab Broc seinen Senf dazu.
„Mir ist egal was verlangt wird, bei einem Liter ist Schluss! Wagt nicht mir zu widersprechen!“ Catriona sah aus, als würde sie der Ersten, die mit einem derartigen Ansinnen kommen würde, die Kanüle in den Hintern jagen.
Um die Schüssel entstand ein rötlicher Schein, der größer und intensiver wurde, je mehr Blut aus Cayas Vene rann. Alle, mit Ausnahme von Cayas Mutter, starrten gebannt auf das Phänomen. Catriona hatte nur Augen für die Kanüle und das austretende Blut. Es war ihr egal, ob der Fürst der Finsternis persönlich oder Elvis erscheinen würde, solange es ihrer Tochter gut ging.
„Wie fühlst du dich?“ fragte sie besorgt.
„Etwas wackelig, aber es geht noch.“
Der Lichtschein über dem Blut fing an zu wabern und begann Kontur anznehmen.
„So, finito! Keinen Tropfen mehr!“ Catriona begann sich an der Kanüle zu schaffen zu machen.
„Mom! Es ist gleich soweit! Nur noch ein bisschen!“
„Noch ein Schnapsglas voll und dann kann Namira zur Hölle fahren wenn ihr das nicht reicht.“, knurrte Catriona.
„Das wäre ein weiter Weg und überaus sinnlos“, sagte eine melodische Stimme.
Catriona fuhr herum.
Durchscheinend, aber klar erkennbar wie ein Hologramm, schwebte Namira, die Königin der Fae, über dem Gefäß mit dem Blut.
Man hätte eine Nadel fallen hören können. Alle starrten, mit weit aufgerissenen Augen, auf die Erscheinung. Überirdisch schön, die langen, dunklen Haare offen über den Rücken fallend, blickte sie, sanft lächelnd in die Runde.
Sie trug ein weißes, locker fallendes
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