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Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Titel: Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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was der Sinn des Ganzen ist«, meinte Adam.
    Weit hinten im Tunnel, da wo das Licht der Öllampen nicht hingelangte, entdeckte er zwei der violetten Punkte an der Decke. Weitere kamen hinzu und verharrten in ungefähr zwanzig Meter Entfernung.
    »Da!« Adam machte seine Begleiter darauf aufmerksam. Im gleichen Moment wurde ihm klar, woran ihn ihr violettes Schimmern erinnerte.
    »Ich glaube, das sind Spinnen. Wie die, die Nkala gefangen hat.«
    Nkala griff in seine Uniformjacke und holte das Holzkästchen hervor. Er hielt es an sein Ohr und riss die Augen weit auf.
    »Hört euch das an«, sagte er und reichte das Kästchen an Adam weiter.
    Adam konnte deutlich fühlen, wie sich die Kreatur in ihrem Gefängnis bewegte. Das Trippeln ihrer acht Gliedmaßen übertrug sich durch das dünne Holz auf seine Hand.
    Die Anzahl der violetten Punkte in der Dunkelheit war auf mindestens hundert angewachsen.
    Adam hielt die Schachtel an sein Ohr. Die gefangene Spinne stieß ihr Furcht einflößendes Zischen aus. Das Geräusch war so laut, dass es alle hören konnten.
    »Diese Dinger!« Shén Zilúng deutete auf die violetten Punkte in der Dunkelheit. »Sie sind in den Nächten aus der Grube gekommen.«
    Schlagartig erinnerte sich Adam an das, was der kleine verängstigte Junge in Gugulethu gesagt hatte. Seine Schwester war auf der Suche nach den lila Lichtern gewesen! Atemlos erzählte er der Zauberin davon.
    Virginia Zimunga nickte nur stumm.
    Adam reichte die Schachtel an Nkala zurück. Erst jetzt bemerkte er, dass einige der Spinnen zwischen den Leibern der Entführten umherkrochen.
    »Diese winzigen Viecher können unmöglich die Menschen hierher gebracht haben«, sagte Delani.
    »Das ist richtig«, bemerkte Virginia Zimunga. »Aber was letzte Nacht Shén Zilúng bedroht hat, war größer. Viel größer.«
    »Wie ein mittelgroßer Hund, sagten Sie?« Delani wandte sich fragend an die Chinesin, und diese nickte bestätigend.
    »Es kommen immer mehr!« Nia starrte in die Dunkelheit des Tunnels und stolperte ein paar Schritte rückwärts.
    Wände und Decke leuchteten in einem phosphoreszierenden Licht. An einigen Stellen verdichteten sich die Spinnen zu kalt schimmernden Inseln. Andere bildeten schlangengleiche Muster auf dem Boden. Wie auf ein geheimes Kommando stießen sie einen Laut aus. Kein Zischeln, es glich eher einem leisen Heulen und klang beinahe wie ein Wehklagen.
    »Irgendetwas nähert sich«, sagte Virginia Zimunga. »Ihre Gedanken sind wie schwarze Schatten. Bösartig und stumpf. Die glühenden Spinnen haben nach ihnen gerufen.«
    Vor ihnen …. zwischen den menschlichen Leibern am Boden … ließ sich eine schemenhafte Bewegung ausmachen. Schlangenartige Körper näherten sich.
    Adam konnte sie bereits riechen. Widerlich, säuerlich. Es war der Geruch aus den Katakomben von Gugulethu.
    Virginia Zimunga entzündete eine Magnesiumfackel. In dem grellen Licht waren die Angreifer nun deutlich zu erkennen.
    »Rührt euch nicht vom Fleck«, sagte Lakota kaum hörbar. Der Gesichtsausdruck des sonst so gelassenen Polizisten drückte unverkennbares Entsetzen aus. Adam blieb wie erstarrt stehen.
    Einige der Kreaturen waren nicht größer als ein Schoßhund, andere hatte die Ausmaße einer Bulldogge.
    Acht Gliedmaßen trugen einen länglichen, schwarzgrau gefleckten Körper. Im insektenartigen Kopf klaffte ein Maul, so ausgefranst wie eine Wunde und mit Kieferklauen versehen, die hektisch auf und zuschnappten. Dabei stießen sie Laute aus, die entfernt an Gelächter erinnerten. Voller Häme und Boshaftigkeit. Adam musste an Vendas Worte denken. Genau das hatte der südafrikanische Captain auf seiner letzten Patrouille auch gehört.
    Virginia Zimunga streckte ihnen in einer Geste der Abwehr die Handflächen entgegen. Die Kreaturen brachen ihren Vormarsch ab. Verharrten mit zitternden Leibern auf der Stelle.
    »Ich kann sie nicht lange aufhalten«, ächzte Virginia Zimunga angestrengt. Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. »Es sind Lebewesen. Parasiten. Nahezu ohne Intelligenz. Aber da ist noch etwas … eine abartige Kraft … ich kann mir das nicht erklären.«
    Einer der Parasiten, kaum einen halben Meter im Durchmesser, hatte sich unbemerkt an der Tunnelwand vorgearbeitet. Seine Augen visierten Adam an. Plötzlich hielt das Wesen inne, änderte den Kurs und raste auf Shén Zilúng zu.
    Nkala zielte und traf den Angreifer in vollem Lauf. Das Biest wurde von der Wucht des Projektils durch die Luft

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